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Zur Gesundheit 2018-02 Köln

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CHIRURGIE<br />

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KÖLNER PROFESSORIN HILFT<br />

SCHMERZPATIENTEN:<br />

NEUROSTIMULATION GEGEN CLUSTER-KOPFSCHMERZ<br />

Der Cluster-Kopfschmerz gehört zu den schlimmsten Schmerzen überhaupt.<br />

Man nennt ihn auch Suizid-Kopfschmerz. Manche Patienten<br />

wollen lieber sterben, als ihn immer wieder durchleiden zu müssen.<br />

Cluster-Kopfschmerz ist eine Erkrankung die nicht heilbar ist. Die<br />

Intensität der Schmerzattacken und die Attackenhäufigkeit können<br />

aber durch entsprechende Behandlung häufig vermindert werden.<br />

Die Erkrankung beginnt häufig im Alter von ca. 30<br />

Jahren, kann aber auch in jedem anderen Lebensjahr<br />

beginnen. Bis zu 80 Prozent der Patienten leiden<br />

auch 15 Jahre nach der ersten Attacke noch immer an<br />

Cluster-Kopfschmerz. Die Diagnose erfolgt durch die<br />

Erhebung der Krankengeschichte und die spezifischen<br />

Symptome. Die Erkrankung äußert sich unter anderem<br />

durch einen streng einseitig und in Attacken auftretendem,<br />

extrem heftigen Schmerz im Bereich von Schläfe<br />

und Auge. Bei dieser Schmerzschilderung des Patienten<br />

ist die Diagnose eindeutig und unterscheidet sich<br />

erheblich von den meist zunächst vermuteten Migräneanfällen.<br />

Zusätzlich zum Schmerz tritt mindestens<br />

eines der nachfolgenden Begleitsymptome auf der<br />

schmerzenden Kopfseite auf:<br />

• gerötete Bindehaut des Auges<br />

• laufende und/oder verstopfte Nase<br />

• ein Lidödem<br />

• Schwitzen im Bereich der Stirn oder<br />

des Gesichtes<br />

• verengte Pupille und/oder ein<br />

hängendes Augenlid<br />

Ein Teil der Patienten erlebt vor dem Anfall eine<br />

Aura, was die klinische Abgrenzung zur Migräne<br />

erschwert. Die Attacken dauern meist zwischen<br />

15 und 180 Minuten und treten unvermittelt vornehmlich<br />

aus dem Schlaf heraus auf. Am häufigsten<br />

kommt es ein bis zwei Stunden nach dem Einschlafen,<br />

in den frühen Morgenstunden und nach<br />

der Mittagszeit zu Anfällen. Die Häufigkeit beträgt<br />

zwischen einer Attacke jeden zweiten Tag und acht<br />

Attacken täglich.<br />

Dieses Leiden hat die heute 51jährige Patientin K. über<br />

20 Jahre ertragen müssen. Mit 30 hatte sie die erste<br />

Attacke erlitten. Ihr Leidensweg führte zu den verschiedensten<br />

Praxen, die erst nach zehn Jahren Migräne<br />

ausschlossen und ihr Medikamente zur Behandlung<br />

von Cluster-Kopfschmerzen verschrieben. Die Wirkung<br />

war wenig erfolgreich, und die unzufriedene Patientin<br />

nutzte alle Informationsmöglichkeiten um mehr, zu in<br />

Frage kommenden Therapien, zu erfahren. Durch einen<br />

Beitrag der Professorin Dr. med. Veerle Visser-Vandewale,<br />

der Direktorin der Klinik für Stereotaxie und<br />

Funktionelle Neurochirurgie am Universitätsklinikum<br />

<strong>Köln</strong>, wurde die Patientin auf das Pulsante ® SPG Microstimulator<br />

System aufmerksam. Dieses Verfahren zielt<br />

darauf ab, den für die Schmerzen verantwortlichen<br />

peripheren Nervenknoten, das Ganglion sphenopalatinum<br />

(SPG), durch gezielte Neurostimulation zu blockieren<br />

und so den Schmerz zu lindern.<br />

Mit einem minimalinvasiven Einschnitt im Zahnfleisch<br />

des Oberkiefers wird der Microstimulator in der Nähe<br />

des Nervenknotens angebracht. Beim Auftreten der<br />

Cluster-Kopfschmerzen kann der Patient mit einer<br />

Fernbedienung die Stimulation des Nervs nach Bedarf<br />

steuern. Der Microstimulator kann, wenn gewünscht,<br />

mit einem operativen Eingriff problemlos entfernt<br />

werden. Keine Frage, dass die leidgeprüfte Patientin<br />

im Januar diesen Jahres das Angebot der <strong>Köln</strong>er Professorin<br />

und das neue Pulsante ® SPG Microstimulator<br />

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