Zur Gesundheit 2018-02 Köln
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PSYCHISCHE GESUNDHEIT<br />
ZUR GESUNDHEIT REDAKTION<br />
UMFELD<br />
UND PSYCHE<br />
Die Übergänge zwischen <strong>Gesundheit</strong> und Krankheit sind<br />
in der Regel fließend und nicht immer sofort erkennbar.<br />
Je nach Lebensphase, Lebensalter oder Tagesform ist<br />
der <strong>Gesundheit</strong>szustand eines Menschen unterschiedlich<br />
ausgeprägt. Gesundsein im erweiterten Sinn schließt<br />
Krankheiten nicht aus, denn jeder Gesunde ist von Zeit<br />
zu Zeit krank. So kann beispielsweise ein Mensch, der<br />
als gesund gilt, aber völlig isoliert und mit großer Angst<br />
lebt, nicht wirklich gesund sein. Das trifft auch für die<br />
Menschen zu, die dauernd unter Leistungsdruck stehen<br />
und im Berufsalltag zu kämpfen haben. Sie ärgern sich<br />
oft über Kollegen und Vorgesetzte und können nachts<br />
vor finanziellen Sorgen und Zukunftsängsten nicht schlafen.<br />
Wer in solchen Situationen nicht zur Selbsthilfe greift<br />
und Gegenmaßnahmen trifft, wird über kurz oder lang<br />
krank werden.<br />
Gravierende seelische Belastungen hält jeder Mensch<br />
nur über einen individuell begrenzten Zeitraum ohne<br />
Folgen aus. Auf Dauer wird der Körper Warnsignale wie<br />
Herz-Kreislauf-Beschwerden, Magenschmerzen, Migräne<br />
oder nervös bedingte Hauterkrankungen aussenden.<br />
Auch der Umgang von Menschen miteinander und ihre<br />
soziale Realität beeinflussen die gesundheitliche Konstitution<br />
eines jeden Menschen. Arbeit in einer angenehmen<br />
Atmosphäre schafft dagegen positiven Stress, beflügelt<br />
die Lebensenergie und Selbstbestätigung. Arbeit<br />
in einem unerfreulichen Umfeld, in dem ein Großteil der<br />
Energie in der Auseinandersetzung mit missgünstigen<br />
Kollegen draufgeht und die eigentliche Arbeit vernachlässigt<br />
wird, führt dagegen zu belastendem Stress, der<br />
auf Dauer auch einen organisch völlig gesunden Menschen<br />
krank machen kann.<br />
Es scheint, dass <strong>Gesundheit</strong> viel häufiger durch soziale<br />
Umstände gefährdet wird als durch Krankheitserreger<br />
oder organische Defekte. Bei der Gestaltung des Lebens<br />
sollte man diesem Umstand Rechnung tragen und wenn<br />
möglich die soziale Umwelt verändert. Vielleicht ist ein<br />
Wechsel des Arbeitsplatzes nötig. Oder man schafft es,<br />
sich von einem Partner zu trennen, mit dem man seit Jahren<br />
streitet.<br />
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