Zur Gesundheit 2018-02 Köln
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SCHLAF<br />
ZUR GESUNDHEIT REDAKTION<br />
DIAGNOSTIK BEI SCHLAFAPNOE<br />
Das Schlafapnoe-Syndrom ist eine häufige Erkrankung.<br />
Seit Einführung der Geräte für die ambulante<br />
Diagnostik nächtlicher Atemstörungen weiß man,<br />
dass vier Prozent der Männer und bis zu zwei Prozent<br />
der Frauen über 30 daran leiden. Der Verdacht auf<br />
Schlafapnoe ergibt sich aus der Vorgeschichte und<br />
dem Bericht der geplagten Partner. Die Patienten<br />
selbst weisen einen erhöhten Blutdruck auf, in ausgeprägten<br />
Fällen auch Herzrhythmusstörungen und<br />
Zeichen einer Herzschwäche mit Atemnot bei geringer<br />
Belastung. Um den Verdacht zu erhärten wird als<br />
Erstes ein nächtliches ambulantes Schlafmonotoring<br />
durchgeführt. Dazu wird dem Patienten in der Arztpraxis<br />
ein tragbares Gerät angelegt, das er mit nach<br />
Hause nehmen kann. Es hat etwa die Größe eines<br />
Walkmans und registriert kontinuierlich die Herzfrequenz,<br />
die explositionsartigen Schnarchgeräusche<br />
nach den Atempausen, den Sauerstoffabfall im Blut<br />
und die Schlafposition während der gesamten Nacht.<br />
Die gespeicherten Daten werden in der Praxis vom<br />
Computer ausgewertet.<br />
Finden sich bei der Auswertung der Ergebnisse Auffälligkeiten,<br />
die auf ein Schlafapnoe-Syndrom hinweisen,<br />
sollte ein Schlaflabor eingeschaltet werden. Dort<br />
wird eine Polysomnografie durchgeführt, also eine<br />
Aufzeichnung verschiedener Untersuchungen während<br />
des Schlafs. Dazu gehören die Ableitung der<br />
Hirnstromkurven (Elektroenzephalogramm-EEG) und<br />
der Augenbewegungen (Elektrookulografie – EOG)<br />
zur Bestimmung des Schlafstadiums. Außerdem wird<br />
der Atemfluss an Mund und Nase gemessen. Diese<br />
Untersuchungen erlauben die Unterscheidung zwischen<br />
obstruktiver und zentraler Schlafapnoe und die<br />
Zuordnung der Atemstörungen zu den verschiedenen<br />
Schlafstadien.<br />
Um eine mechanische Blockade der oberen Atemwege<br />
auszuschließen, die durch einen chirurgischen<br />
Eingriff beseitigt werden könnte, wird darüber hinaus<br />
der Luftdruck in der Nase gemessen (Rhinomanometrie).<br />
Die Lungenfunktionsuntersuchung klärt, ob obstruktive<br />
Erkrankungen, wie Asthma bronchiale oder<br />
eine chronische Bronchitis, für die Atempausen verantwortlich<br />
sind. Durch Hormonbestimmungen wird<br />
eine Schilddrüsenunterfunktion als mögliche Ursache<br />
ausgeschlossen.<br />
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