Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis
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Ges<strong>und</strong>e öffentliche Finanzen<br />
im <strong>Wallis</strong> …<br />
… eröffnen Spielraum<br />
Abbildung 16<br />
Grenzeinkommen in den Schweizer <strong>Kanton</strong>en 2008<br />
Frei verfügbarer Anteil an einem zusätzlichen Franken Erwerbseinkommen<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Economic Research<br />
ZG SZ OW ZH NW AI LU AG BL GL TG GR AR CH SH VD SG TI UR SO BE FR GE VS JU BS NE<br />
Quelle: Credit Suisse Economic Research<br />
Möchte man über eine mögliche Reduktion der Steuerbelastung nachdenken, muss zunächst<br />
eine Lagebeurteilung der öffentlichen Finanzen als Basis für eine nachhaltige Fiskalpolitik vollzogen<br />
werden. Hierbei gilt es die aktuelle Schuldenquote, welche die kantonale Verschuldung<br />
ins Verhältnis zum jeweiligen kantonalen Volkseinkommen setzt, zu beachten. Darüber hinaus<br />
sollte eine umfassende Beurteilung der Schuldenlage die jeweiligen Primärüberschüsse mit einbeziehen.<br />
Die für 2009 budgetierten Ein- <strong>und</strong> Ausgaben ergeben eine aktuelle Schuldenquote<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> von 10.8%, was unter dem schweizerischen Durchschnitt liegt. Auch die Betrachtung<br />
der Primärüberschüsse in Relation zu den Schulden lässt zum Schluss kommen, dass<br />
die Verschuldung im <strong>Wallis</strong> weit von einem kritischen Wert entfernt ist. Dem <strong>Wallis</strong> ist es wie<br />
vielen anderen <strong>Kanton</strong>en gelungen, die Schuldenquote in den letzten Jahren deutlich zu reduzieren.<br />
Bei der aktuellen Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise darf eine Beurteilung von deren Auswirkungen<br />
auf die <strong>Kanton</strong>sfinanzen nicht fehlen. Auch hier sehen wir keine unges<strong>und</strong>en Entwicklungen<br />
voraus. Da die grösste konjunkturelle Abhängigkeit bei den Gewinnsteuererträgen liegt <strong>und</strong> diese<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> zusammen mit den Kapitalsteuererträgen mit r<strong>und</strong> 11% der Gesamtsteuereinnahmen<br />
einen relativ kleinen Anteil ausmachen, werden die Mindereinnahmen verkraftbar<br />
bleiben. So liegen beispielsweise in den <strong>Kanton</strong>en Zürich, Genf <strong>und</strong> Basel-Stadt diese Anteile<br />
mit 21%, 22% bzw. 32% ungleich höher. Auch der Rückgang bei den Vermögensgewinneinnahmen<br />
wird keinen grossen Effekt auf das Gesamtbudget im <strong>Wallis</strong> haben, <strong>und</strong> zurückgehende<br />
variable Lohnbestandteile sind weniger bedeutend als in anderen <strong>Kanton</strong>en. Die bisher geplanten<br />
oder schon durchgeführten Konjunkturmassnahmen werden die <strong>Kanton</strong>sfinanzen ebenfalls<br />
nicht in Schieflage bringen. Alles in allem gestehen wir dem <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> finanziellen<br />
Handlungsspielraum zu, der steuerliche Massnahmen erlauben würde.<br />
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