Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

Abbildung 20
Kohortenwachstum im Kanton Wallis 1997–2002
Wachstum der 5-Jahres-Kohorten von 1997 in Prozent
20.0%
15.0%
10.0%
5.0%
0.0%
-5.0%
-10.0%
0-4
VS CH
5-9
10-14
15-19
Quelle: Bundesamt für Statistik
Wallis mit der jüngsten
Bevölkerung unter den
Bergkantonen
20-24
Kohortenwachstum deutet
auf gestiegene Attraktivität
für Familien hin
25-29
30-34
35-39
40-44
45-49
50-54
55-59
60-64
65-69
Economic Research
Abbildung 21
Kohortenwachstum im Kanton Wallis 2003–2008
Wachstum der 5-Jahres-Kohorten von 2003 in Prozent
20.0%
15.0%
10.0%
5.0%
0.0%
-5.0%
-10.0%
0-4
VS CH
5-9
10-14
15-19
Quelle: Bundesamt für Statistik
Die Altersstruktur des Kantons Wallis weist einige Abweichungen vom Schweizer Mittel auf. In
einer Gesamtbeurteilung anhand des Alterslastquotienten, der als Anteil der Bevölkerung im
Rentenalter im Verhältnis zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter definiert ist, weist die Walliser
Bevölkerung mit 26.6% den gleichen Grad der demographischen Alterung auf wie im Landesdurchschnitt.
Verglichen mit den anderen Bergkantonen der Schweiz kann das Wallis auf
eine deutlich jüngere Bevölkerung zählen. Aus einer detaillierten Darstellung der einzelnen Altersklassen
erkennt man für den Kanton Wallis eine Übervertretung insbesondere von Jugendlichen
zwischen 10 und 24 Jahren sowie der höheren Altersklassen zwischen 60 und 75 Jahren;
untervertreten sind insbesondere Kinder unter 5 Jahren sowie die 30- bis 44-Jährigen
(Abbildung 19).
Eine Betrachtung des Wachstums einzelner Kohorten erlaubt genaue Rückschlüsse auf Veränderungen
in der Alterszusammensetzung der Bevölkerung. Eine Kohorte umfasst dabei Einwohner
gleichen Jahrgangs. Abbildung 20 und Abbildung 21 veranschaulichen das Kohortenwachstum
in zwei aufeinanderfolgenden Perioden von jeweils fünf Jahren. Dadurch lassen sich nicht
nur die Schwankungen erkennen, die sich je nach Wanderungsbewegungen, Geburten- und
Sterblichkeitsraten ergeben, sondern auch bei welchen Altersklassen sich die Zu- oder Abnahmen
verstärkt oder abgeschwächt haben. Die Entwicklung der Walliser Kohorten zwischen
1997 und 2002 war stark durch negative Wachstumsraten geprägt, mit Bevölkerungsverlusten
insbesondere bei den Kindern unter 10 Jahren und den jungen Erwachsenen zwischen 20 und
39 Jahren. Dieses Muster deutete auf eine Abwanderung von Familien hin. In den letzten fünf
Jahren scheint sich das Bild jedoch geändert zu haben. Neu verzeichnet der Kanton Wallis in allen
Altersklassen unter 60 Jahren positive Wachstumsraten. Die überdurchschnittlich hohen
Bevölkerungszunahmen bei den Kindern und den 35- bis 49-Jährigen deuten auf eine gestiegene
Attraktivität für Familien hin, welche Zuzüge bzw. Rückwanderungen zu begünstigen
scheint. Die günstigere Entwicklung bei den höheren Altersklassen im Vergleich zum Schweizer
Mittel spiegelt die Attraktivität des Kantons bzw. seiner Tourismusdestinationen für Personen im
Ruhestand wider. Das Wallis bleibt hingegen nach wie vor weniger attraktiv für junge Erwachsene
zwischen 20 und 29 Jahren. Diese Altersklassen verlassen den Kanton oft zu Ausbildungszwecken
oder für die Aufnahme einer ersten beruflichen Tätigkeit.
4.3 Migrationsbewegungen
In Zeiten rückläufiger Geburtenraten kommt der Migration eine zunehmende Bedeutung für die
Bevölkerungsentwicklung zu. Regionen erzielen Migrationsgewinne, wenn sie als Arbeits- oder
Wohnort attraktiv erscheinen. Ein Arbeitsplatzangebot oder die Erreichbarkeit von Wirtschaftszentren
mit ihren Arbeitsplätzen in Pendeldistanz sind Voraussetzungen hierfür. Sind diese Bedingungen
erfüllt, wirken tiefe Steuern und Immobilienpreise sowie eine hohe Wohnattraktivität
20-24
25-29
30-34
35-39
40-44
45-49
50-54
55-59
60-64
65-69
Swiss Issues Regionen 28