Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

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Wasserkraftnutzung wird ausgebaut Hochwasserschutz hat hohe Priorität Abbildung 42 Struktur der Walliser Bauwirtschaft 2005 Beschäftigungsanteil der Bauwirtschaft in Prozent, gegliedert nach Bausparten, Vollzeitäquivalente 20% 18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% Allgemeiner Hoch- und Tiefbau Spezieller Tiefbau Strassenbau Vorbereitende Baustellenarbeiten Zimmerei, Dachdeckerei, Abdichtungen Bauinstallation Ausbaugewerbe Martigny Goms Brig Sierre Leuk Sion Monthey/ St. Maurice Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research Economic Research Visp CH Das Ziel, die Nutzung der Wasserkraft für die Energiegewinnung weiter auszubauen, birgt zusätzliches Nachfragepotential für das regionale Bauhauptgewerbe. Schon heute ist das Wallis mit 87 Anlagen grösster Schweizer Stromerzeuger aus Wasserkraft. Mit dem Ausbau des Wasserkraftwerks Nant-de-Drance bei Emosson soll die Wasserenergie weiter gefördert werden. Das von Alpiq (ehemals Atel- und EOS-Holding) und der SBB in Kooperation geplante Pumpspeicherkraftwerk ist mit 990 Mio. CHF budgetiert und soll 2015 den Betrieb aufnehmen. Die Bauarbeiten sind Ende Juni 2009 gestartet worden. Abbildung 43 Bauinvestitionsvolumen und Gemeindegrösse im Kanton Wallis Gemeinden bis 1'500 Einwohner, durchschnittliches Investitionsvolumen 2005–2007 bis 10 Mio. CHF Investitionen in Mio. CHF 10 Grimentz touristische Gemeinden sonstige Gemeindetypen 8 Betten Wiler (Lötschen) Veysonnaz 6 Riederalp Ayer 4 Saint-Luc Chandolin Albinen Münster-Geschinen Termen Täsch Obergesteln Blatten Bellwald Bürchen 2 Finhaut Oberwald Saas-Balen Bourg-Saint-Pierre Mörel Fieschertal Unterbäch Oberems Ernen Ulrichen Randa Saas-Almagell 0 Trient Simplon 0 250 500 750 Fiesch 1'000 Saas-Grund 1'250 Grächen 1'500 Quelle: Bundesamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research Einwohner Die Kraft des Wassers, die ein wichtiger Walliser Wirtschaftsfaktor ist, muss andernorts mittels Hochwasserschutz entschärft werden. Bis 2020 soll die Hochwassergefahr im Rahmen der dritten Rhonekorrektion insbesondere in den Gebieten Visp, Sierre und Sion durch Fluss- Swiss Issues Regionen 52
Kantonale Investitionsausgaben fliessen mehrheitlich in Infrastrukturprojekte Hoch- und Wohnungsbau profitieren vom Tourismus 2009: Abkühlung im Hochbau wird durch Tiefbau kompensiert Economic Research verbauungsmassnahmen reduziert werden. Von den insgesamt 350 Mio. CHF, die für diese Massnahmen von Bund, Kantonen und Gemeinden veranschlagt wurden, entfallen alleine 140 Mio. auf die Flusslaufsanierung bei Visp, die sich seit Anfang 2009 im Bau befindet. Insgesamt sind vom kantonalen Departement für Verkehr, Bau und Umwelt für 2009 Investitionsausgaben von 475 Mio. CHF budgetiert. Dies entspricht rund 71% der budgetierten öffentlichen Investitionsausgaben des Kantons. Gemäss integrierter Mehrjahresplanung dürfte sich dieser Anteil bis zum Jahre 2011 auf 76% erhöhen. Der hohe Anteil spiegelt die Topographie des Kantons wider, welche einen weitaus grösseren Infrastrukturbedarf pro Kopf erfordert als bei einem Kanton des Schweizer Mittellandes. Einzelne Grossprojekte erklären auf Gemeindeebene, warum das Ausmass an Bauinvestitionen nicht zwingend von der Gemeindegrösse abhängt (Abbildung 43). In touristischen Regionen wird der Zusammenhang zwischen Gemeindegrösse und Investitionsvolumen jedoch zusätzlich noch durch den Zweitwohnungsbau gestört, von dem im Wallis Hochbau- und Ausbauunternehmen gleichermassen profitieren können. Gerade in kleineren touristischen Gemeinden ist ein vergleichsweise hohes Bauinvestitionsniveau bei geringer Bevölkerungszahl ein Anzeichen dafür, dass in erster Linie in Chalets, Hotels, Zweitwohnungen, Restaurants und Sportanlagen investiert wird. Unter den kleineren Gemeinden mit einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von bis zu 10 Mio. CHF fallen besonders die Gemeinden des Val d'Anniviers (Grimentz, Ayer, Saint-Luc), Wiler im Lötschental, Veysonnaz und die Orte der Aletscharena auf. Unter den grösseren Tourismusorten stechen Zermatt mit durchschnittlichen Bauinvestitionen von 67 Mio. CHF und Verbier mit 86 Mio. CHF hervor. Die Baubranche konnte somit zweifelsfrei auch vom Tourismusboom der letzten Jahre profitieren, der in einem Rekordjahr 2008 mündete. Auch wenn die Wirtschaftskrise nicht spurlos am Walliser Tourismus vorübergehen wird, so dürften die günstigen Rahmenbedingungen im Wallis auch zukünftig dazu beitragen, dass weiterhin baulich investiert wird – wenn auch in bescheidenerem Ausmass als 2008. Die grosse Bedeutung des Tourismus für den Kanton, welche darin gipfelt, dass in der Hochsaison die touristischen Gemeinden die dreifache Zahl von Personen beherbergen, bedingt entsprechende Infrastrukturen und trägt damit letztlich auch zur starken Stellung der Bauindustrie im Kanton bei. Abbildung 44 Hochbauprojekte und Investitionsprognose im Kanton Wallis 1995–2009 Baubewilligungen und -gesuche in Mio. CHF, gleitende Summe über 12 Monate; gestrichelte Linie: Prognose 3'000 2'500 2'000 1'500 1'000 500 0 Bewilligungen Hochbauprojekte Gesuche Hochbauprojekte Hochbauinvestitionen 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 Quelle: Bundesamt für Statistik, Schweizer Baublatt, Credit Suisse Economic Research Betrachtet man das Ausmass bewilligter Hochbauprojekte im Wallis, spiegeln sich die oben genannten Entwicklungen wider (Abbildung 44). Auf die Rekordjahre 2007 und 2008 folgte mit Jahresbeginn 2009 der Einbruch der Baubewilligungen im Hochbau. Die starke Beschleunigung der Bauplanung im Jahr 2007 dürfte dafür sorgen, dass die nachträglich veröffentlichten Swiss Issues Regionen 53
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