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Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

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Angebot von Suiten-Hotels<br />

wächst<br />

Anzeichen einer<br />

Überhitzung der Preise in<br />

den Ferienorten<br />

Grosse Preisspektren<br />

innerhalb von <strong>Kanton</strong>,<br />

Regionen <strong>und</strong> Gemeinden<br />

Economic Research<br />

in einer Gemeinde bereits ist. <strong>Der</strong> Zweitwohnungsanteil bewegt sich generell im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong><br />

auf hohem Niveau, <strong>und</strong> der Drang wie auch die Kreativität zur Einschränkung weiteren Wachstums<br />

ist entsprechend gross. In Crans-Montana werden neue Mehrfamilienhäuser nur noch bewilligt,<br />

wenn mindestens 70% der Liegenschaft dauerhaft bewohnt oder gewerblich genutzt<br />

werden. In Zermatt gilt seit Ende 2007 eine Quotenregelung, die den Zweitwohnungsbau auf<br />

eine Fläche von maximal 850 m 2 pro Jahr beschränkt. Insofern dürfte das zwischen 2000 <strong>und</strong><br />

2007 beobachtete starke Wachstum an Zweitwohnungen in Zukunft deutlich geringer ausfallen.<br />

Abbildung 47<br />

Dynamik des Zweitwohnungsbaus in ausgewählten Ferienorten 2000–2007<br />

Wachstum von Zweitwohnungen <strong>und</strong> Zweitwohnungsanteil in Prozent; Achsenkreuz entspricht dem Mittelwert der Schweizer<br />

Tourismusgemeinden<br />

Wachstum Zweitwohnungen<br />

50%<br />

40%<br />

Meiringen<br />

Samnaun<br />

Klosters-Serneus Maloja<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Davos<br />

Lauterbrunnen-Wengen-<br />

Mürren<br />

Zermatt<br />

Scuol<br />

Kandersteg<br />

Interlaken Sigriswil Gstaad<br />

Grindelwald<br />

St. Moritz Flims<br />

Celerina/Schlarigna<br />

Saas-Fee<br />

Lenk<br />

Hasliberg<br />

Arosa Aletscharena<br />

Crans-Montana Val d'Anniviers<br />

Laax<br />

Verbier Leukerbad<br />

Engelberg Lenzerheide/Valbella<br />

-10%<br />

Pontresina<br />

Adelboden<br />

Sils im Engadin/Segl<br />

-20%<br />

Tourismusorte CH<br />

Tourismusorte VS<br />

Leysin<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />

Quelle: Credit Suisse Economic Research<br />

Zweitwohnungsanteil<br />

Um der Nachfrage nach Wohnungen trotzdem gerecht zu werden, sind einige Hotels dazu übergegangen,<br />

zusätzlich Appartements anzubieten. Von Apart- <strong>und</strong> Suiten-Hotels geplante Projekte<br />

unterliegen nicht der Quotenregelung. Dementsprechend liegt die Vermutung nahe, dass<br />

verstärkt Suiten-Hotels projektiert werden, um die Quotenregelung unter dem Deckmantel des<br />

Hotelbetriebes zu unterlaufen. Diese Erklärung greift jedoch zu kurz. Vielmehr ist die traditionelle<br />

Hotellerie gezwungen, mit neuen Konzepten auf ihre strukturellen Probleme zu reagieren. Dazu<br />

gehört die Erkenntnis, dass die Kombination aus Ferienwohnung <strong>und</strong> Hotel stark gefragt ist.<br />

Schliesslich bieten diese hybriden Beherbergungsformen ihren K<strong>und</strong>en voll ausgestattete Ferienwohnungen,<br />

ohne dass sie auf den Komfort eines Hotels verzichten müssen. Vor allem im<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong>, dessen Tourismus stark von den Gästen aus Ländern wie Grossbritannien <strong>und</strong><br />

Holland lebt – K<strong>und</strong>engruppen, die einer Weitervermietung der eigenen Ferienwohnung nicht<br />

abgeneigt sind, eröffnen solche hybriden Beherbergungsformen einen Ausweg aus der Problematik<br />

der kalten Betten.<br />

Eine Folge der hohen Zweitwohnungsnachfrage der letzten Jahre ist, dass die Preisniveaus für<br />

Stockwerkeigentum in <strong>Wallis</strong>er Gemeinden äusserst unterschiedlich ausfallen. Insbesondere die<br />

Preisniveaus der Top-Feriendestinationen zeigen sich als Ausreisser (Abbildung 48). Treibende<br />

Faktoren sind die Lage des Objektes <strong>und</strong> das Renommee des Ortes. Wird das Angebot an<br />

Zweitwohnungen regulatorisch verknappt, werden die hohen Preisanstiege für Eigentumswohnungen<br />

in den Top-Tourismusdestination zusätzlich beschleunigt.<br />

In Verbier <strong>und</strong> Zermatt erreichten die Preise von Eigentumswohnungen jüngst neue Höhen:<br />

Wer in der Gemeinde Bagnes eine durchschnittliche Eigentumswohnung 2 erwerben wollte,<br />

musste im 2. Quartal 2009 gut 1.4 Mio. CHF bezahlen. Dies entspricht einer Preissteigerung<br />

von 92% gegenüber einer vergleichbaren Wohnung vor fünf Jahren. Preissteigerungen von 40<br />

2 110 m 2 Wohnfläche, Baujahr 2009, sehr guter Zustand, durchschnittlicher Ausbaustandard, gute Lage innerhalb der Gemeinde.<br />

Swiss Issues Regionen 57

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