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Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

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<strong>Kanton</strong>ale Investitionsausgaben<br />

fliessen mehrheitlich<br />

in Infrastrukturprojekte<br />

Hoch- <strong>und</strong> Wohnungsbau<br />

profitieren vom Tourismus<br />

2009: Abkühlung im Hochbau<br />

wird durch Tiefbau<br />

kompensiert<br />

Economic Research<br />

verbauungsmassnahmen reduziert werden. Von den insgesamt 350 Mio. CHF, die für diese<br />

Massnahmen von B<strong>und</strong>, <strong>Kanton</strong>en <strong>und</strong> Gemeinden veranschlagt wurden, entfallen alleine 140<br />

Mio. auf die Flusslaufsanierung bei Visp, die sich seit Anfang 2009 im Bau befindet.<br />

Insgesamt sind vom kantonalen Departement für Verkehr, Bau <strong>und</strong> Umwelt für 2009 Investitionsausgaben<br />

von 475 Mio. CHF budgetiert. Dies entspricht r<strong>und</strong> 71% der budgetierten öffentlichen<br />

Investitionsausgaben des <strong>Kanton</strong>s. Gemäss integrierter Mehrjahresplanung dürfte<br />

sich dieser Anteil bis zum Jahre 2011 auf 76% erhöhen. <strong>Der</strong> hohe Anteil spiegelt die Topographie<br />

des <strong>Kanton</strong>s wider, welche einen weitaus grösseren Infrastrukturbedarf pro Kopf erfordert<br />

als bei einem <strong>Kanton</strong> des Schweizer Mittellandes.<br />

Einzelne Grossprojekte erklären auf Gemeindeebene, warum das Ausmass an Bauinvestitionen<br />

nicht zwingend von der Gemeindegrösse abhängt (Abbildung 43). In touristischen Regionen wird<br />

der Zusammenhang zwischen Gemeindegrösse <strong>und</strong> Investitionsvolumen jedoch zusätzlich noch<br />

durch den Zweitwohnungsbau gestört, von dem im <strong>Wallis</strong> Hochbau- <strong>und</strong> Ausbauunternehmen<br />

gleichermassen profitieren können.<br />

Gerade in kleineren touristischen Gemeinden ist ein vergleichsweise hohes Bauinvestitionsniveau<br />

bei geringer Bevölkerungszahl ein Anzeichen dafür, dass in erster Linie in Chalets, Hotels,<br />

Zweitwohnungen, Restaurants <strong>und</strong> Sportanlagen investiert wird. Unter den kleineren Gemeinden<br />

mit einem durchschnittlichen Investitionsvolumen von bis zu 10 Mio. CHF fallen besonders<br />

die Gemeinden des Val d'Anniviers (Grimentz, Ayer, Saint-Luc), Wiler im Lötschental, Veysonnaz<br />

<strong>und</strong> die Orte der Aletscharena auf. Unter den grösseren Tourismusorten stechen Zermatt<br />

mit durchschnittlichen Bauinvestitionen von 67 Mio. CHF <strong>und</strong> Verbier mit 86 Mio. CHF hervor.<br />

Die Baubranche konnte somit zweifelsfrei auch vom Tourismusboom der letzten Jahre profitieren,<br />

der in einem Rekordjahr 2008 mündete. Auch wenn die Wirtschaftskrise nicht spurlos am<br />

<strong>Wallis</strong>er Tourismus vorübergehen wird, so dürften die günstigen Rahmenbedingungen im <strong>Wallis</strong><br />

auch zukünftig dazu beitragen, dass weiterhin baulich investiert wird – wenn auch in bescheidenerem<br />

Ausmass als 2008. Die grosse Bedeutung des Tourismus für den <strong>Kanton</strong>, welche darin<br />

gipfelt, dass in der Hochsaison die touristischen Gemeinden die dreifache Zahl von Personen<br />

beherbergen, bedingt entsprechende Infrastrukturen <strong>und</strong> trägt damit letztlich auch zur starken<br />

Stellung der Bauindustrie im <strong>Kanton</strong> bei.<br />

Abbildung 44<br />

Hochbauprojekte <strong>und</strong> Investitionsprognose im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> 1995–2009<br />

Baubewilligungen <strong>und</strong> -gesuche in Mio. CHF, gleitende Summe über 12 Monate; gestrichelte Linie: Prognose<br />

3'000<br />

2'500<br />

2'000<br />

1'500<br />

1'000<br />

500<br />

0<br />

Bewilligungen Hochbauprojekte<br />

Gesuche Hochbauprojekte<br />

Hochbauinvestitionen<br />

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009<br />

Quelle: B<strong>und</strong>esamt für Statistik, Schweizer Baublatt, Credit Suisse Economic Research<br />

Betrachtet man das Ausmass bewilligter Hochbauprojekte im <strong>Wallis</strong>, spiegeln sich die oben<br />

genannten Entwicklungen wider (Abbildung 44). Auf die Rekordjahre 2007 <strong>und</strong> 2008 folgte mit<br />

Jahresbeginn 2009 der Einbruch der Baubewilligungen im Hochbau. Die starke Beschleunigung<br />

der Bauplanung im Jahr 2007 dürfte dafür sorgen, dass die nachträglich veröffentlichten<br />

Swiss Issues Regionen 53

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