Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

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Economic Research stand auf das Schweizer Mittel in Grenzen halten. Die Regionen Leuk und Goms sind hingegen aufgrund der Dominanz von Tourismus und Baugewerbe und einer stark unterdurchschnittlichen Standortqualität weit abgeschlagen. Swiss Issues Regionen 50
6 Bauwirtschaft und Immobilienmarkt Baubranche: Schwergewicht der kantonalen Wirtschaftsstruktur Hohe Nachfrage im Strassenbau Economic Research Tourismus am Berg, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen im Tal: Dieses regionale Muster des Wallis spiegelt sich auch im Immobilienmarkt wider. So konzentriert sich die Nachfrage nach Geschäftsflächen und Industriebauten weitestgehend auf das Haupttal, während in den höher gelegenen Tourismusgemeinden der Bau von und der Handel mit Zweitwohnungen und Chalets floriert. Müsste man die Walliser Bauwirtschaft und den Markt für Wohnimmobilien mit einem Wort charakterisieren, so wäre wohl "vielfältig" das treffendste. Der Baubranche kommt im Kanton Wallis eine besondere Rolle zu, profitiert sie doch von einer Vielzahl von Nachfragegruppen: Die öffentliche Hand muss Grossprojekte im Strassenbau abwickeln, um das vom Lötschberg-Basistunnel kommende Verkehrsaufkommen zu bewältigen, sowie Flussverbauungen in Angriff nehmen, um die Industrie und die Bevölkerung vor den Konsequenzen eines Hochwassers zu schützen. Die Wasserkraft wird ausgebaut, die Tourismusorte bauen Ski- und Sportanlagen, und Feriengäste wünschen Unterkunft in Suiten-Hotels und Zweitwohnungen. Letztere sind auch dafür verantwortlich, das der Walliser Immobilienmarkt vielfältig ausfällt und sich mancherorts den Mechanismen entzieht, die für dauerhaft bewohnte Wohnimmobilien gelten. Grundsätzlich ist der Walliser Immobilienmarkt noch intakt. Die fulminante Entwicklung der letzten Jahre gilt es jedoch in geordnete Bahnen zu lenken. Überhitzungstendenzen in den Feriendestinationen und ein drohendes Überangebot in den Oberwalliser Regionen, in denen eine stagnierende Bevölkerungsentwicklung der hohen erwarteten Ausweitung gegenübersteht, sind die Gefahren, die zu beachten sind. 6.1 Regionale Bauwirtschaft Die Baubranche ist beschäftigungsmässig ein Schwergewicht der Walliser Wirtschaft. Im Jahre 2005 waren nahezu 14% der Beschäftigten in der Baubranche tätig. Schweizweit lag der Anteil der Baubeschäftigten mit 9% deutlich tiefer. Darüber hinaus gehört der Kanton Wallis neben den Zentralschweizer Kantonen Zug und Schwyz zu den einzigen Kantonen, deren Baubeschäftigung zwischen 1995 und 2005 zugenommen hat. Zwar folgte auf den Abschwung der Baukonjunktur in den späten neunziger Jahren (1995 bis 2001) auch im Wallis ein Rückgang der Beschäftigten um jährlich 2%. Seitdem rekrutierten die Arbeitsstätten vor Ort jedoch neues Personal mit dem Resultat, dass bereits im Jahre 2005 das Beschäftigungsniveau des Jahres 1995 mit mehr als 14'000 Vollzeitäquivalenten wieder erreicht wurde. Ganz im Gegensatz zur Schweiz, wo die Baubeschäftigung heute um rund 10% tiefer liegt. Dabei fällt im Wallis nicht nur die relative Grösse der Bauindustrie überdurchschnittlich aus, auch die Schwerpunkte der Bausparten sind im Vergleich zum Schweizer Mittel anders verteilt (Abbildung 42). So liegt der Anteil der Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im Wallis bei überdurchschnittlichen 51% – in den Regionen Sierre und Sion gar bei 54 bzw. 56%. Unternehmen des Bauhauptgewerbes sind auf Rohbauarbeiten im Hoch- und Tiefbau spezialisiert. Hierzu zählen neben dem Errichten von Wohn- und Geschäftsgebäuden auch Infrastrukturbauten (z.B. zur Energieversorgung), bauliche Massnahmen zum Schutz vor Naturgefahren (z.B. Hochwasserschutz), Strassen-, Tunnel- und Brückenbau. Ein Grossteil der Nachfrage für das Bauhauptgewerbe entsteht mit zahlreichen Grossprojekten im Kanton selbst. Der im Dezember 2007 eröffnete Lötschberg-Basistunnel beschert dem Kanton zusätzlichen Verkehr. Die Anpassung des regionalen Verkehrsangebotes auf Strasse und Schiene an das neue Verkehrsaufkommen wird vom kantonalen Departement für Verkehr, Bau und Umwelt für die kommenden drei Jahre entsprechend als prioritäre Massnahme eingestuft. Das derzeit grösste Strassenbauprojekt ist die A9-Südumfahrung bei Visp. Hier entsteht der Tunnel Eyholz, für den Ende 2008 vom Kanton das Baulos mit einer Auftragssumme von 385 Mio. CHF vergeben wurde. Für die Zukunft plant die kantonale Verwaltung gemeinsam mit den Kantonen Bern und Freiburg den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels, der bisher einspurig in einer der beiden Parallelröhren betrieben wird. Swiss Issues Regionen 51
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