Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis
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4 Bevölkerung <strong>und</strong> Einkommen<br />
<strong>Wallis</strong> übertrifft nationales<br />
Bevölkerungswachstum<br />
Economic Research<br />
Bevölkerungsstruktur <strong>und</strong> -entwicklung sind wichtige Aspekte regionaler Entwicklung. Kennzeichnend<br />
für die Schweiz <strong>und</strong> andere Industrieländer sind stagnierende Geburtenraten, wodurch<br />
das natürliche Bevölkerungswachstum gebremst wird. Dagegen hat Migration für die Bevölkerungsentwicklung<br />
an Bedeutung gewonnen. Insbesondere in der Schweiz ist Zuwanderung<br />
schon lange ein wesentlicher Einflussfaktor für die Bevölkerungsentwicklung. In den letzten<br />
Jahren hat sich dieser Trend infolge der guten Konjunkturlage <strong>und</strong> der Einführung der Personenfreizügigkeit<br />
weiter verstärkt. Neben der quantitativen Bevölkerungsdynamik ist für die regionale<br />
Entwicklung von Bedeutung, wie sich die Bevölkerungsstruktur verändert. Je nach Ausbildung,<br />
Berufsstand <strong>und</strong> Haushaltsstruktur zuziehender oder abwandernder Bevölkerungsgruppen<br />
wird die Entwicklung des Steuersubstrats <strong>und</strong> des Arbeitsmarktpotentials beeinflusst. Auch<br />
eine veränderte Nachfrage in bestimmten Immobiliensegmenten ist die Folge solcher selektiver<br />
Migrationsbewegungen.<br />
4.1 Bevölkerungsentwicklung<br />
Die Bevölkerung der Schweiz ist in den vergangenen 10 Jahren jährlich um 0.8% gewachsen.<br />
Insbesondere nach der Jahrtausendwende hat die demographische Entwicklung, gestützt durch<br />
eine zunehmende Zuwanderung, an Dynamik gewonnen, <strong>und</strong> 2008 wurde ein Wachstum von<br />
1.4% verzeichnet. Damit ist die Bevölkerung der Schweiz im vergangenen Jahr so stark gewachsen<br />
wie seit den sechziger Jahren nicht mehr. Diese Zunahme ist zu 90% auf den Wanderungssaldo<br />
von r<strong>und</strong> 98'200 Personen zurückzuführen, welcher nach 1961 der höchste in der<br />
Geschichte der Demographie der Schweiz ist. Hinter dieser Dynamik verbergen sich allerdings<br />
erhebliche regionale Unterschiede. Wachsenden Zentren <strong>und</strong> Agglomerationen stehen periphere<br />
Regionen mit Abwanderungstendenzen gegenüber.<br />
Abbildung 17<br />
Bevölkerungsdynamik in den <strong>Wallis</strong>er Regionen 1998–2008<br />
Index 1998 = 100<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
Goms Brig<br />
Visp Leuk<br />
Sierre Sion<br />
Martigny Monthey/St. Maurice<br />
CH VS<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Quelle: B<strong>und</strong>esamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research<br />
<strong>Der</strong> <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> konnte im betrachteten Zeitraum von 1998 bis 2008 das nationale Bevölkerungswachstum<br />
übertreffen. Im Durchschnitt nahm die Bevölkerung pro Jahr um 1.0% zu. Wie<br />
aus Abbildung 17 ersichtlich ist, verdankt der <strong>Kanton</strong> die überdurchschnittlich starke Bevölkerungsdynamik<br />
in erster Linie den Regionen Monthey/St. Maurice <strong>und</strong> Martigny. Mit durchschnittlichen<br />
jährlichen Wachstumsraten von 1.8 bzw. 1.5% übertrafen diese Regionen in den<br />
Swiss Issues Regionen 25