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Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

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Positive interkantonale<br />

Migrationsbilanz seit der<br />

Jahrtausendwende<br />

Internationale Nettozuwanderung<br />

junger Aktiver<br />

Zuzug von Familien aus<br />

anderen <strong>Kanton</strong>en<br />

Economic Research<br />

zusätzlich begünstigend. Dabei unterscheiden sich die Motive für die Migrationsentscheidung oft<br />

je nach Herkunfts- <strong>und</strong> Zielregion. Für Wanderungsbewegungen zwischen den <strong>Kanton</strong>en spielen<br />

neben individuellen Gründen auch Wohnortoptimierung in Bezug auf Lebensqualität, Erreichbarkeit<br />

der Arbeitsstelle, Steuerbelastung, Mietpreise oder Eigentumserwerb eine Rolle.<br />

Bei der internationalen Migration aus dem Ausland steht hingegen meist der Arbeitsort im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Die Migrationsbilanz des <strong>Kanton</strong>s <strong>Wallis</strong> bestätigt die zunehmende Attraktivität des <strong>Kanton</strong>s als<br />

Wohnregion. Dieser <strong>Kanton</strong> konnte in den letzten Jahren ebenfalls von der Zuwanderungswelle<br />

in die Schweiz profitieren, wie der zunehmende Saldo aus der internationalen Migration zeigt<br />

(Abbildung 22). Von besonderem Interesse für die Bevölkerungsentwicklung des <strong>Kanton</strong>s ist<br />

aber vor allem die seit der Jahrtausendwende beobachtbare positive Bilanz der interkantonalen<br />

Migration, wenn auch mit einer sinkenden Tendenz in den letzten Jahren. Die Positionierung einiger<br />

<strong>Wallis</strong>er Standorte als Ausweichgebiet zum dicht besiedelten Metropolitanraum Genf-<br />

Lausanne wird durch diese Entwicklung untermauert.<br />

Abbildung 22<br />

Migrationsbilanz im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> 1990–2008<br />

Saldo in Personen<br />

5'000<br />

4'000<br />

3'000<br />

2'000<br />

1'000<br />

0<br />

-1'000<br />

-2'000<br />

Interkantonal International Total<br />

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008<br />

Quelle: B<strong>und</strong>esamt für Statistik<br />

Eine Betrachtung der Migrationsbilanz nach Alter liefert zusätzliche Hinweise über das Profil der<br />

Zu- <strong>und</strong> Wegzüger <strong>und</strong> damit über die Attraktivität des <strong>Kanton</strong>s für die einzelnen Bevölkerungsgruppen.<br />

Die internationale Migration ist auch im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> in erster Linie beruflich bedingt<br />

<strong>und</strong> betrifft vorwiegend die aktive Bevölkerung im Alter zwischen 25 <strong>und</strong> 39 Jahren (Abbildung<br />

23). Dass die Zuzüger meistens von ihren Familien begleitet werden, erklärt die positive Bilanz<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Die stärkere Vertretung von 15- bis 24-Jährigen im Vergleich<br />

zum Schweizer Mittel dürfte aber auch mit dem Ausbildungsangebot im Tourismusbereich <strong>und</strong><br />

mit der zum Teil auch an junge Arbeitnehmer gerichteten Arbeitsnachfrage dieses Sektors zusammenhängen.<br />

Die Altersstruktur der interkantonalen Migration im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> weist ein anderes Muster auf<br />

(Abbildung 24). Mit Ausnahme des Jahres 2008 erfährt der <strong>Kanton</strong> eine Nettoabwanderung<br />

von jungen Erwachsenen zwischen 25 <strong>und</strong> 39 Jahren. Wie bereits im vorherigen Abschnitt geschildert,<br />

bleibt der <strong>Kanton</strong> für diese Bevölkerungsgruppe wenig attraktiv; Ausbildungs- <strong>und</strong> Erwerbsmöglichkeiten<br />

werden oft in grösseren Zentren <strong>und</strong> den zugehörigen Agglomerationen<br />

gesucht. Für die übrigen Altersgruppen fällt die Migrationsbilanz hingegen positiv aus. Insbesondere<br />

die 40- bis 64-Jährigen tragen massgeblich zur Nettozuwanderung aus anderen <strong>Kanton</strong>en<br />

bei. Zusammen mit dem positiven Migrationssaldo bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen spiegelt diese<br />

Entwicklung den Zuzug von Familien wider.<br />

Swiss Issues Regionen 29

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