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Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

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Ein <strong>Kanton</strong> mit<br />

bewegter Geschichte<br />

Abbildung 2<br />

Demographische <strong>und</strong> wirtschaftliche Indikatoren<br />

Wirtschaftsregionen<br />

Bevölkerung<br />

2008<br />

Economic Research<br />

der <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> für den Anbau von Wein prädestiniert. Mehr als ein Drittel der Schweizer Produktion<br />

stammen aus diesem Gebiet, <strong>und</strong> der <strong>Kanton</strong> stellt das grösste zusammenhängende<br />

Anbaugebiet in der Schweiz. Das <strong>Wallis</strong> ist zudem das einzige Gebiet der Schweiz, in welchem<br />

Safran angebaut wird. Ein weiteres Symbol des <strong>Kanton</strong>s ist die aus dem Eringertal stammende<br />

gleichnamige Rinderrasse, die an Topographie <strong>und</strong> Klima bestens angepasst ist <strong>und</strong> für ihr<br />

kampflustiges Temperament bekannt ist. Diese Eigenschaft gipfelt in organisierten Kuhkämpfen,<br />

die zu touristischen Attraktionen geworden sind.<br />

Ausgrabungen bezeugen dem Alpenkanton bereits Besiedlungen in der Steinzeit. Im Jahr 2008<br />

wurde in Sion eine der grössten Nekropolen der Eisenzeit in den Schweizer Alpen freigelegt, die<br />

als keltische Grabungsstätte von grosser Qualität bezeichnet wird. Die spätere Eroberung durch<br />

Römer, Burg<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Allemannen hat den <strong>Kanton</strong> ebenfalls geprägt. Ausgehend vom <strong>Oberwallis</strong><br />

führten Walserwanderungen im 13. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert zur Eroberung des übrigen östlichen<br />

Alpenraumes. Auch in der Neuzeit war die Geschichte des <strong>Kanton</strong>s sehr bewegt <strong>und</strong><br />

reicht vom unabhängigen Verbündeten der Alten Eidgenossenschaft zur degradierten Verwaltungseinheit<br />

unter Napoleon bis hin zum heutigen <strong>Kanton</strong> der Eidgenossenschaft. Zusammen<br />

mit Genf <strong>und</strong> Neuenburg gehört das <strong>Wallis</strong> zu den letzten <strong>Kanton</strong>en, die der schweizerischen<br />

Eidgenossenschaft beigetreten sind.<br />

Wachstum<br />

Bevölkerung<br />

1998–2008<br />

Jährliches Wachstum<br />

in Prozent<br />

Beschäftigung<br />

2005<br />

Sektor I Sektor II Sektor III Anteil am<br />

CH-Total<br />

Wertschöpfung<br />

2007<br />

Pro Beschäftigten,<br />

in CHF<br />

Haushaltseinkommen<br />

2005<br />

Nominal pro<br />

Kopf, in CHF<br />

Goms 5'189 -1.1% 268 442 1'306 0.0% 105'802 28'589<br />

Brig 26'453 0.3% 328 1'970 6'906 0.2% 128'618 36'788<br />

Visp 35'638 0.0% 649 7'037 10'437 0.5% 147'545 37'774<br />

Leuk 12'173 -0.1% 563 852 2'508 0.1% 107'529 34'542<br />

Sierre 43'231 1.2% 772 4'297 8'920 0.4% 126'121 34'585<br />

Sion 76'257 1.1% 2'182 6'910 19'972 0.8% 132'577 34'805<br />

Martigny 57'428 1.5% 2'204 5'176 11'847 0.5% 124'552 34'277<br />

Monthey/St. Maurice 46'872 1.8% 546 6'261 8'143 0.5% 159'351 34'024<br />

Aigle 38'260 1.2% 1'159 3'429 8'019 0.3% 123'920 33'834<br />

Vevey/Lavaux 85'639 1.1% 1'121 4'279 21'906 0.8% 136'295 43'246<br />

Berner Oberland-Ost 46'157 0.1% 1'253 4'089 14'334 0.5% 117'851 37'590<br />

Bündner Rheintal 71'182 0.7% 1'021 9'149 21'762 0.9% 145'676 46'250<br />

Oberengadin<br />

<strong>Kanton</strong>e<br />

23'035 0.2% 527 3'404 9'724 0.3% 118'466 51'813<br />

<strong>Wallis</strong> 303'241 1.0% 7'512 32'945 70'040 3.0% 134'733 34'972<br />

Bern 969'299 0.3% 29'906 115'747 278'582 12.0% 139'387 43'853<br />

Waadt 688'245 1.2% 12'625 58'317 191'958 7.8% 146'743 44'688<br />

Graubünden 190'459 0.2% 5'425 22'746 55'617 2.2% 127'687 43'349<br />

Uri 35'162 -0.1% 968 4'837 6'876 0.3% 126'538 40'756<br />

Schweiz 7'701'856 0.8% 142'734 937'893 2'185'293 100.0% 150'626 45'337<br />

Quelle: B<strong>und</strong>esamt für Statistik, Credit Suisse Economic Research<br />

Unterschiedliche<br />

Tourismusstrategien<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> begegnen sich Fremdenverkehr mit Tradition <strong>und</strong> Massentourismus in den<br />

r<strong>und</strong> 120 Winter- <strong>und</strong> Sommerdestinationen. Während einige Feriendestinationen auf ihre alten<br />

römischen Bäder oder einmalige Berglandschaft stolz sind, versuchen jüngere Urlaubsorte durch<br />

intensiven Massentourismus Umsätze zu generieren. Ende 2008 hat der Staatsrat des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Wallis</strong> die Umsetzung der Agenda 21 beschlossen. Es wurden sechzehn Verpflichtungen zur<br />

nachhaltigen Entwicklung gutgeheissen. Darunter fallen unter anderem die Förderung eines<br />

nachhaltigen Tourismus, eine multifunktionale Landwirtschaft, eine leistungsfähige Wirtschafts-<br />

Swiss Issues Regionen 7

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