Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis

5 Branchenstruktur und Wertschöpfung
Primärer und sekundärer
Sektor im Wallis
übervertreten
Branchenspezialisierung
zeigt regionales Wirtschaftsprofil
Economic Research
Die Branchenstruktur ist von zentraler Bedeutung für das Leistungspotential einer Region. Die
branchenmässige Zusammensetzung der Wirtschaft, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Wachstumsstärke
liefern nicht nur Hinweise zur heutigen Wirtschaftskraft einer Region, sie ermöglichen
auch Rückschlüsse auf das zukünftige Wachstumspotential der Wertschöpfung. Die Entwicklung
der Beschäftigung zeigt zudem gesamtwirtschaftliche Veränderungen, aber auch solche,
welche für die Region kennzeichnend sind und stark von der vorherrschenden Branchenstruktur
geprägt werden.
5.1 Branchenstruktur und -spezialisierung
Von den rund 110'000 Beschäftigten im Kanton Wallis haben 29.8% ihren Arbeitsplatz im sekundären
Sektor, 63.4% sind im Dienstleistungsbereich tätig (Abbildung 27). Der primäre Sektor
deckt noch 6.8% der Beschäftigung ab. Damit nehmen die Bau- und Industriebranchen in
diesem Kanton im Vergleich zum nationalen Mittel von 28.7% einen leicht höheren Anteil an der
Wirtschaftsstruktur ein. Auch die Land- und Forstwirtschaft, insbesondere in den Regionen
Goms, Leuk und Martigny, ist noch überdurchschnittlich stark vertreten. Trotz hoher Bedeutung
der Tourismusbranche bleibt der Dienstleistungssektor, der schweizweit rund 67% der Beschäftigung
ausmacht, hingegen untervertreten.
Abbildung 27
Wirtschaftsstruktur nach Sektoren 2005
Beschäftigungsanteil in Prozent, Vollzeitäquivalente
Brig
VD
Sion
CH
BE
Goms
Leuk
Sierre
VS
Martigny
Visp
Monthey/St. Maurice
Quelle: Bundesamt für Statistik
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
Primärer Sektor Sekundärer Sektor Tertiärer Sektor
Die kantonalen Durchschnittswerte erlauben es nicht, die Heterogenität der Walliser Wirtschaftsstruktur
zum Ausdruck zu bringen. Um die regionalen Besonderheiten herauszuschälen,
bietet sich ein Vergleich der Spezialisierungsprofile sowie der Beschäftigungsanteile in den einzelnen
Branchen an. Der regionale Spezialisierungskoeffizient für eine Branche ist definiert
durch das Verhältnis des Beschäftigungsanteils dieser Branche in der jeweiligen Region zu jenem
in der gesamten Schweiz. Für die Schweiz beträgt der Spezialisierungskoeffizient demnach
für jede Branche 1. Ein Spezialisierungskoeffizient grösser als 1 zeigt eine Spezialisierung der
betrachteten Region in der jeweiligen Branche an. Ist der Spezialisierungskoeffizient kleiner als
1, ist die betreffende Branche in der Region im Vergleich zur Schweiz unterdurchschnittlich vertreten.
Um den Vergleich der Branchenstrukturen zu vereinfachen, haben wir Industrie- und
Dienstleistungsbranchen in elf Kategorien zusammengefasst (siehe nachstehende Übersicht).
Swiss Issues Regionen 33