Der Kanton Wallis Struktur und Perspektiven - RW Oberwallis
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Schlüsselrolle für die<br />
chemisch-pharmazeutische<br />
Industrie<br />
Zyklizität <strong>und</strong> Innovationsdruck<br />
in der Metallindustrie<br />
Abbildung 36<br />
Chancen-Risiken-Profil der Branchenstruktur im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong><br />
Nur sek<strong>und</strong>ärer <strong>und</strong> tertiärer Sektor<br />
hoch<br />
niedrig Branchenbewertung<br />
Kreditgewerbe<br />
Unternehmensdienstleistungen<br />
Grosshandel<br />
Unterrichtswesen<br />
Maschinenindustrie<br />
Öffentliche Verwaltung<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
Metallindustrie<br />
Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />
Sozialwesen<br />
Energieversorgung<br />
Holz (ohne Möbel)<br />
Landtransporte<br />
Automobilgewerbe<br />
Chemie<br />
Detailhandel<br />
Bau<br />
Economic Research<br />
öffentlicher Sektor<br />
Dienstleistungen<br />
Industrie <strong>und</strong> Bau<br />
Gastgewerbe<br />
-6.0% -4.0% -2.0% 0.0% 2.0% 4.0% 6.0% 8.0%<br />
Beschäftigung: Abweichung vom Landesdurchschnitt<br />
Quelle: Credit Suisse Economic Research<br />
Innerhalb des sek<strong>und</strong>ären Sektors weisen die Holzindustrie <strong>und</strong> die Energieversorgung ein verhältnismässig<br />
günstiges Chancen-Risiken-Profil auf; die Bauwirtschaft als wichtigster Arbeitgeber<br />
im <strong>Kanton</strong> erhält eine durchschnittliche Bewertung. Die wichtigsten Impulse für die <strong>Wallis</strong>er<br />
Wirtschaft generiert aber die chemisch-pharmazeutische Industrie. Die stark positive Bewertung<br />
spiegelt die hohe Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> die günstigen Zukunftsaussichten dieser Branche<br />
wider. Im Vergleich zu anderen Chemiestandorten in der Schweiz ist dieser Wirtschaftsbereich<br />
im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> jedoch aufgr<strong>und</strong> seines Produktemix etwas weniger gut positioniert. Während<br />
schweizweit mittlerweile 71% der Chemie- <strong>und</strong> Pharmaexporte auf die Pharmaindustrie entfallen,<br />
ist der Pharmaanteil der <strong>Wallis</strong>er Ausfuhren mit 42% viel geringer. Diese Branchenausrichtung<br />
bedingt eine tiefere Wachstumsdynamik der Exporte <strong>und</strong> eine höhere Konjunkturanfälligkeit<br />
(Abbildung 37). Letztere kommt daher, dass die Pharmaindustrie die eher nichtzyklische<br />
Ges<strong>und</strong>heitsnachfrage bedient, während die Chemiebranche Zulieferer für andere Industriebranchen<br />
ist <strong>und</strong> somit am Tropf der Industrieproduktion hängt.<br />
Die Metallindustrie stellt eine weitere wichtige Industriebranche im <strong>Kanton</strong> <strong>Wallis</strong> dar. Dieser<br />
Industriezweig kann als klassische Zulieferbranche bezeichnet werden, da es sich bei den Abnehmern<br />
hauptsächlich um andere Industriebranchen handelt. Entsprechend reagiert dieser<br />
Bereich stark auf Veränderungen der weltweiten Investitionstätigkeit <strong>und</strong> unterliegt einer hohen<br />
Zyklizität. Dadurch bekam diese Branche den jüngsten Konjunktureinbruch besonders deutlich<br />
zu spüren.<br />
In der Schweiz befindet sich der Bereich Metallherstellung nach der schweren Krise der neunziger<br />
Jahre in einer besseren Verfassung, nicht zuletzt dank dem bereits weit fortgeschrittenen<br />
Konzentrationsprozess der Branche <strong>und</strong> der Ausrichtung auf höherwertige Segmente. Nichtsdestotrotz<br />
belastet die unerbittliche Konkurrenz auf dem Weltmarkt die Entwicklungsperspektiven<br />
dieser Branche. Die Herstellung von Metallerzeugnissen weist insgesamt günstigere Aussichten<br />
auf. Ob es der Branche aber auch gelingt, die vorhandenen Chancen zu nutzen, hängt<br />
stark davon ab, inwieweit sie die Herausforderung moderner Technologien meistern <strong>und</strong> entsprechende<br />
Produkt- <strong>und</strong> Prozessinnovationen umsetzen wird. Gefahr droht den Herstellern von<br />
Metallerzeugnissen insbesondere von einer zunehmenden Substitution von Metall durch Kunststoff.<br />
Letzterer gilt als flexibler <strong>und</strong> innovationsfähiger. In der <strong>Wallis</strong>er Metallindustrie zeigt sich<br />
für die wichtige Aluminiumsparte die Produktion von Aluminiumspezialteilen als zukunftsträchtig.<br />
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