17.12.2012 Aufrufe

Langfassung - GenderAlp!

Langfassung - GenderAlp!

Langfassung - GenderAlp!

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bedarfsgerechte Raumplanung StadtUmland<br />

Gender Practice und Kriterien Planung.Forschung.Beratung<br />

in der Raumplanung - <strong>Langfassung</strong> CH Thalwil/ZH<br />

Spatial Development for Women and Men<br />

TEIL II<br />

GENDER KRITERIEN IN DER RAUMPLANUNG<br />

1. Qualitätsziele und -kriterien in der Raumplanung /<br />

Regionalentwicklung<br />

Gender Mainstreaming (GM) als umfassende Strategie der Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern ist noch neu; sie wurde mit dem Vertrag von Amsterdam 1997/98 eingeführt. In<br />

der Folge wurden in den EU-Mitgliedsstaaten die Beschlüsse zur Umsetzung gefasst, in<br />

Deutschland z.B. 1999, in Österreich im Jahr 2000. Die Schweiz ist aufgrund ihrer Nicht-<br />

Zugehörigkeit zur EU zwar nicht verpflichtet, GM einzuführen und in alle politischen Konzepte<br />

und Handlungsfelder einfließen zu lassen; jedoch geschieht hier einiges auf freiwilliger<br />

Basis von Seiten der Gleichstellungspolitik. So hat das eidgenössische Büro für die Gleichstellung<br />

von Frau und Mann z.B. einen Leitfaden für die Bundesverwaltung herausgegeben<br />

(Bern 2004), um GM in die tägliche Arbeit der Bundesangestellten zu implementieren.<br />

Entsprechend den erst jungen Erfahrungen mit GM können die im Bereich der Raumplanung<br />

/ Regionalentwicklung vorgefundenen Gender Practices auch noch nicht sehr weit zurück<br />

verfolgt werden, weshalb der Suchfokus im Rahmen dieser Recherche erweitert wurde um<br />

solche Ansätze, die seit den 1980er/90er Jahren aus der Perspektive einer frauengerechten<br />

Planung entstanden waren. Dies macht inhaltlich insofern Sinn, als GM aus der (Welt-) Frauenpolitik<br />

entstanden ist und mit ihr eine erweiterte Gleichstellungsstrategie eingeführt<br />

wurde, die die klassische Frauenförderung nicht ersetzt, sondern ergänzt.<br />

So wird auch im Sinne der Vorschriften des Amsterdamer Vertrages von der Europäischen<br />

Kommission immer wieder betont, dass die Forcierung der Gleichstellung von Frauen und<br />

Männern zwei Parallelstrategien erfordert (vgl. Kommission der Europäischen Gemeinschaften<br />

2002):<br />

• erstens die Initiierung sog. 'Gender Mainstreaming Prozesse', die sicherstellen,<br />

dass bei allen Tätigkeiten (Politiken, Maßnahmen) auf eine geschlechtersensible<br />

Gestaltung geachtet wird, die der Gleichstellung von Frauen und Männern förderlich<br />

ist;<br />

• zweitens spezifische Aktionen und Maßnahmen für Frauen (Frauenförderung); in<br />

den Bereichen, in denen Männer unterrepräsentiert sind, ist auch Männerförderung<br />

möglich.<br />

(zit. nach: Aufhauser 2002, 12)<br />

Der Zusammenhang zwischen Gender Mainstreaming und klassischer Frauenförderung /<br />

Gleichstellungsarbeit zeigt sich auch in den vorgefundenen Gender Practices: Häufig sind die<br />

GM-Ansätze da besonders stark vertreten, wo frauengerechte Ansätze bereits in den 90er<br />

Jahren verankert waren bzw. berücksichtigt wurden. Bei den aufgrund der GM-Einführung in<br />

115

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!