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Langfassung - GenderAlp!

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Bedarfsgerechte Raumplanung StadtUmland<br />

Gender Practice und Kriterien Planung.Forschung.Beratung<br />

in der Raumplanung - <strong>Langfassung</strong> CH Thalwil/ZH<br />

178<br />

• Einerseits wird damit eine Entwicklungskonzeption für Regionen in ländlichen<br />

Räumen gekennzeichnet, mit der - im Rahmen einer auf interregionalen Ausgleich<br />

orientierten Raumordnungspolitik - regionale Potenziale und Entwicklungsaktivitäten<br />

auf den größten zentralen Ort der Region konzentriert werden<br />

sollen. Dieser soll dadurch u. a. mit einer größeren Versorgungsbreite ausgestattet<br />

werden und als Wachstumspol fungieren.<br />

• Andererseits wird damit eine Entlastungs- und Ordnungskonzeption für große<br />

Verdichtungsräume und ihr weiteres Umland benannt: Ausgesuchte zentrale<br />

Orte (Entlastungsorte) in bevorzugten Raumlagen am Rand oder im nahen Umland<br />

der Verdichtungsräume sollen kontrolliert Entlastungspotentiale aus den<br />

Verdichtungsräumen übernehmen und dabei dem Prinzip der Nutzungsmischung<br />

folgen sowie die siedlungsstrukturelle Dispersion im weiteren Umland vermindern.<br />

(http://www.bbr.bund.de/raumordnung/raumentwicklung/inf_konzentration.htm)<br />

In den ländlichen Räumen steht damit mehr die Konzentration auf zentrale Orte im Vordergrund,<br />

um tragfähige Einwohnerdichten für die Versorgung aufrecht zu erhalten, in den Verdichtungsräumen<br />

mehr die Ordnungsfunktion, um der wachsenden Zersiedlung Einhalt zu<br />

gebieten. Nichtsdestotrotz ist jedoch auch hier das Bündelungsprinzip verbunden mit einer<br />

optimalen Bedienungsmöglichkeit durch den öffentlichen Verkehr.<br />

3.3.2 Qualitätsziele einer gendergerechten Stadt-Umland-Entwicklung<br />

Die Ausrichtung auf ein punkt-axiales Modell, das tragfähige Siedlungs- und Versorgungsstrukturen<br />

entlang eines funktionierenden öffentlichen Verkehrssystems zum Ziel hat, entspricht<br />

auch dem Leitbild frauen- bzw. gendergerechter Raumstrukturen, die z.B. an den<br />

Bedürfnissen nicht motorisierter Bevölkerungsgruppen orientiert sind oder am versorgenden<br />

Arbeitsalltag mit seinen komplexen Wegebeziehungen (Wegeketten).<br />

In den dokumentierten Gender Practices (vgl. Bericht Teil I) wurden in diesem Sinne verschiedene<br />

direkte und indirekte Zielformulierungen vorgefunden, so z.B.:<br />

• Vorrang für Siedlungsschwerpunkte in Großstädten (Oberzentren) und Mittelstädten<br />

(Mittelzentren) (RhPf 2004);<br />

• Verteilung von Siedlungsschwerpunkten unter Berücksichtigung der Erreichbarkeit<br />

der Versorgungseinrichtungen in zumutbarer Entfernung (RhPf 2004);<br />

• Vorrang der Innenentwicklung sowohl in den verdichteten als auch in den ländlichen<br />

Räumen (RhPf 2004);<br />

• weitere Flächen für die Funktion Wohnen vorrangig in solchen Orten, die über<br />

eine gute Versorgung mit Leistungen des ÖPNV verfügen (RhPf 2004);<br />

• Mindeststandards der Versorgung sichern für Teilräume, in denen Einrichtungen<br />

mit oberzentralem bzw. mittelzentralem Charakter schlecht erreichbar sind,<br />

allerdings nicht zu rechtfertigen in Gemeinden ab Unterzentrum „abwärts“ (RhPf<br />

2004);<br />

• Versorgungskerne / Basiszentren in Verdichtungsräumen ausweisen und definieren<br />

(FrauenRatschl Stgt 2002);<br />

• Berücksichtigung geschlechterspezifischer Mobilitätsmuster und Mobilitätschancen,<br />

die die unterschiedlichen Anforderungen von Männern und Frauen so-

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