Langfassung - GenderAlp!
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Bedarfsgerechte Raumplanung StadtUmland<br />
Gender Practice und Kriterien Planung.Forschung.Beratung<br />
in der Raumplanung - <strong>Langfassung</strong> CH Thalwil/ZH<br />
136<br />
• die gezielte Personalentwicklung in Abteilungen mit hohem Männeranteil, um die<br />
Unterrepräsentation von Frauen zu beseitigen bzw. eine Erhöhung des Frauenanteils<br />
in der Grundlaufbahn und in höherwertigen Positionen zu erreichen (Wien);<br />
• die Einrichtung besonderer Fachstellen, wie die Leitstelle für alltags- und<br />
frauengerechtes Planen und Bauen (Wien) oder die Stabsstelle Sicherheit im öffentlichen<br />
Raum (Bern);<br />
• Gleichstellungsbeauftragte mit Planungskompetenz (ehem. Wien, KGH Hannover);<br />
• Zuordnung von Planungsfachleuten zu Gleichstellungsstellen und Frauenreferaten<br />
(zeitweise in Frankfurt a.M., Regionalverband Ruhrgebiet);<br />
• MitarbeiterInnen / PlanerInnen mit Genderkompetenz innerhalb der Fachverwaltung.<br />
Es zeigt sich, dass neben allen Beschlüssen, materiellen Kriterien und Beteiligungsformen eine<br />
klare Festlegung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten erforderlich ist, um Gender<br />
Mainstreaming nachhaltig zu implementieren. Wenn dies berücksichtigt wird, kann GM als<br />
Strategie zur Qualitätssicherung von Planungen und Maßnahmen wirkungsvoll eingesetzt<br />
werden.<br />
1.4 Orientierungswerte / Indikatoren<br />
Es gibt mittlerweile eine Fülle an Kriterien für eine gendergerechte Planung; Orientierungswerte<br />
sind dagegen - wie dies auch bei der Operationalisierung der nachhaltigen Entwicklung<br />
der Fall ist - noch rar und werden jeweils in einzelnen Planungszusammenhängen entwickelt.<br />
Der erste Versuch, Indikatoren zur Geschlechtergerechtigkeit zu erarbeiten, wurde im Rahmen<br />
der Umsetzung der Lokalen Agenda 21 am Beispiel der Stadt Duisburg unternommen<br />
und vom zuständigen Ministerium in Nordrhein-Westfalen publiziert (Ministerium für Umwelt,<br />
Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen 1999). Neben<br />
quantitativen Indikatoren zu Partizipation bzw. Arbeit und Einkommen wurden hier auch<br />
qualitative Indikatoren zu Ressourcenschonung und Lebensqualität - insbesondere Integrations-<br />
und Ausstattungsfragen - entwickelt.<br />
Auch die im Rahmen des deutschen ExWoSt-Projektes "Städte der Zukunft" (BBR 1996-<br />
2003) entwickelten Nachhaltigkeitsindikatoren beziehen sich auf die kommunale Planungsebene.<br />
Wenn auch nicht ausdrücklich so benannt, sind hier doch einige Kriterien enthalten,<br />
die auch GenderAspekte beinhalten, so z.B. die Fragen nach dem Angebot von Grün- und<br />
Erholungsflächen oder nach der guten Erreichbarkeit mit Bahn und Bus.<br />
Die von der deutschen Bundesregierung (2002) entwickelten 21 Indikatoren für das 21. Jahrhundert<br />
berühren ebenfalls Aspekte der Geschlechtergerechtigkeit, etwa mit dem Indikator<br />
der Ganztagsbetreuungsquote oder dem Verhältnis der Bruttojahresverdienste von Frauen<br />
und Männern.<br />
Insgesamt sind brauchbare Indikatoren zur nachhaltigen Entwicklung noch wenig erprobt und<br />
insbesondere solche zur Geschlechtergerechtigkeit, vor allem auch auf der überörtlichen