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Langfassung - GenderAlp!

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Bedarfsgerechte Raumplanung StadtUmland<br />

Gender Practice und Kriterien Planung.Forschung.Beratung<br />

in der Raumplanung - <strong>Langfassung</strong> CH Thalwil/ZH<br />

Ländliche Räume<br />

Für die ländlichen Räume besteht daher in erster Linie Konzentrationsbedarf im Sinne einer<br />

Stärkung der vorhandenen ländlichen Zentren.<br />

Die Stärkung der periurbanen 28 ländlichen Zentren wird auch im neuen schweizerischen<br />

Raumentwicklungsbericht (2005) postuliert; Hauptstoßrichtung dabei ist die Neustrukturierung<br />

der Infrastrukturen sowie die Wiederbelebung der Beschäftigungsmöglichkeiten (are<br />

2005: 23). Alpine Tourismuszentren sind im internationalen Wettbewerb zu festigen; dabei<br />

stehen die klare Marktpositionierung, koordininierte Angebotsentwicklung und national koordinierte<br />

Marketingaktivitäten auf dem Programm.<br />

Für periphere ländliche Zentren wird dagegen allenfalls eine Konsolidierung durch Optimierung<br />

und Regionalisierung bestehender Infrastrukturen vorgeschlagen, ggf. Zusammenarbeit<br />

oder Fusion von Berggemeinden mit sehr geringer Bevölkerungszahl. Gefördert werden hier<br />

jedoch nur noch Aktivitäten, die eine nachhaltige Entwicklung ermöglichen. Dabei sind insbesondere<br />

innovative und wirtschaftlich tragbare Lösungen in der Grundversorgung (Lebensmittel,<br />

Post, Finanzdienstleistungen) gefragt; bestehende regionale Plattformen sollen gestärkt<br />

werden.<br />

Im Alpenraum existieren hierzu bereits einige bottom-up-Initiativen, die an solchen Lösungen<br />

arbeiten. Auch das Projekt "Lebenswert leben" des Landes Vorarlberg (Büro für Zukunftsfragen<br />

2004) gehört dazu. Es versucht Antworten zu finden auf den schleichenden Rückzug der<br />

Nahversorgung in peripheren Gemeinden und Regionen und zielt darauf ab, das Bewusstsein<br />

für den Zusammenhang zwischen Nahversorgung und Lebensqualität zu schärfen. Ausgehend<br />

von dieser Bewusstseinsbildung werden konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Nahversorgungsstrukturen<br />

umgesetzt - je nach den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Gemeinden<br />

und Regionen. (zit. nach Thierstein / Abegg et al. 2004: 155)<br />

In diesen Zusammenhängen, nicht nur im Schweizer Berggebiet, sondern auch in anderen<br />

schrumpfenden Regionen z.B. wird zum Teil auch bereits von der "Aufgabe" peripherer Lagen<br />

gesprochen. Das kann für die Raumplanung jedoch nicht bedeuten, sich stillschweigend<br />

zurückzuziehen, sie ist vielmehr aufgefordert, sich der öffentlichen Verantwortung zu stellen<br />

und Konzepte zu entwickeln bzw. zu initiieren (vgl. z.B. Zibell / Jürjens / Krüger 2004), um<br />

die Lage für die Betroffenen im Übergang erträglich zu gestalten.<br />

In periurbanen Zentren wie auch in peripheren Lagen kann die Aktivierung endogener<br />

Ressourcen und Potentiale von entscheidender Bedeutung sein für das Überleben einer Region;<br />

hier ist gerade auch an die - häufig unentdeckten - Potentiale von Frauen zu denken, die<br />

andernorts durchaus innovative Beispiele hervorgebracht haben (vgl. ZGB / igt.soz 2005: 127<br />

ff).<br />

28 Der Begriff der Periurbanisierung beschreibt die Erfassung ländlicher, von den starken Polen der Entwicklung abgelegener<br />

Zentren durch Urbanisierungsprozesse; diese Entwicklung ist indes mehr auf die Einwanderung oder Übertragung städtischer<br />

Milieus zurückzuführen als auf einen unmittelbaren Anschluss der Siedlungsräume an die großen Zentren.<br />

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