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Fototagebuch RTW 2012

Mit dem Wohnmobil auf dem Landweg nach Australien 2012

Mit dem Wohnmobil auf dem Landweg nach Australien 2012

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Deutschland noch nie passiert ist. Wir bedanken uns gegenseitig und winken noch einmal zum<br />

Abschied.<br />

Dann geht es in die Fußgängerzone. Alles ist riesig und exklusiv: Tiffani, Gucci, Rolex: Konsum ist<br />

angesagt. Aber die Menschen genießen die Bänke unter den alten Bäumen und ihre Pause. In den<br />

teuren Läden sind selten Kunden. – Schon nach einer halben Stunde verliere ich die Lust hier<br />

weiterzugehen. Daher genieße ich lieber einen Kaffee und schaue mir den Trubel in Ruhe an.<br />

Besonders beeindruckend sind die Hosen der Babys. Vorn und hinten ein Schlitz, damit die Kinder<br />

jederzeit für eventuelle Notlagen gerüstet sind. Das schaut total lustig aus.<br />

Wieder fällt mir auf, wie viele junge Menschen auf den Straßen sind. Und doch vermittelt die Stadt<br />

mit all´ ihrem Grün, den schönen Anlagen und engen Gassen ein beschauliches Gefühl. Da sie auf<br />

Bergen gebaut ist, sind keine Fahrräder unterwegs. Zum Transport der vielen Dinge, die<br />

angeliefert werden, gibt es die "Bang-Bang-Männer" oder "Bambusmänner". Sie tragen auf ihren<br />

Schultern einen zwei Meter langen dicken Bambusstock und vorn und hinten werden die Kartons<br />

oder Taschen angehängt. Nur so können die vielen kleinen Treppengassen bezwungen werden.<br />

Sie sind sehr freundlich und bieten sofort ihre Hilfe an, als wir mit unseren Einkäufen zum Bus<br />

gehen wollen. Es geht zurück zum Hotel.<br />

Abends gehen wir Feuertopf essen (chin. Huoguo), der hier in Chongqing besonders scharf sein<br />

soll. Angeblich können bei "Neulingen in Sachen Schärfe" Lähmungen des Mundes auftreten. So<br />

vorgewarnt sind wir besonders gespannt. Die Schärfe geht auf den hier wachsenden Bergpfeffer<br />

"Hua jiao" zurück (Gil rannte gleich los, um mit dem neu erworbenen Peffer-Wissen ein Päckchen<br />

Hua jiao zu kaufen und ist ganz stolz, als es auch gelingt). - Der Feuertopf war hier eine<br />

Hühnerbrühe im Wok, die auf einer Kochplatte stand. Der Topf hatte zwei getrennte Innenhälften<br />

(Jing-Jang), einmal scharf und eine milde Version für die Touristen (chin. bu la de). Die Zutaten<br />

waren sehr lecker und gingen von Gemüse über Fleisch, Pilze und vier Sorten Nudeln sowie Tofu.<br />

Die Zutaten werden wie beim Fondue in den Topf gelegt und hier mit einem kleinen Sieb am Stil<br />

wieder herausgefischt. Alles sehr lecker und frisch, aber wir fanden es nicht einmal besonders<br />

scharf. Es hat viel Spaß gemacht.<br />

Die Krönung des Tages jedoch war eine nächtliche Schifffahrt auf dem Yantze. Bei einem Bier die<br />

Seele baumeln lassen, entlang der beleuchteten Skyline der Stadt fahren, das war ein Erlebnis von<br />

dem wir noch lange träumen werden. Auch die rasante Heimfahrt mit einem der vielen Taxis durch<br />

den Lichterglanz der Riesenstadt war berauschend. Ja, auch wir Landpflanzen können ab und an<br />

einer Großstadt etwas Gutes abgewinnen.<br />

© www.hinterdemhorizont.com, Tagebuch_<strong>RTW</strong>_gesamt<br />

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