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SOCIETY 354 /2010

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LATEINAMERIKA<br />

LÄNDERPORTRÄT<br />

BERÜHMTE PERSÖNLICHKEITEN<br />

■ Moctezuma II. (1465-1520): Er war von 1502 bis zu seinem<br />

Tod 1520 Herrscher der Azteken. Zunächst führte er<br />

die rigide Herrschaftspolitik seiner Vorgänger fort, bekannt<br />

wurde er aber im Kampf gegen die Spanier unter<br />

Hernán Cortés und heutzutage seiner Rache wegen.<br />

■ José de San Martín (1778-1850): Geboren in Argentinien,<br />

schlug er eine Offizierslaufbahn ein und unterstützte die<br />

spanischen Kolonialländer in deren Unabhängigkeitskampf,<br />

vor allem Chile. Er kämpfte an der Seite des großen<br />

Befreiers von Südamerika, Simón Bolívar.<br />

■ Simón Bolívar (1783-1830): El Libertador (der Befreier)<br />

genannt, war Bolívar Unabhängigkeitskämpfer Südamerikas<br />

und ist bis heute Nationalheld zahlreicher<br />

südamerikanischer Länder. Er hatte fortschrittliche sozialpolitische<br />

Gedanken wie etwa den Panamerikanismus<br />

oder die Gründung einer Konföderation lateinamerikanischer<br />

Staaten.<br />

■ Gabriela Mistral (1889-1957): Eigtl. Name Lucila Godoy Alcayaga.<br />

Die chilenische Schriftstellerin lebte vor allem im<br />

Ausland und erhielt 1945 den Nobelpreis für Literatur. Sie<br />

verband eine enge Freundschaft mit Stefan Zweig und<br />

dessen Frau, die nach Südamerika emigrieren mussten.<br />

■ Ernesto „Che“ Guevara (1928-1967): Marxistischer Politiker<br />

und Guerillaführer. Er war neben Fidel Castro die<br />

wichtigste Symbolfigur in der kubanischen Revolution. Er<br />

stammte ursprünglich aus Argentinien und hatte Medizin<br />

studiert. Seine Schriften und Reden beeinflussten revolutionäre<br />

Strömungen bis weit über Kuba hinaus und<br />

dies bis zum heutigen Tage.<br />

■ Isabel Allende (*1942): Chilenische Schriftstellerin und<br />

Journalistin. Sie verkaufte über 51 Millionen Exemplare<br />

ihrer Bücher in 27 Sprachen. Durch ihre journalistische Tätigkeit<br />

setzt sie sich vor allem für die Rechte der Frauen<br />

und die Gleichberechtigung ein. Sie ist weiters die Nichte<br />

zweiten Grades des früheren chilenischen Präsidenten<br />

Salvador Allende, der bei dem Militärputsch von Augusto<br />

Pinochet ums Leben kam.<br />

KOLUMBIEN<br />

***<br />

Cartagena<br />

Die Stadt Cartagena liegt an der Karibikküste<br />

Kolumbiens und ist Hauptstadt<br />

des Departementos Bolívar. Sie liegt in einer<br />

weiten Bucht und wird von einer vorgelagerten<br />

Insel, der Isla de Tierrabomba,<br />

geschützt. 1572 wurde die Stadt vom englischen<br />

Freibeuter und Seefahrer Sir Francis<br />

Drake überfallen, was zur Folge hatte,<br />

dass die Wehranlagen der Stadt massiv<br />

ausgebaut wurden, wie zum Beispiel das<br />

Castillo de San Felipe de Barajas. Die Einfahrt<br />

in die Bucht wird von zwei Forts bewacht,<br />

die eine absolute Kontrolle über die<br />

einfahrenden Schiffe hatten. Die Stadt war<br />

nun so stark gesichert, dass sie praktisch<br />

uneinnehmbar war, und sie ist ein Prachtexemplar<br />

für die Militärarchitektur des<br />

16. und 17. Jahrhunderts. In der Altsstadt<br />

sind die Kathedrale besichtigungswert sowie<br />

der im Kolonialstil errichtete Palast der<br />

Inquisition. Die Häuser Cartagenas sind<br />

bunt gestrichen, und die alte Stadtmauer<br />

ist zum Teil noch erhalten und sogar begehbar.<br />

1984 wurde der Hafen, die Befesti-<br />

Hauptstadt Tunis<br />

Avenue Habib Bourguiba<br />

gungen und die Baudenkmäler der Stadt<br />

in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes<br />

aufgenommen.<br />

MEXIKO<br />

***<br />

Teotihuacán<br />

Teotihuacán liegt fünfzig Kilometer<br />

nordöstlich der mexikanischen Hauptstadt<br />

Mexiko-Stadt und war einst das bedeutendste<br />

Kulturzentrum und die größte vorkolonialistische<br />

Stadt Amerikas. Der Name<br />

bedeutet auf aztekisch soviel wie „Heimat<br />

der Götter“. Teotihuacán wurde im frühen<br />

20. Jahrhundert wiederentdeckt, danach<br />

ausgegraben und zum Teil rekonstruiert.<br />

Höhepunkte der Besichtigung sind die Straße<br />

der Toten (Calzada de los Muertos) und<br />

die sich darin befindende Sonnenpyramide<br />

(Pirámide del Sol), die mit einer Höhe von<br />

63 Metern die drittgrößte Pyramide der<br />

Welt ist. Ferner kann man in der kleineren<br />

Mondpyramide (Pirámide de la Luna) Grabkammern<br />

mit Skelettresten und Grabbeigaben<br />

bestaunen. Benannt wurden die zwei<br />

Pyramiden nach zwei Göttern, die sich hier<br />

durch Selbstopferung in jene Himmelskörper<br />

verwandelt hatten. Im Norden der<br />

Anlage steht der Quetztal-Schmetterlinge<br />

Palast (Palacio del Quetztalpapálotl), der seinen<br />

Namen von den sich dort befindlichen<br />

Malereien erhalten hat. Auch Teotihuacán<br />

gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und<br />

zwar seit 1987. Definitiv ein „must“, wenn<br />

man in Mexiko-Stadt zu Gast ist!<br />

VENEZUELA<br />

***<br />

Nationalpark Canaima<br />

Der Nationalpark Canaima (Parque Nacional<br />

Canaima) befindet sich in der Gran<br />

Sabana im Bundesstaat Bolívar im südöstlichen<br />

Venezuela. Er wurde 1962 gegründet<br />

und ist heute mit einer Fläche von<br />

rund 30.000 km 2 einer der größten Nationalparks<br />

der Welt. 1994 wurde er von der<br />

UNESCO zum Weltnaturerbe ausgerufen.<br />

Charakteristisch für den Canaima Nationalpark<br />

sind seine Tafelberge aus Sandstein,<br />

die Tepuis genannt werden. Auf den<br />

Hochplateaus hat sich eine einzigartige<br />

Flora und Fauna entwickelt, die einen<br />

Großteil an endemischen Arten hervorgebracht<br />

hat. Weiteres sind unzählige Wasserfälle<br />

zu bewundern, wie etwa der Angel<br />

■ Pablo Neruda (1904-1973): Chilenischer Schriftsteller, erhielt<br />

1971 den Nobelpreis für Literatur. Er setzte sich vor<br />

allem gegen den Faschismus ein. Sein „Canto General“<br />

wurde von Mikis Theodorakis vertont.<br />

■ Gabriel García Márquez (*1927): Schriftsteller und Journalist<br />

aus Kolumbien. Er erhielt 1982 den Nobelpreis für<br />

Literatur. Populär wurde er mit dem Stil des so genannten<br />

Magischen Realismus. Sein Roman „Hundert Jahre<br />

Einsamkeit“ verkaufte sich mehr als dreißig Millionen Mal.<br />

■ Octavio Paz (1914-1998): Mexikanischer Diplomat und<br />

Schriftsteller. Literaturnobelpreisträger 1990. Sein berühmtestes<br />

Werk „Das Labyrinth der Einsamkeit“ beschäftigt<br />

sich mit der lateinamerikanischen Identität.<br />

Cainama Nationalpark,<br />

Venezuela<br />

28 | <strong>SOCIETY</strong> 2_10

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