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SOCIETY 354 /2010

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FOTOS: ERNST KAINERSTORFER<br />

„Ich schätze es,<br />

wenn jemand weiß,<br />

was er will.“<br />

MICHAELA MAYER<br />

lektion gesammelt und wollte den Schritt<br />

einfach mal wagen. Bei „departure“ habe<br />

ich ein Konzept für die nächsten Kollektionen<br />

eingereicht und dafür eine Förderung<br />

erhalten. Ich wollte immer schon etwas<br />

machen, das nicht diesen klassischen Couture-Touch<br />

hat sondern etwas weniger „Kitschiges“<br />

und trotzdem Elegantes. Es wurde<br />

die Idee geboren, zusammen mit einer<br />

Vorarlberger Firma Stickereien anzufertigen<br />

und diese zu bedrucken. Dieses Verfahren<br />

war relativ neu und bildete die Basis<br />

der „Semicouture-Kollektion“.<br />

Wo sind Sie jetzt international vertreten?<br />

Ich habe in Paris angefangen bei Messen<br />

auszustellen. Wir haben in weiterer Folge<br />

nach Saudi Arabien, Hongkong und Kairo<br />

verkauft. Im Jahr darauf konnten wir einen<br />

Showroom in New York finden, die unsere<br />

Kollektion seit Februar vertreibt. Die Semicouture-Kollektion<br />

ist eher puristisch mit<br />

Focus auf Detail und durch die Materialien<br />

sowohl tagsüber als auch abends tragbar,<br />

und dies entspricht sehr dem amerikanischen<br />

Way of Life und daher gut angenommen.<br />

MICHEL MAYER ist daher bereits in<br />

New York, Los Angeles und San Francisco<br />

vertreten.<br />

Ihre Mode ist auch bekannt für ihre<br />

Multifunktionalität. Was bedeutet das?<br />

Viele Modelle der Winterkollektion können<br />

auf verschiedene Arten getragen werden.<br />

Da gibt es das „Five In One“, ein Teil,<br />

das sowohl als Kleid als auch als Overall<br />

oder Top zu tragen ist. Man kann die Teile<br />

auch verschieden drapieren und dadurch<br />

zum Beispiel den Ausschnitt oder die Länge<br />

verändern. Die Blusen können auf verschiedene<br />

Weise geschlossen werden. Es gibt da<br />

viele Variationsmöglichkeiten. Den Schwerpunkt<br />

der Kollektion bildet ein Material,<br />

welches sich dem Körper anpasst und seine<br />

Form behält. Es heißt „Memory Crinkle“<br />

und ist ein technisches Stoffmaterial, das atmungsaktiv<br />

und knitterresistent ist.<br />

Was ist für Sie der optimale Frauentyp<br />

als Designerin und für Ihre Mode?<br />

Eine Frau, die weiß, was ihr steht und<br />

was sie als Frau ausmacht und die das durch<br />

ihre Kleidung ausdrücken kann. Für Shootings<br />

sind mir Typen lieber als klassische<br />

Beautys. Die Kleidung muss einfach stimmig<br />

sein. Jemanden, der sich authentisch kleidet,<br />

finde ich immer ansprechend. Dazu<br />

muss man seine Persönlichkeit kennen und<br />

wissen, was einem steht.<br />

Würden Sie sagen, dass Sie lieber Kleidung<br />

für Businessfrauen, die selbstbewusst<br />

sind, machen?<br />

Es gibt da eigentlich kaum noch einen<br />

Unterschied. Es gibt sehr selbstbewusste<br />

Frauen, die genauso Hausfrau und Mutter<br />

sind, sich aber bewusst dafür entschieden<br />

haben. Und es gibt ebenso Karrierefrauen,<br />

die überhaupt nicht selbstbewusst sind.<br />

Ich schätze es, wenn jemand weiß, was er<br />

will. Meine liebsten Kunden sind die, die<br />

wissen, was sie wollen und das auch zu<br />

schätzen wissen und es auch tragen können.<br />

Meine Zielgruppe sind kreative Menschen,<br />

die mit Kleidung experimentieren<br />

und verschiedene Stücke kombinieren. Es<br />

ist jetzt nicht mein Hauptziel, dass sich jemand<br />

komplett in MICHEL MAYER einkleidet.<br />

Zu unserer Mode gehört eine gewisse<br />

Eigenständigkeit und der Mut sie zu<br />

tragen.<br />

Was ist Ihr Lebensmotto?<br />

Das Leben genießen und Freude an der<br />

Arbeit! Ich versuche, mein Arbeitspensum<br />

zu reduzieren aber dafür die Arbeit mit<br />

umso mehr Liebe zu machen.<br />

Was sind Ihre beruflichen Träume?<br />

Da gibt es einige Pläne: Ich will vor allem<br />

auf dem amerikanischen und deutschsprachigen<br />

Markt Fuß fassen. Mein nächstes<br />

Ziel ist der asiatische Raum, sprich<br />

Japan. Auf den Messen in Paris konnte ich<br />

beobachten, dass wir mit unserer klaren Linie<br />

stark den asiatischen Raum ansprechen.<br />

Die japanische Kunst und ihre Farbkombinationen<br />

finde ich sehr<br />

inspirierend.<br />

KONTAKT<br />

MICHEL MAYER<br />

Singerstraße 7<br />

A-1010 Wien<br />

Tel. +43-(0)1-967 40 55<br />

www.michelmayer.at<br />

Tennen<br />

am Fuß<br />

<strong>SOCIETY</strong> 2_10 | 99

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