Develop³ Systems Engineering 01.2016
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der PLM-Dienstleister zum Systems Engineering: Kurt Bengel, Sprecher des Vorstandes, Cenit; Helmut Haas, Geschäftsführer, Inneo Solutions; Rolf Wiedmann, Director Sales DACH, TechniaTranscat
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der PLM-Dienstleister zum Systems Engineering: Kurt Bengel, Sprecher des Vorstandes, Cenit; Helmut Haas, Geschäftsführer, Inneo Solutions; Rolf Wiedmann, Director Sales DACH, TechniaTranscat
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN<br />
PLM-DIENSTLEISTER ZUM SYSTEMS ENGINEERING<br />
Rolf Wiedmann, Director Sales DACH, TechniaTranscat<br />
„Mittel- bis langfristig<br />
ist eine integrierte Lösung anzustreben“<br />
Bereits heute lassen sich über die RFLP-Struktur der 3DExperience-Plattform von Dassault Systèmes<br />
Daten aus verschiedenen Autorensystemen zusammenführen, sagt Rolf Wiedmann, Director Sales<br />
DACH bei der TechniaTranscat GmbH. Ziel müsse sein, einen virtuellen Zwilling eines ausgelieferten<br />
Produkts zu erstellen und zu nutzen. So lasse sich auch der Schulterschluss erzielen zwischen<br />
Entwicklung und Betrieb eines Produktes.<br />
develop 3 : Im Rahmen der Industrie-4.0-Diskussion ist ein Kernelement<br />
die durchgängige Nutzung der digitalen Abbildung der<br />
herzustellenden Produkte/Maschinen/Anlagen. Ein erster Schritt<br />
muss hier die Zusammenführung von M- und E-CAD-Daten<br />
sein. Können Mechanik- und Elektrotechnik-Entwickler bereits<br />
eine gemeinsame Datenbasis nutzen und welchen Weg empfehlen<br />
Sie an dieser Stelle?<br />
Wiedmann: Ja, es ist möglich, beide Disziplinen auf derselben Datenbasis<br />
zusammenzuführen. Mit der 3DExperience-Plattform von<br />
Dassault Systèmes wird dies in einer RFLP-Struktur (RFLP steht für<br />
Requirement – Anforderungsmodell, Functional – Funktionsmodell,<br />
Logical – Logisches Modell und Physical – Physikalisches Modell<br />
(entspricht dem „3D-Modell“)) realisiert. Die M-CAD-Informationen<br />
nehmen den physischen Teil der Struktur ein, während die E-CAD-Informationen<br />
einen Teil des logischen Zweiges der Struktur darstellen.<br />
Dieser integrierte Ansatz hat enorme Vorteile, da sich Objekte<br />
im E-CAD und M-CAD auf dieselbe Referenz beziehen – gerade im<br />
Hinblick auf Änderungen und Varianten. In der Praxis ist es jedoch<br />
oft so, dass bestehende E-CAD-Systeme in den Unternehmen eta -<br />
bliert und in die Prozesse eingebunden sind – hier greifen unsere<br />
Kunden auf bewährte Schnittstellen auf IDF- oder XML-Basis im Zusammenspiel<br />
mit dem M-CAD zurück. Unsere Empfehlung ist es, E-<br />
und M-CAD-System in die PLM-Plattform zu integrieren und mittelbeziehungsweise<br />
langfristig eine integrierte Lösung anzustreben.<br />
„Ziel ist, den virtuellen Zwilling<br />
(Virtual Twin) eines ausgelieferten<br />
Produkts zu erstellen und<br />
zu nutzen.“<br />
develop 3 : Konsequenterweise muss anschließend der Schulterschluss<br />
mit den Automatisierern erfolgen – auch letztere haben<br />
eigene Anforderungen an das digitale Modell, vom Entwurf<br />
über die Controller-Programmierung (also Software!) bis hin zu<br />
Aspekten der Inbetriebnahme und des Monitorings von Maschinen/Anlagen.<br />
Sehen Sie hier bereits einen gangbaren Weg, die<br />
unterschiedlichen Sichtweisen zusammenzuführen?<br />
Kontakt<br />
TechniaTranscat GmbH<br />
Karlsruhe<br />
Tel. +49 721 97043-0<br />
www.techniatranscat.com<br />
Hannover Messe: Halle 6, Stand K30<br />
Details zur 3DExperience-Plattform:<br />
http://t1p.de/4fb0<br />
I N F O<br />
Wiedmann: Mit der Automatisierung alleine ist es unseres Erachtens<br />
nach nicht getan. Es geht darum, das Produktverhalten an sich<br />
zu beschreiben. Dabei ist die Steuerung ein Teil, die in Verbindung<br />
mit anderen Systemen wie Mechanik, Elektrik, Hydraulik etc. in eine<br />
Wechselbeziehung tritt und insgesamt das Verhalten des Produkts –<br />
beispielsweise einer Maschine – beschreibt. In der Verbindung zwischen<br />
Software und den Controllern als Hardwarekomponenten auf<br />
der einen Seite und dem virtuellen Modell auf der anderen können<br />
Simulationen mit einer Hardware in the Loop (HiL) durchgeführt und<br />
damit die Validierung vor den realen Prototypen vorgezogen werden.<br />
Die Softwareentwicklung hat kürzere Änderungszyklen als die<br />
Hardwarekomponenten, daher ist es wichtig, die Verwaltung der<br />
Versionen im Griff zu haben – mit dem Ziel, den virtuellen Zwilling<br />
(Virtual Twin) eines ausgelieferten Produkts zur Verfügung zu haben.<br />
Uns ist bewusst, dass dies kurzfristig nicht umgesetzt werden<br />
kann, aber es ist sinnvoll, jetzt schon seine Strategie der Produktentwicklung<br />
darauf auszurichten.<br />
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