Develop³ Systems Engineering 01.2016
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der PLM-Dienstleister zum Systems Engineering: Kurt Bengel, Sprecher des Vorstandes, Cenit; Helmut Haas, Geschäftsführer, Inneo Solutions; Rolf Wiedmann, Director Sales DACH, TechniaTranscat
Themenschwerpunkte: Methoden, Tools sowie Anwendungen; Köpfe der PLM-Dienstleister zum Systems Engineering: Kurt Bengel, Sprecher des Vorstandes, Cenit; Helmut Haas, Geschäftsführer, Inneo Solutions; Rolf Wiedmann, Director Sales DACH, TechniaTranscat
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MENSCHEN & UNTERNEHMEN<br />
AUS DER<br />
Bild: GfSE<br />
Bild: GfSE<br />
Ein Roboter im Wettkampf beim Transport einer<br />
Palette – Methoden des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s<br />
lassen sich bei der Entwicklung solcher Roboter<br />
im Wettbewerb mit mehreren Teams sehr lehrreich<br />
testen<br />
Gruppenbild – Team Bumblebee in gelben Westen (Pforzheim), Team Esslingen in weißen T-Shirts und<br />
das Sieger-Team aus Pforzheim: vorne und links hinten, sowie die Jury mit Organisatoren<br />
Roboter-Wettbewerb und Überblick zu <strong>Systems</strong>-<strong>Engineering</strong>-Workshops<br />
Die Zukunft des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s<br />
im Wettstreit kennen und schätzen lernen<br />
Für die angehenden <strong>Systems</strong> Engineers in Deutschland endete das Jahr 2015 mit einem studentischen<br />
Vergleich zwischen den Hochschulen. Es sollten die Markt- und Kundenwünsche in nachvollziehbaren<br />
Schritten und mit einer Systematik – ohne Trial und Error – zu einem Produkt entwickelt werden, um im<br />
Abschluss in einem Wettkampf die Erfüllung der Anforderungen nachweisen zu können. Nachfolgend<br />
werfen wir deshalb einen Blick auf den Roboter-Wettbewerb der GfSE an der Hochschule Pforzheim<br />
und geben einen Überblick zu <strong>Systems</strong>-<strong>Engineering</strong>-Workshops.<br />
Es gibt vielerlei Arten <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> (SE) zu unterrichten. Der<br />
Lerneffekt ist jedoch besonders hoch, wenn die theoretischen Inhalte<br />
direkt am praktischen Beispiel ausprobiert werden. Daher hat sich<br />
die Gesellschaft für <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong> (GfSE) gemeinsam mit den Industriepartnern<br />
Invensity GmbH und Unity AG entschlossen, einen Roboterwettbewerb<br />
an den Hochschulen auszuschreiben. Für diese Idee<br />
hat sich die GfSE von der französischen Partnerorganisation AFIS (Association<br />
Francaise d‘Ingénierie Système) inspirieren lassen, die einen<br />
ähnlichen Wettbewerb bereits seit einigen Jahren durchführt. Im ersten<br />
Probelauf traten zwei Teams der Hochschule Pforzheim gegen eine<br />
Gruppe der Hochschule Esslingen an. Die Aufgabe bestand in der Entwicklung<br />
eines Roboters, der sowohl autonom als auch ferngesteuert<br />
fahren kann und dabei drei unterschiedliche Missionen erfüllt: Bewegen<br />
einer Palette, Umsetzen eines Containers und Ziehen eines Anhängers.<br />
Die Entwicklung des Roboters und der Steuerungssoftware erfolgte dabei<br />
unter Anwendung der Methoden des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s.<br />
Für die Realisierung des <strong>Systems</strong> stellte die GfSE jedem Team ein spezielles<br />
Set von Lego-Mindstorms sowie ein Spielfeld von 2 m Länge und<br />
1 m Breite zur Verfügung. Die drei Gruppen starteten den Wettbewerb<br />
Anfang Oktober mit Beginn des Wintersemesters. Die Professoren Ralf<br />
Schuler von der Hochschule Esslingen und Hanno Weber von der Hoch-<br />
schule Pforzheim begannen die Entwicklungsprojekte parallel zur passenden<br />
Vorlesungsreihe über Methoden des <strong>Systems</strong> <strong>Engineering</strong>s. Im<br />
Wettbewerb am 18. Dezember 2015 prüften die Jury-Mitglieder Jan Zutter<br />
(Invensity), Dr. Daniel Steffen (Unity) und Prof. Dr. Claudio Zuccaro<br />
(Hochschule München) die Roboter auf Regelkonformität. Im Anschluss<br />
erfolgte ein vollständiger Funktionstest. Nachdem alle Missionen erfüllt<br />
waren, präsentierten die drei Teams ihre Vorgehensweisen, aufgetretene<br />
Schwierigkeiten und wie sie diese schließlich bewältigen konnten. In<br />
diesen kurzweiligen Vorträgen präsentierte sich das Pforzheimer Team<br />
„Bumblebee“ mit gelben Westen in einheitlicher „Tracht“ und Darth Vader<br />
nahm als Roboter mit Laserschwert die Reminiszenz zur aktuellen<br />
Star-Wars-Episode auf. Im Unterschied zu anderen Wettbewerben werden<br />
nicht nur das Ergebnis und die Leistung des Produktes bewertet,<br />
sondern auch die Vorgehensweise in der Entwicklung und Realisation<br />
unter Berücksichtigung des Lebenszyklus mittels Systemanforderungen,<br />
Architektur und Design, Konfigurationsmanagement, Integrationsnachweis<br />
und Validierungsplan, Machbarkeitsstudie zur Instandhaltung<br />
und letztlich auch dem Projektmanagement.<br />
Es war interessant zu sehen, wie groß die Variationsbreite der realisierten<br />
Lösungen ist, obwohl alle Teams mit derselben Aufgabenstellung<br />
aus demselben Baukasten schöpften. Für den Sieg des Pforzheimer<br />
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