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Procycling 02.19

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„ICH MÖCHTE EIN<br />

GROSSES EINTAGESRENNEN<br />

GEWINNEN. ICH STAND BEI<br />

DEN KLASSIKERN SCHON<br />

MEHRFACH AUF DEM<br />

TREPPCHEN, ABER NOCH<br />

NIE GANZ OBEN.“<br />

und denen mein Wissen weitergeben, darf Teil eines<br />

Prozesses sein, das Team weiterzuentwickeln,<br />

habe aber im gleichen Maße die Freiheit, meine<br />

eigenen Ziele zu verfolgen – dieses Komplettpaket<br />

an Möglichkeiten, und dazu die Nähe zu meinem<br />

Zuhause, spricht mich sehr an. Dort sehe ich meine<br />

Zukunft und das Umfeld, in dem ich mich sportlich<br />

bestmöglich weiterentwickeln kann.<br />

Mit welchen Zielen startest du in die Saison?<br />

Für mich war 2018 ein Jahr, wo ich ganz viele<br />

Treppenstufen wieder nach oben geklettert bin.<br />

Es war wieder ein Schritt dahin, wo ich sein<br />

möchte. Daran möchte ich anknüpfen. Ein ganz<br />

großes Ziel, das ich immer noch habe: Ich möchte<br />

ein großes Eintagesrennen gewinnen. Ich stand<br />

bei den ganzen Frühjahrsklassikern schon mehrfach<br />

auf dem Treppchen, aber noch nie ganz oben.<br />

Eintagesrennen fallen mir ein bisschen schwerer<br />

als Rundfahrten, von denen habe ich schon mehrere<br />

gewonnen. Ich weiß nicht, ob ich mir da<br />

manchmal selber ein bisschen im Weg stehe oder<br />

was es ist, aber auf jeden Fall hat es noch nie geklappt.<br />

Das wäre ein ganz großes Ziel von mir.<br />

Und dann natürlich wie immer die WM.<br />

Bei WNT-Rotor sieht Lisa Brennauer das<br />

Umfeld für eine optimale Entwicklung.<br />

Mittlerweile sehe ich mich wieder in beidem zu<br />

Hause, so wie es früher auch war. Es macht mir<br />

wahnsinnig viel Spaß, und ich werde diesen Weg<br />

jetzt auch erst mal weitergehen.<br />

Mit einem nächsten Halt bei Olympia<br />

2020 in Tokio?<br />

Auf jeden Fall ist Tokio ein Ziel, klar möchte ich<br />

da antreten – am liebsten sowohl auf der Straße<br />

als auch auf der Bahn. Aber man muss erst mal<br />

sehen, wie sich alles entwickelt. Ich denke, dass<br />

2019 ein sehr interessantes Jahr sein wird. Wir<br />

haben superstarke neue junge Leute, zum Beispiel<br />

Liane Lippert [sie ist 2018 mit 20 Jahren deutsche<br />

Meisterin auf der Straße geworden, siehe<br />

<strong>Procycling</strong> 01/2019]. Es ist toll zu sehen, dass da<br />

eine Entwicklung stattfindet. Es werden mit<br />

Sicherheit spannende anderthalb Jahre.<br />

Nach dem Aus von Wiggle bist du bei<br />

WNT-Rotor untergekommen – für dich<br />

quasi ein Heimspiel.<br />

Die Firma WNT hat ihren Sitz in Kempten [Lisas<br />

Heimatstadt; Anm. d. Red.]. Als feststand, dass es<br />

mit Wiggle nicht weitergehen wird, hatten wir öfter<br />

mal Gespräche. Das Team gefiel mir, die Leute, ihre<br />

Einstellung. Dann habe ich erfahren, dass sie in die<br />

Weltspitze wollen, und mir überlegt: Wäre das was,<br />

wo ich mich sehen kann? Ist das eine Struktur, in<br />

der ich meine Ziele erreichen kann und in der ich<br />

mich wohl fühle? Ich bin keine 23 mehr und stehe<br />

wahrscheinlich in den wichtigsten Jahren meiner<br />

Karriere. Bei Wiggle habe ich gelernt, dass es mir<br />

liegt und dass ich sehr aufblühe, wenn es darum<br />

geht, mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben.<br />

Bei WNT sehe ich viele Dinge, die mir sehr<br />

gefallen: Ich kann mit jungen Fahrerinnen arbeiten<br />

Wirst du wie bei Wiggle wieder<br />

als eine Art Leitfigur fungieren?<br />

Ich bin gespannt, wie meine Rolle innerhalb des<br />

Teams ganz genau aussehen wird – und wie wir<br />

das dann auch zusammen umsetzen können. Auf<br />

jeden Fall sind sehr viele junge Talente dabei. Ich<br />

weiß auch noch nicht genau, wie wir es anpacken<br />

werden und wie sie sich entwickeln. Mit Sicherheit<br />

wird es viele Fragen geben, aber auch viel cooles<br />

Zusammenarbeiten. Ich denke, dass wir da<br />

richtig Schritte nach vorne machen können. Daneben<br />

erhoffe ich mir, dass ich mir von der einen<br />

oder anderen vielleicht auch was abgucken kann<br />

– etwa von Kirsten Wild [36-jährige Niederländerin<br />

mit langer Erfolgsliste, kommt wie Brennauer<br />

von Wiggle; Anm. d. Red.]. Wir sind ein eingespieltes<br />

Team, wenn es um die Massensprints<br />

geht. Mit ihr haben wir ein großes Ass im Ärmel.<br />

Ich hoffe, dass ich viele Einsätze mit ihr zusammen<br />

habe, denn das ist etwas, das man auf jeden<br />

Fall noch perfektionieren kann. Und dann würde<br />

ich mich freuen, wenn es für mich im Zeitfahren<br />

noch mal einen Schritt nach vorne geht. Das ist ja<br />

immer noch meine große Leidenschaft. Und daran<br />

möchte ich auf jeden Fall weiterhin arbeiten.<br />

© WNT-Rotor Pro Cycling<br />

FEBRUAR 2019 | PROCYCLING 31

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