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Berliner Kurier 27.04.2019

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SEITE17<br />

BERLINER KURIER, Sonnabend, 27.April 2019<br />

Udo Lindenberg<br />

und Hartmut<br />

König treffen<br />

sich vordem<br />

DDR-Auftritt des<br />

West-Rockers<br />

zum Gespräch.<br />

Hartmut König<br />

(2.v.l.) steht<br />

1970 in New<br />

York mit Pete<br />

Seeger,Mikis<br />

Theodorakis<br />

und Arthur<br />

Miller auf der<br />

Bühne. Er singt<br />

auf Deutsch.<br />

Königs Buch<br />

„Warten wir<br />

die Zukunft ab“<br />

erschien vor<br />

zwei Jahren im<br />

Verlag Neues<br />

Leben.<br />

Fotos: Volkmar Otto, Giolka/Neues Leben<br />

Die rote Mütze<br />

bekam König<br />

im Herbst 1988<br />

als Geschenk<br />

vonNicaragua-<br />

Revolutionär<br />

Daniel Ortega.<br />

König hat die<br />

Singles seiner<br />

legendären<br />

Beat-Band<br />

Team 4aus den<br />

60er-Jahren<br />

aufbewahrt.<br />

VonMIKE WILMS<br />

und FLORIAN THALMANN<br />

gendgipfels das Konzert im<br />

Manhattan Center besuchte,<br />

ließ er einen Zettel mit einer<br />

Nachricht bis zur Bühne durchreichen.<br />

Er bot an, selbst zwei<br />

Berlins<br />

Keller-<br />

Geheimnisse<br />

Unten spielt das Leben<br />

Lieder zu singen. Wenig später<br />

fand er sich auf der Bühne wieder:<br />

Auf der Gitarre von Pete<br />

Seeger spielte er zwei Stücke<br />

von Mikis Theodorakis in deutscher<br />

Übersetzung –„Die Front<br />

der Patrioten ruft“ und „Die<br />

ganze Erde uns“. Das Publikum<br />

stand applaudierend auf den<br />

Stühlen. Eine Radiostation sendete<br />

einen der beiden Songs.<br />

Solche Erlebnisse hatte König<br />

als FDJ-Funktionär viele: Er<br />

war in Nicaragua, Mexiko, Kuba,<br />

Syrien, Südjemen, Mosambik,<br />

China, Japan, Laos –um<br />

nur einige Länder zu nennen.<br />

„Mir war völlig bewusst, dass<br />

das Reisen ein großes Privileg<br />

war“, sagt Hartmut König. „Ich<br />

habe damals mit Egon Krenz<br />

darüber gesprochen und gemeint,<br />

dass Reisemöglichkeiten<br />

für alle Bürger zur Entwicklung<br />

des Sozialismus gehören<br />

sollten.“ König erwähnt zweimal,<br />

dass er seine politische<br />

Einstellung nach der Wende<br />

nicht einfach über Bord geworfen<br />

habe. Ein Hammer und eine<br />

Sichel an der Kellerwand erinnern<br />

auch hier unten daran.<br />

In jüngerer Zeit arbeitete<br />

Hartmut König in seinem unterirdischen<br />

Rückzugsraum an<br />

einem neuen Album –dem ersten<br />

seit 1972. Das ließ ihn noch<br />

einmal tief in seine künstlerische<br />

Vergangenheit mit der<br />

Beat-Band „Team 4“ und dem<br />

legendären „Oktoberklub“ eintauchen.<br />

Michael Letz, in 80er-<br />

Jahren musikalischer Leiter<br />

des „Oktoberklubs“, unterstützte<br />

Hartmut König auch bei<br />

der neuen CD. Deren Beiheft<br />

enthält ein aktuelles Foto der<br />

beiden Männer. Esentstand daheim<br />

bei König –natürlich im<br />

Keller.<br />

Mike Wilms

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