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Berliner Kurier 27.04.2019

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*<br />

REISE 35<br />

Der Sommerwind Meltemi<br />

braust ihm als<br />

natürlicher Ventilator<br />

um die Ohren,<br />

wenn Nikolaou Isidoros mit<br />

seinem Forschungsboot unterwegs<br />

ist. Nicht umsonst werden<br />

die Kykladen „Inseln der<br />

Winde“ genannt. Störend sei<br />

die luftige Brise aber nicht, findet<br />

der gelernte Elektroingenieur,<br />

besser als stehende Hitze.<br />

Neben seinem eigentlichen<br />

Job kümmert er sich im Rah-<br />

Im BergdorfPyrgos gibt<br />

es viele schöne Kirchen.<br />

Kampos auf derInsel Tinosist ein typisches<br />

undgemütliches kykladisches<br />

Dorf. Hier gibt es zahlreiche Esel.<br />

men des EU-Projekts LIFE Andros<br />

um den Vogel- und Umweltschutz<br />

auf Andros. Während<br />

das Boot gemütlich an der<br />

Küste entlang schippert, sucht<br />

der Kapitän konzentriert nach<br />

Nistplätzen und verletzten Vögeln.<br />

„Das Gebiet um Achla<br />

Beach ist offiziell als Naturschutzreservat<br />

ausgewiesen, da<br />

dort der vom Aussterben bedrohte<br />

Eleonorenfalke und drei<br />

andere Vogelarten nisten“,<br />

schildert Isidoros.<br />

Zwar wirkt die andriotische<br />

Landschaft auf den ersten Blick<br />

etwas karg, doch hat das 40 Kilometer<br />

lange und 16 Kilometer<br />

breite Eiland reiche Wasserreserven<br />

und ist fruchtbarer als<br />

kaum eine zweite Kykladeninsel.<br />

„Aufgrund des Wassers sind<br />

weite Teile der Insel ganzjährig<br />

bewachsen“, berichtet Ariana<br />

Masselou. Die naturverbundene<br />

Athenerin hat der Hauptstadt<br />

schon vor zwölf Jahren<br />

den Rücken gekehrt und sich<br />

mit ihrem Unternehmen Trekking<br />

Andros selbstständig gemacht.<br />

Ariana kennt das 300<br />

Kilometer lange Wegenetz der<br />

Insel wie keine andere. Mit ihr<br />

geht es durch kleine Wälder,<br />

grüne Täler, vorbei an vitalisierenden<br />

Quellen und Wassermühlen,<br />

die über die ganze Insel<br />

verstreut sind.<br />

Im Einklang mit der Natur zu<br />

leben, scheint den Andrioten eine<br />

Herzensangelegenheit zu<br />

sein. Selbst auf den Speisekarten<br />

vieler Tavernen sind hauptsächlich<br />

heimische Produkte<br />

zu finden. So auch bei Katerina<br />

Remoundou im „Tou Josef“ im<br />

kleinen Dorf Pitrofos. In Athen<br />

hat sich die deutschsprechende<br />

Griechin als Restaurant-Kritikerin<br />

einen Namen gemacht,<br />

heute kocht sie selbst für ihre<br />

Gäste –mit allem, was ihr Garten<br />

und die Insel so hergeben.<br />

Neben Touristen und Griechen<br />

vom Festland kommen vor allem<br />

Stammgäste. „Bei 10 000<br />

Inselbewohnern kennt jeder jeden“,<br />

verrät die Köchin lachend.<br />

„Und genügend Zeit für<br />

einen Schluck Ouzo haben hier<br />

sowieso alle.“<br />

Im Gegensatz zu Mykonos<br />

oder gar Naxos konnte sich Andros<br />

seine Ursprünglichkeit erhalten.<br />

Anstatt Touristen-Restaurants<br />

gibt es urige Tavernen.<br />

Souvenirläden findet man<br />

kaum, einsame Strände dafür<br />

umso mehr. Wie das möglich<br />

ist? Die Antwort der Einheimischen<br />

ist simpel: Andros war eine<br />

sehr reiche Insel und daher<br />

nie auf den Tourismus angewiesen.<br />

Grund dafür ist die<br />

nautische Vergangenheit und<br />

die vielen reichen Seefahrerfamilien.<br />

Im Hauptort Chora<br />

(Andros-Stadt) ist dieser Reichtum<br />

bis heute zu spüren: Brunnen<br />

und Pflasterstraßen aus<br />

Marmor, stattliche Häuser reihen<br />

sich an neoklassizistische<br />

Gebäude. Noch mehr Marmor<br />

als auf Andros gibt es auf der<br />

nördlich gelegenen Nachbarinsel<br />

Tinos. Der Legende nach<br />

soll der antike Bildhauer Phidias<br />

die Kunst der Bildhauerei<br />

auf die Insel gebracht haben.<br />

Dass auf den Kykladen jahrhundertelang<br />

Tauben gezüchtet<br />

wurden, ist heutzutage wenig<br />

bekannt. Übrig geblieben<br />

sind mehr als 1000 mehrstöckige<br />

Taubenschläge (gr. Peristeriones).<br />

Strahlend weiß, reichlich<br />

verziert, manchmal etwas<br />

mitgenommen von Zeit und<br />

Wetter sind sie in die Landschaft<br />

hineingestreut.<br />

Jedoch sind es nicht die Taubenschläge,<br />

die Tinos internationale<br />

Bekanntheit verschafften,<br />

sondern die Wallfahrtsbasilika<br />

der Gottesmutter (Panagia<br />

Evangelistria) in Chora<br />

(Tinos-Stadt). Auch als<br />

„Lourdes der Ägäis“ bekannt,<br />

ist sie die wichtigste Marien-<br />

Wallfahrtsstätte Griechenlands.<br />

Zu Mariä Himmelfahrt<br />

(15. August) strömen mehrere<br />

zehntausend Gläubige auf die<br />

Insel, um die wunderumwobene<br />

Heiligenikone der Jungfrau<br />

Maria zu berühren. Für viele<br />

griechisch-orthodoxe Christen<br />

ist diese jährliche Pilgerfahrt<br />

im August ein absolutes Muss.<br />

Einige von ihnen bestreiten den<br />

Weg vom Hafen hinauf zur Kirche<br />

sogar auf den Knien. Begleitet<br />

werden sie –wie jeder auf<br />

der Insel –vom stetig brausenden<br />

Sommerwind Meltemi. Es<br />

scheint, als habe der griechische<br />

Windgott Aiolos auch heute<br />

noch seine Finger im Spiel.<br />

Anna Karolina Stock<br />

Diese Reportage wurde unterstützt<br />

von Discover Greece.<br />

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