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Berliner Kurier 27.04.2019

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Bild: AleksandraCzaj, Kinga Krawczyk<br />

Die Verknüpfung vonBibliothek und öffentlichem<br />

Raum istKern desBeitrags„Neue Kreuzberger<br />

Wiese“ für den Schinkel-Wettbewerb<br />

STADT DER<br />

ZUKUNFT<br />

Als Spielwiese für visionäre Architektur<br />

zeigt Berlin, wie Gebäude die gesamte<br />

Stadtentwicklung beeinflussen.<br />

Bild: Marcus Storch<br />

VisionäreIdee: Grüninseln<br />

als Arbeitsplatz nutzen.<br />

Als Berlin noch auf einige zentrale<br />

Viertel beschränkt und<br />

von lauter eigenständigen Gemeinden<br />

umgeben war, die heute als<br />

Bezirke zur Hauptstadt gehören, lobte<br />

der Architektenverein zu Berlin einen<br />

„Wettbewerb um einen Grundplan<br />

für die Bebauung von Groß-Berlin“<br />

aus. Zwölf Jahre später wurde dieses<br />

„Groß-Berlin“ Realität. Und auch<br />

wenn die eingereichten Entwürfe genau<br />

das blieben, Entwürfe nämlich,<br />

kann der mehr als 100 Jahre alte Wettbewerb<br />

als zukunftsweisend gelten:<br />

Die Aufforderung, Bau-, Grün- und<br />

Verkehrsflächen ebenso gemeinsam zu<br />

denken wie Zentrum, Wohnquartier<br />

und Vorort, erinnert stark an aktuelle<br />

Herausforderungen in der wachsenden<br />

Metropole. Doch dort, meint der<br />

Vorsitzende des aus dem Architektenverein<br />

hervorgegangenen „Architekten-<br />

und Ingenieurvereins zu Berlin“<br />

(AIV), Wolfgang Schuster, sei es mit<br />

visionärer Architektur nicht weit her.<br />

HarteWorte. Die neue BND-Zentrale?<br />

„Da hat man ein Gebäude gebaut, das<br />

von außen so festungshaft aussieht,<br />

wie sich der Bundesdeutsche den<br />

BND vorstellt.“ Das Humboldt-Forum?<br />

„Disney-Architektur, wie ein in<br />

Historismus verpacktes Atomkraftwerk.<br />

Es wird im Geist weder Andreas<br />

Schlüter noch den Humboldt-Brüdern<br />

gerecht.“ Berlins Stadtentwicklungspolitik<br />

generell? „Politiker verwalten<br />

heute nur noch; und wenn sie eher<br />

zufällig eine visionäre Position vertreten,<br />

müssen sie sich der Fraktionsdisziplin<br />

beugen“, so Schuster.<br />

Wettbewerb rund um die<br />

Gestaltung des Blücherplatzes<br />

in Kreuzberg<br />

Positive Ausnahmen. Schuster belässt<br />

es aber nicht bei Fundamentalkritik,<br />

sondern weiß durchaus auch von positiven<br />

Beispielen zu berichten. Der<br />

Architekt und Professor an der BTU<br />

Cottbus lobt etwa die Lückenbebauung<br />

Roger Bundschuhs in der Michaelkirchstraße<br />

12. Dessen Inszenierung<br />

der einstigen Baulücke –anstelle einer<br />

Schließung – sei „absolut visionär“,<br />

meint Schuster, dessen AIV sich ebenfalls<br />

intensiv mit Architekturvisionen<br />

auseinandersetzt: Den diesjährigen<br />

„Schinkel-Wettbewerb“ hat er unter<br />

das Motto „Bridge2future“ gestellt.<br />

Zukunftsweisende Beiträge waren<br />

gefragt, die die städtebaulichen Herausforderungen<br />

lösen, die mit der<br />

Errichtung der „Zentralen Landesbibliothek“<br />

(ZLB) am Blücherplatz in<br />

Kreuzberg verbunden sind. Dort steht<br />

zur Zeit die 1954 eröffnete Amerika-Gedenkbibliothek.<br />

„Die Potenzi-

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