Motocross Enduro Ausgabe 08/2019
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Pirmin und Heiko mit Thomas Schwarz<br />
• Foto: Peter Veit<br />
streiten. Wie sich herausstellte, war das keine schlechte Entscheidung.<br />
Der Motor hielt das ganze Wochenende ohne Probleme durch. Nachdem<br />
Heiko herausgefunden hatte, dass der Motor nicht mehr so drehfreudig ist<br />
und er tendenziell früher schalten muss, konnte er den Speed noch steigern.<br />
Im ersten Lauf kamen wir beim Start nicht gut weg und auf der<br />
schmalen Strecke fiel uns das Überholen schwer. Da das gesamte Feld außergewöhnlich<br />
eng zusammen war, konnten wir lediglich bis auf Platz 13<br />
vorfahren. Im zweiten Lauf hatten wir dann einen super Start und konnten<br />
uns bis kurz vor Ende auf Platz 4 halten. Dann liefen wir jedoch auf die<br />
drittplatzierten Hofmann/Dörig aus der Schweiz auf. Da wir die beiden<br />
nicht direkt passieren konnten, kamen von hinten Heinzer/Betschart und<br />
Janecke/Bothur angeflogen. Das Geschehen entwickelte sich zu einem<br />
kleinen Vierkampf, bei dem wir leider den Kürzeren zogen. Schlussendlich<br />
mussten wir uns mit Platz 6 zufriedengeben. Nichtsdestotrotz war es ein<br />
Superlauf.<br />
Nachdem der Motor das Wochenende gut funktioniert hatte, wollten wir<br />
ihn auch in Jauer beim nächsten DM-Lauf fahren. Gesagt, getan. Unter extrem<br />
heißen Bedingungen fand das Rennen in Jauer östlich von Dresden<br />
statt. Bei knappen 40°C sollte es ein hartes Wochenende werden. Die Strecke<br />
war uns beiden nicht bekannt und wir mussten uns erstmal an die vielen<br />
Sprünge herantasten. Da passierte uns im freien Training schon ein<br />
Fehler. Bei einem Bergab-Table gingen wir mit etwas viel Speed in die Luft<br />
und landeten schon fast im Flat. Wer schon mal im Seitenwagen zu weit gesprungen<br />
ist, der weiß, was auf einen zukommt. Der Federweg entspricht<br />
nicht dem eines Solomotorrades und es ist auch keine Sitzbank da, die einen<br />
abfängt. So kam es, dass ich einen heftigen Schlag in den Nacken bekam.<br />
Im Zeittraining machte sich das noch nicht so bemerkbar, da wir aufgrund<br />
der Hitze nur wenige Runden für eine schnelle Zeit fuhren. Im Rennen jedoch<br />
zeigte sich, dass der Nacken weitaus größere Probleme bereitete als<br />
angenommen. Nach etwa 15 Minuten konnte ich meinen Kopf nicht mehr<br />
oben halten. Bei jeder Landung und jedem Bremsmanöver fiel es mir<br />
schwerer, den Kopf oben zu halten. Als es anfing gefährlich zu werden,<br />
mussten wir das Gas rausnehmen und den ersten Lauf auf Rang 11 beenden.<br />
Zwischen den Läufen versuchte die Frau von Robert Pietzer, einem Mitstreiter<br />
in der DM und Pokalsieger von 2017, meinen Nacken mit Kinesio-<br />
Tape zu stabilisieren. An solchen Gesten zeigt sich doch immer wieder, wie<br />
familiär und hilfsbereit es in der Seitenwagenszene zugeht.<br />
Den zweiten Lauf starteten wir in der Hoffnung, ein paar Punkte mitzunehmen.<br />
Nach drei Runden konnte ich den Kopf nicht mehr oben halten und<br />
wir mussten das Rennen abbrechen. Nach wie vor können wir uns auf Platz<br />
9 in der DM halten.<br />
Jetzt gilt es erstmal sich zu regenerieren, um beim nächsten WM-Lauf in<br />
Straßbessenbach wieder voll angreifen zu können.<br />
Sportliche Grüße<br />
Heiko und Pirmin<br />
MOTOCROSS ENDURO 69