AUTOINSIDE Ausgabe 11 – November 2019
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TECHNIK & UMWELT<br />
«Mobilität im Gespräch»<br />
Zurück zur<br />
Sachlichkeit<br />
Im Swiss Science Center Technorama legten die beiden Wissenschaftler<br />
Prof. Dr. Silvio Borner und Dr. Markus O. Häring dar, wieso in der<br />
aktuell sehr aufgeladenen Klimadebatte eine Panikmache genauso<br />
schädlich ist wie eine Verharmlosung.<br />
Markus O. Häring ist Experte für Geothermie und Vorstandsmitglied des Carnot-Cournot-Netzwerks (CCN). Er stellte sich bei seinem Vortrag im Rahmen des Diskussions-Zyklus<br />
«Mobilität im Gespräch» von Hutter Dynamics gegen die allgegenwärtigen Katastrophenszenarien bezüglich Klimaerwärmung.<br />
jas. Durch Minergiestandard, bewegliche Lüftungsluken,<br />
eine Luft-Wasser-Wärmepumpe<br />
und eine Photovoltaik-Anlage, die jährlich 60<br />
Tonnen CO 2<br />
-Emissionen einsparen hilft, setzte<br />
Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />
Hutter Dynamics, beim Neubau eines seiner<br />
Betriebe klare Zeichen für mehr Nachhaltigkeit.<br />
Doch nicht nur in seinem Unternehmen<br />
engagiert sich der alt Nationalrat für die<br />
Umwelt, sondern auch im Rahmen des Diskussions-Zyklus<br />
«Mobilität im Gespräch».<br />
Bei der letzten <strong>Ausgabe</strong> im mit rund 150 interessierten<br />
Besucherinnen und Besuchern gut<br />
gefüllten Foyer des Swiss Science Center Technorama<br />
in Winterthur legten die beiden Wissenschaftler<br />
Silvio Borner und Markus O. Häring<br />
dar, wie wichtig es ist, die aktuell sehr<br />
aufgeheizte Klimadebatte weg von der Emotionalität<br />
hin zu einer sachlichen Debatte zu<br />
führen.<br />
«Der Klimawandel ist eine Tatsache genauso<br />
wie der Temperaturanstieg. Das fordert uns<br />
alle heraus, nicht nur die kleine Schweiz», erklärte<br />
Gastgeber Markus Hutter, Verwaltungsratspräsident<br />
der ESA, zum Auftakt. «Die ambitionierten<br />
Ziele, die es zu erreichen gilt,<br />
erfordern unbedingt flexible Rahmenbedingungen.<br />
Denn ob das CO 2<br />
nun in der Schweiz<br />
oder an einem anderen Ort eingespart wird,<br />
ist der Welt egal, aber der Wirtschaft nicht!»<br />
Für den engagierten Garagisten ist dabei eine<br />
sachliche Debatte zum Klimawandel und eine<br />
Abkehr von der Klimahysterie entscheidend,<br />
um nach sinnvollen, internationalen Lösungen<br />
zu suchen und die nötigen Konsequenzen<br />
zu ziehen. «Es reicht nicht, andere wütend<br />
zum Handeln aufzurufen. Man muss selbst<br />
aktiv werden», so Hutter.<br />
Dass es Zeit zum Handeln ist, verdeutlichte<br />
auch Silvio Borner, der zuerst die Rolle der<br />
Wissenschaft innerhalb der Gesellschaft darlegte,<br />
aber davor mahnte, dass sich Wissenschaft<br />
missbrauchen lasse. Der emeritierte<br />
Volkswirtschaftsprofessor erklärte: «Jegliche<br />
Wissenschaft unternimmt den Versuch, reale<br />
Phänomene und Entwicklungen zu erklären<br />
und die gewonnenen Erkenntnisse anzuwenden,<br />
das heisst zum Wohle des Fortschritts<br />
der Menschen zu nutzen.» Eine möglichst objektive<br />
und klare Information der Bevölkerung<br />
über die effektive Lage sei daher wichtig,<br />
genauso wie das Offenlegen der Wirkungszusammenhänge<br />
sowie der Bedeutung der verschiedenen<br />
Zivilisations- und Technologierisiken.<br />
Der 78-Jährige ergänzte: «Eine grüne<br />
Zukunft ist möglich, vielleicht nötig. Idyllische<br />
Zustände würde sie jedoch sicher nicht<br />
bringen.» Spannend: Den gleichen Text hatte<br />
er vor fast 30 Jahren unter dem Titel «Welche<br />
Zukunft wollen wir?» bereits einmal publiziert.<br />
Borner folgerte daraus: «Wir haben<br />
es eigentlich schon immer gewusst, konnten<br />
eine Verschlimmerung der Moralisierung und<br />
Politisierung der Wissenschaft aber nicht verhindern.»<br />
Für den Volkswirtschaftsprofessor<br />
ist zudem klar, dass man bezüglich Klimapolitik<br />
auf Schweizer Alleingänge mit Verboten<br />
oder Abgaben, die global nichts bringen,<br />
die Schweiz aber lokal stark belasten,<br />
verzichten muss. Und dass eine langfristige<br />
und nachhaltige Dekarbonisierung nur im<br />
globalen Kontext ohne Panikmache und Kurzschlüsse<br />
erfolgen kann.<br />
Dem stimmt auch Markus O. Häring zu. Der<br />
Geologe und Experte für Geothermie zeig-<br />
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<strong>November</strong> <strong>2019</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>