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architektur - bauen und energie - kreuzgewölbe - fachmagazin - oktober 2019 - eMagazin 07/19 - perchtoldsdorf - magazin - licht - bauen - planen - autocad - architekten - planer - gebäude - bauwirtschaft - interior - creative - designer - innenausbau - architect - archilover - retail - innenarchitektur

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www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

65<br />

Giovanni Vaccarini Architetti<br />

Den Planern von Giovanni Vaccarini<br />

Architetti ist mit ihrem Powerbarn in<br />

Ravenna ein beeindruckendes Beispiel<br />

für ein gelungenes Miteinander von<br />

Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung<br />

gelungen. Um die Biomasseanlage<br />

in die umgebende Naturlandschaft einzubetten,<br />

bediente man sich neben der<br />

gezielten landschaftlichen Gestaltung<br />

der alten Militärcamouflagetechnik des<br />

sogenannten Razzle Dazzle.<br />

Die Camouflagetechnik des „Razzle Dazzle“ geht<br />

auf den britischen Marine-Künstler Norman Wilkinson<br />

zurück, der eine Methode entwickelte, mittels<br />

geometrischer Formen Objekte „verschwinden“ zu<br />

lassen. Konkret kam diese Tarnfunktion für Schiffe<br />

im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Das<br />

sogenannte dazzle painting zielte damals darauf ab,<br />

durch komplexe Muster und kontrastierende Farben<br />

große Objekte undefinierbar erscheinen zu lassen.<br />

Der italienische Architekt Giovanni Vaccarini griff für<br />

seinen Entwurf des Powerbarn in Ravenna auf genau<br />

dieses Prinzip zurück: „Ich habe das Razzle Dazzle<br />

sehr genau studiert, um eine unkonventionelle architektonische<br />

Lösung konzipieren zu können. Es<br />

geht nicht darum, sich zu verstecken, sondern dem<br />

Betrachter eine andere Realität vorzuschlagen: Eine<br />

komplexere und trügerische, die paradoxerweise seine<br />

Aufmerksamkeit erregt und ihn über das, was er<br />

sieht, wundern lässt.“<br />

Abgesehen von der für einen Industriebau überraschend<br />

ästhetisch anmutenden Außenhülle ist dieses<br />

Projekt ein spannendes Beispiel für eine funktionierende<br />

Verzahnung von Industrie und Landwirtschaft.<br />

Das im Herzen der italienischen Region Romagna gelegene<br />

Kraftwerk für Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Quellen befindet sich nämlich auf dem Gelände<br />

einer ehemaligen Zuckerfabrik. Die gesamte Gegend<br />

lebt nach wie vor vom Anbau von Zuckerrüben und<br />

Obstbäumen. An diesem speziellen Standort wurde<br />

die Kultivierung jedoch mittlerweile eingestellt, sodass<br />

sich heute auf dem riesigen Areal nur noch Lagerhallen<br />

befinden. Der Rest des Geländes, darunter<br />

drei große Feuchtgebiete, wurden restauriert und der<br />

Gemeinde zurückgegeben. Der verbleibende Teil von<br />

rund 167.000 m 2 Fläche wird derzeit einer Wiederbelebungsphase<br />

unterzogen.<br />

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