architektur_719_eMag
architektur - bauen und energie - kreuzgewölbe - fachmagazin - oktober 2019 - eMagazin 07/19 - perchtoldsdorf - magazin - licht - bauen - planen - autocad - architekten - planer - gebäude - bauwirtschaft - interior - creative - designer - innenausbau - architect - archilover - retail - innenarchitektur
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
66<br />
Bauen & Energie<br />
Bei der Gestaltung der<br />
Holzfassade griffen die<br />
Architekten auf die Tarntechnik<br />
des Razzle Dazzle<br />
zurück. Changierende<br />
Verlegemuster und wegknickende<br />
Ebenen lösen<br />
den massiven Komplex in<br />
eine Art Skulptur auf.<br />
„Unsere Absicht war es, am Rande des Gebiets eine<br />
Art natürliche Bastion, fast eine Düne, zu errichten,<br />
die jetzt zum Leuchtturm für die Energieerzeugung<br />
wird – ein Element, das eng mit den ökologischen<br />
Funktionen der Umwelt verbunden ist. Keine Barriere,<br />
sondern ein funktionales Element, das unsere gestalterischen<br />
Absichten zum Ausdruck bringt: ein durchlässiges,<br />
zugängliches und lebendiges Element“, beschreibt<br />
Vaccarini die Intention seines Entwurfs.<br />
Wobei wir wieder bei benanntem Razzle Dazzle wären.<br />
Denn um den massigen Bau der Bioenergie-Produktionsanlage<br />
elegant in die bestehende Naturlandschaft<br />
einzubetten, bedienten sich Giovanni Vaccarini Architetti<br />
eben dieser Technik. Anstelle von farbigen Mustern<br />
tarnt eine Art Holzhaut, zusammengesetzt aus<br />
Polygonen, die in unterschiedlichen Winkeln aneinanderstoßen,<br />
den Gebäudekomplex. Zusätzlich wechselt<br />
die Verlegerichtung der Holzlatten je nach Element.<br />
Als Folge wird der monolithische Baukörper optisch<br />
in mehrere unzusammenhängend wirkende Teile aufgelöst,<br />
dessen Wahrnehmung sich zusätzlich je nach<br />
Standort weiter verändert. Das Bauwerk wirkt auf diese<br />
Weise skulptural und anziehend, anstatt bedrohlich<br />
und einschüchternd. Der abgesetzte rund 50 m<br />
hohe Schornstein sorgt dabei beinahe für eine sakrale<br />
Anmutung – für einige Betrachter mitunter nicht<br />
einmal so weit hergeholt, schließlich ist dieser neue<br />
Pol der alternativen Stromerzeugung wegweisend für<br />
Italiens Energiewirtschaft zu betrachten. u