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architektur - bauen und energie - kreuzgewölbe - fachmagazin - oktober 2019 - eMagazin 07/19 - perchtoldsdorf - magazin - licht - bauen - planen - autocad - architekten - planer - gebäude - bauwirtschaft - interior - creative - designer - innenausbau - architect - archilover - retail - innenarchitektur

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Bauen & Energie<br />

Der hochtechnische Komplex erschließt sich dem Besucher<br />

erst bei genauerer Betrachtung. Aus der Ferne<br />

hingegen fügt sich das Kraftwerk ganz natürlich in die<br />

umgebende Naturlandschaft ein.<br />

Besonderes Augenmerk legten die Gestalter auch auf<br />

die Ränder ihrer Planungsfläche. Die umgebende Naturlandschaft<br />

wurde aktiv in den Gestaltungsprozess<br />

mit einbezogen. So fungieren gebaute „Dünen“ (ein<br />

für die adriatische Landschaft typisches Element)<br />

wie ein Rahmen für den gesamten Entwurf. Die aus<br />

dem Aushub der Baugrube geformten Wälle ragen<br />

zwischen drei und zehn Metern rund um das Kraftwerk<br />

gen Himmel und bieten sowohl Fußgängern, als<br />

auch Radfahrern mit ihrer durchdachten Gestaltung<br />

aus Bepflanzung und Wegenetzen ein wertvolles<br />

Naherholungsgebiet. Der Damm dient nebenbei gleichermaßen<br />

als Schnittstelle wie Verbindungspunkt<br />

zwischen landwirtschaftlicher und industrieller Zone.<br />

Anstelle von Industriezäunen und Abschottung wählten<br />

die Architekten den Ansatz der Integration und<br />

Zugänglichkeit, realisiert durch ein Lowtech-Umweltsystem<br />

und geformt durch den Erdbau.<br />

Die Biomasseanlage ist mit ihrer Leistung von 30 MW<br />

schließlich auch unmittelbarer Energielieferant für die<br />

Bevölkerung. Neben der, aus der Umgebung anfallenden,<br />

Biomasse wird das Kraftwerk mit etwa 100 m Länge<br />

und 30 m Höhe mit Hackschnitzeln befeuert, wobei<br />

alle Materialien aus einem Umkreis von 70 km stammen.<br />

Die jährliche Produktion des Vorzeigeprojekts<br />

wird auf 222 GWh geschätzt, mittels derer 84.000 Familien<br />

mit Energie versorgt werden können. Dies soll<br />

langfristig eine signifikante Einsparung der Emission<br />

von Treibhausgasen in die Atmosphäre garantieren.<br />

Mit Powerbarn beweisen Giovanni Vaccarini Architetti<br />

eindrucksvoll, dass sich Industrie, Landwirtschaft<br />

und Kulturraum nicht ausschließen müssen,<br />

dass eine strikte Abgrenzung nicht immer nötig ist<br />

und dass am Ende ein respektvolles Miteinander den<br />

größten Mehrwert für ganze Regionen bieten kann.<br />

Wenn es dazu ein bisschen Razzle Dazzle bedarf, so<br />

sei diese ehemalige Militär-Taktik heute als pazifistisches<br />

Mittel zu einem stärkeren Miteinander wärmstens<br />

empfohlen.<br />

(lp)

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