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architektur - bauen und energie - kreuzgewölbe - fachmagazin - oktober 2019 - eMagazin 07/19 - perchtoldsdorf - magazin - licht - bauen - planen - autocad - architekten - planer - gebäude - bauwirtschaft - interior - creative - designer - innenausbau - architect - archilover - retail - innenarchitektur
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
86<br />
Bauen & Energie<br />
Auch die Wandgestaltung aus Travertinstein,<br />
weißen Betonbändern und farbenprächtigen<br />
Kunstwerken ist eine Referenz an die Vielfalt<br />
und Schönheit der Natur.<br />
Öffentliche Funktionen wie Restaurant, Shop und ein<br />
Ausstellungsbereich befinden sich im Erdgeschoss,<br />
sodass Besucher hier bereits einen Blick auf die letzten,<br />
ans Ufer geschwemmten Walskelette werfen<br />
können. Die Haupttreppe gleicht einem Bergpfad und<br />
wird nach oben hin immer schmäler. Aber es ist noch<br />
genug Platz für „Trix“, den 66 Millionen Jahre alten<br />
Dinosaurier, der seinen Ehrenplatz in der Galerie hat.<br />
Die Außengestaltung der Ausstellungshallen mit ihren<br />
horizontal geschichteten Travertinsteinblöcken<br />
erinnert wiederum an geologische Strukturen der<br />
Erdgeschichte. Sie ist ein weiteres auffallendes Element<br />
des Museumdesigns. Der dafür verwendete<br />
Travertin hat in seinem natürlichen Entstehungszyklus<br />
über die Millionen von Jahren Kristalle mit einem<br />
wunderbaren Schimmer entwickelt. Durch das<br />
Schneiden und Bearbeiten der Steine ist diese „gespeicherte“<br />
Energie wieder zum Vorschein gekommen<br />
und das passt sehr gut in die Philosophie und<br />
zu den Inhalten des Naturalis. Dazwischen befinden<br />
sich weiße Betonbänder, gestaltet von der international<br />
bekannten holländische Modedesignerin Iris<br />
van Herpen. Sie ließ sich dabei von einigen Formen<br />
aus der Naturalis-Sammlung inspirieren. Insgesamt<br />
hat sie 263 Paneele gestaltet, zusammen ergibt das<br />
eine Länge von mehr als einem Kilometer Kunst, die<br />
sich im Inneren und an der Außenseite der Museumswände<br />
abbildet. Diese Betonformen erscheinen<br />
weich wie Seide, dank einer speziellen Technik, die<br />
für dieses Design entwickelt wurde und die Ähnlichkeit<br />
mit Stoff ist ein Hinweis auf die innovativen<br />
Gewänder, die van Herpen für Celebrities wie Cate<br />
Blanchett, Beyoncé und Lady Gaga entworfen hat.<br />
Ebenso enthält das Museum an die 100 Wandbilder<br />
des Künstlers Tord Boontje, auch er hat sich in seinen<br />
farbenprächtigen Bildern, die eine Mischung aus<br />
Malerei und Fotografie sind, von der Natur und deren<br />
Vielfalt anregen lassen.<br />
Im Inneren in den Forschungsbereichen und Labors<br />
finden über 200 Wissenschaftler und Forscher Platz,<br />
um sich mit Studien über die letzten globalen Ereignisse<br />
wie Klimawandel, Verlust der Biodiversität,<br />
Artensterben, Nahrungsmittel und Wasserqualität zu<br />
befassen. Und das Museum bietet den Besuchern die<br />
Gelegenheit, ein Mehr über die Schönheit und den<br />
Reichtum der Natur zu erfahren.<br />
(rp)