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REGELN ODER STEUERN?<br />
In der Automatisierungstechnik wird zwischen Steuerung und Regelung<br />
differenziert. Betrachten wir hierzu eine Waschmaschine, um<br />
den Unterschied zu verdeutlichen.<br />
Steuerungen erlauben eine Automatisierung von Vorgängen. Die<br />
Waschmaschinensteuerung öffnet für eine gewisse Zeitspanne ein<br />
Magnetventil (Steuerbefehl), um den Behälter mit Wasser zu füllen.<br />
Unter normalen Umständen – hinreichender Wasserdruck, intakter<br />
Schlauch etc. – wird die kalkulierte Wassermenge in den Behälter<br />
einlaufen. Im Fall einer Störung des Systems – beispielsweise ist ein<br />
Schlauch beim Aufstellen der Waschmaschine abgeknickt – schließt<br />
das Ventil jedoch, bevor die für den Waschvorgang benötigte Wassermenge<br />
im Behälter ist.<br />
Durch einen zusätzlichen Sensor lässt sich dieses Manko beheben:<br />
Dieser registriert den Füllstand und gibt ein Signal bei Erreichen des<br />
Soll-Wertes. Damit existiert eine Rückkopplung zum Steuerbefehl.<br />
Aus der einfachen Steuerung wird eine Regelung, welche den Ist- mit<br />
einem Soll-Wert vergleicht.<br />
„Lassen Sie sich von bunten Bildern nicht<br />
blenden. Betriebs- und Zukunftssicherheit<br />
gehen vor Funktionsvielfalt“<br />
CHRISTIAN SYNWOLDT<br />
KREISLAUF-SYSTEM<br />
In allen hydraulischen Kreisen kommen<br />
hocheffiziente Pumpen zum Einsatz<br />
STEUERBARE GERÄTE –<br />
DIE ARME UND HÄNDE<br />
DES SYSTEMS<br />
So setzt das Haus seine<br />
Entscheidungen aus eigener<br />
Kraft in die Tat um<br />
Lüftungsanlage, Wärmeerzeuger<br />
und Klimatisierung werden über<br />
die oben vorgestellten Sensoren und<br />
Regelungen betrieben. Über Relais<br />
und Motorregler steuert die Regelung<br />
Motoren für Lüfter und Kälteerzeuger<br />
sowie Heizpatronen und Wärmepumpen<br />
an. Zum Einstellen der<br />
Innenbeleuchtung und des äußeren<br />
Lichteinfalls dienen Dimmer und<br />
Motorsteuerungen.<br />
Daneben existieren weitere Geräte,<br />
die sich für einen zumindest teilautomatisierten<br />
Betrieb eignen. Ziel ist es<br />
dabei, den Stromverbrauch möglichst<br />
aus dem Eigenbetrieb von Fotovoltaik-<br />
und Kleinwindanlagen oder<br />
Miniblockheizkraftwerken (BHKW)<br />
zu decken. Durch eine an das jeweilige<br />
Stromangebot angepasste, flexible<br />
Betriebsweise von Verbrauchern wird<br />
der deutlich kostspieligere Bedarf an<br />
Speicherkapazität reduziert.<br />
Im Haushalt eignen sich insbesondere<br />
Waschmaschinen, Wäschetrockner<br />
und Geschirrspüler für eine solche<br />
Betriebsart: Der Start wird durch<br />
den Energiemanager so lange verzögert,<br />
bis eine hinreichende Eigenstromerzeugung<br />
zu verzeichnen<br />
ist – oder eine vorgegebene Startzeit<br />
erreicht wird. Auch Kühl- und<br />
Gefrierschränke sowie Wärmepumpen<br />
müssen nicht permanent betrieben<br />
werden. Alle drei Gerätetypen<br />
verfügen über eine gewisse thermische<br />
Speicherfähigkeit. Werden<br />
individuelle Grenztemperaturen<br />
überwacht und priorisiert, können<br />
die Aggregate durch Signale des<br />
Energiemanagers auch hier gezielt<br />
eingeschaltet werden.<br />
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