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WOHNEN MEDITERRAN<br />
GEWAGTER AUSSCHNITT<br />
Dieses Betthaupt belässt es bei reinen Andeutungen – und gewinnt zugleich durch die lebhafte Tapete gewaltig an<br />
Kontur. Der Naturlook von geöltem Holz und japanisch inspirierte Hängeleuchten tragen zum naturnahen Gestus<br />
dieses Raums bei. Bett und Beistelltisch von MAISONS DU MONDE komplettieren den natürlichen Look<br />
Die Alten zog es höher hinauf, schon vor dreitausend<br />
Jahren war das so. Höher heißt aus<br />
der Sicht der Bauern von Scicli: in Richtung<br />
Ragusa, wo die sonnengebackenen Böden der<br />
terrassierten, sizilianischen Erde langsam<br />
ansteigen, so wie die besten neorealistischen Kamerafahrten<br />
in Visconti-Filmen. Denn jeder Höhenmeter zählt,<br />
verschiebt die Perspektive, auch jene der Klimazone, und<br />
macht das Kitzeln von Libyens langer Zunge ein wenig<br />
erträglicher. Gemeint ist damit der Schirokko, der Sizilien<br />
im Südosten trifft und manche Sommertage in eine Gluthölle<br />
verwandelt. Da sind die Winter schon erträglicher,<br />
die im Land der Zitronen selbstverständlich ebenfalls<br />
ihre Tücken haben.<br />
„Der Schutz vor Hitze war nur eines von mehreren Kriterien,<br />
mit denen wir uns im Zuge der Casa ECS auseinanderzusetzen<br />
hatten“, erinnern sich die Architekten des<br />
Giuseppe Gurrieri Studios. Denn die pittoreske Gegend<br />
um Scicli, nur 175 Meter hoch über dem fünf Kilometer<br />
weit entfernten Mittelmeer gelegen und zugleich schön<br />
im UNESCO-Weltkulturerbe des Val di Noto – Stichwort:<br />
barocke Perlen – eingebettet, kann auch ganz anders.<br />
Manchmal lässt der winterliche Starkregen den Irminio<br />
binnen weniger Stunden anschwellen, jenen Fluss, der die<br />
längste Zeit vom Monte Lauro Richtung Mittelmeer eher<br />
tröpfelt denn fließt. Pro Stunde fallen dann 60 Millimeter<br />
Regen, und die ausgetrockneten Böden sind kaum in der<br />
Lage, das herabprasselnde Wasser aufzunehmen. Aber<br />
so schnell dieser Spuk auftaucht, so schnell ist er meist<br />
auch wieder vorüber.<br />
MAL UNERTRÄGLICH HEISS, mit Spitzen jenseits der<br />
40-Grad-Marke. Oft so trocken wie die sonnengeblichenen<br />
Kamelknochen in der gar nicht so weit entfernten Sahara.<br />
Und dann eine Gegend, in der plötzlich die leibhaftige<br />
Sintflut zu Hause ist. All das kennen die, mit den vorherrschenden<br />
Wetterkapriolen bestens vertrauten Kreativen des<br />
Giuseppe Gurrieri Studios aus erster Hand. Es befindet<br />
sich in Ragusa, an der passenden Adresse Via Archimede.<br />
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