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RURALE ROMANTIK<br />

Das Moskitonetz kann im Süden Siziliens nicht schaden – und beschert dem dynamisch abgeschrägten<br />

Bettrahmen aus Massivholz weiche Akzente (l.) Für einen ganz anderen Rahmen sorgt der ebenerdige Ausblick auf<br />

den Pool. Er rahmt auch Siziliens blassblauen Himmel und die trockene Landschaft um Scicli ein (r.)<br />

es wie eine organische Membran, die das grelle Licht<br />

angenehm filtert und feine Schattenbilder an die Wände<br />

und Böden zeichnet. Ein aus Gelb- und Blautönen komponiertes<br />

Schachbrettmuster von Zementfliesen bildet den<br />

Abschluss der offenen Küchenzeile und greift Farbtöne<br />

der umliegenden Natur auf: die Ockertöne der trockensandigen<br />

Böden oder das von Schwalben durchsegelte<br />

Blau des sizilianischen Himmels, das am Horizont mit<br />

den kräftigeren Azurtönen des Mittelmeers verschmilzt.<br />

Die hinzugezogenen Landschaftsdesigner von BB Architettura<br />

del Paesaggio schlugen in eine ähnliche Kerbe:<br />

Sie verboten sich exotischen Bewuchs und konzentrierten<br />

sich vielmehr auf selten gewordene heimische Pflanzen.<br />

So soll die Casa ECS nun auch als Eco-Container und<br />

Pflanzen-Pool der umliegenden Region dienen und einen<br />

schönen Beitrag zur regionalen Biodiversität leisten.<br />

ÄHNLICHES KANN ÜBER DIE ARCHITEKTUR selbst gesagt<br />

werden. Das zentrale Motiv der Steinmauer ist dabei längst<br />

noch nicht alles. Die gesamte Aufteilung der Innenräume<br />

spiegelt die prinzipielle Struktur der terrassierten Landschaft<br />

wider und unterstreicht so die erwünschte Verbindung<br />

von Umland und Innenraum, von Natur und Bau. Ein<br />

Korridor – der als zusätzlicher Filter zwischen Innen- und<br />

Außenbereich dient – verbindet den Wohnraum und die<br />

weiter nördlich gelegenen Ateliers. Der Dachgarten sorgt<br />

auf ganz andere Weise dafür, dass Landschaft und Architektur<br />

ineinander verschmelzen und das Trennende nach<br />

Möglichkeit unsichtbar wird. So gut es ging, wurde auf<br />

traditionelle Baumaterialien zurück- und in das Gelände<br />

so wenig wie nur möglich eingegriffen, vor allem aber das<br />

besondere Klima berücksichtigt. Von naturnahen Details<br />

zum Thema Putz und Farbe, vom organischen Charme<br />

des lichtdurchlässigen Schilfdaches war bereits die Rede.<br />

Von der geografischen Ausrichtung der gesamten Anlage<br />

noch nicht. Da wären jene windsicheren, nordseitig positionierten<br />

Innenhöfe, die als schützende Vertiefungen im<br />

Gelände ausgeführt sind. Doch zugleich nutzten die vier<br />

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