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ARCHITEKTUR MEDITERRAN<br />
Luftige<br />
Mauern<br />
TEXT NORMAN KIETZMANN<br />
FOTOS MATT WINQUIST PHOTOGRAPHY<br />
GELUNGENE ERDUNG<br />
Ein Wechselspiel aus offenen und geschlossenen<br />
Volumina: Die Architektur stellt sich der Wüste nicht<br />
entgegen, sondern wird auf unmittel bare Weise mit<br />
ihr verflochten. Trockenheit und Hitze werden als<br />
Impulsgeber für raffinierte Raum lösungen verstanden<br />
01SCHÜTZENDE MAUERN<br />
Die Sonne ist ein beständiger Begleiter in der Wüste.<br />
Gebäude müssen daher anders konzipiert werden. Großzügig<br />
verglaste Fensterfronten würden im direkten Kontakt<br />
mit dem Sonnenlicht das Innere unnötig zum Aufheizen<br />
bringen. Für die Stone Court Villa wurden daher massiv<br />
gemauerte Wände aus mexikanischem Kalkstein verwendet,<br />
die die Wirkung des Tageslichtes abmildern. „Die Stapelung<br />
der Steine basiert zum einen auf den Erinnerungen an<br />
ein schönes, japanisches Schneidebrett aus Bambus, das<br />
über eine gleichmäßige und doch irreguläre Gitterstruktur<br />
verfügt. Zum anderen haben mich die Arbeiten der<br />
abstrakten Malerin Agnes Martin inspiriert“, erklärt der<br />
Architekt Marwan Al-Sayed. Die changierende Struktur<br />
des Mauerwerks erzeugt subtile Schattenwürfe, die den<br />
Oberflächen Tiefe verleihen und sie alles andere als glatt<br />
und abweisend wirken lassen. „Die schimmernden Variationen<br />
des Steins lassen an eine mit Perlmutt verkleidete<br />
Schachtel denken“, erklärt Marwan Al-Sayed. 1997 hat er<br />
sein eigenes Büro in Phoenix, Arizona, gegründet und ist<br />
damit 2012 nach Los Angeles gezogen. Sein Schwerpunkt<br />
liegt auf der Realisierung von raffinierten Bauwerken für<br />
die klimatischen Besonderheiten der Wüste.<br />
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