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KNOW-HOW MEDITERRAN KÜHLEN
Verdunstungskälte
Filzbezogene Wände waren einst ein Garant für eine natürliche
Raumkühlung. Das System von damals funktioniert auch heute, dank
technischer Unterstützung sorgt es für ein angenehmes, kühles,
wohltemperiertes Klima in Innenräumen
LUFTIG MIT LAMELLE
Das Zero Energy Furniture-Projekt
setzt auf anodisierte Aluminiumlamellen
und eine Wachsschicht aus
Phase Change-Material,
Preis auf Anfrage
Als die Mauren in Andalusien aufkreuzten,
staunten die benachbarten
Kastilier nicht schlecht: Mit Filz
bezogene Wände, über die Wasser
rieselt, waren einer jener Tricks, mit
denen die Nordafrikaner die Räume
kühl hielten. Dafür braucht es auch
heute keine Alhambra. Die Wohnung
kann man nämlich auch mit dem
Bettlaken-Trick kühl halten. Alles,
was man dazu tun muss: Handfeuchte
Tücher oder Laken mit hohem
Baumwollanteil im Raum aufhängen,
etwa vor das Fenster oder über zwei
Stühle. Durch den Trocknungsvorgang
wird der Luft die sogenannte
Verdampfungswärme entzogen –
wobei nicht nur die verdampfende
Flüssigkeit, sondern auch ihre
Umgebung abkühlt. Der Fachbegriff
dafür lautet Verdunstungskälte. Noch
wirkungsvoller ist diese, wenn der
entstehende Dampf durch einen trockenen
Luftzug abtransportiert wird,
damit weitere feuchte Luft verdunsten
kann. Dieses Prinzip findet sich
nun bei der Geräte art der Verdunstungskühler,
wobei Ventilatoren die
nötige Luftzirkulation übernehmen.
Flexibel einsetzbare Mini-Lüfter wie
„Arctic Air“ werben mit geringen
Abmessungen. Weit stärkere Kühlung
versprechen aber Testsieger wie
der „De’Longhi PAC AN97 Pinguino“,
ein leistungsstarkes mobiles
Klimagerät mit 2.700 Watt und einer
automatischen Entfeuchtungsfunktion.
Dank „Real Feel“-Technologie
passt sich dieses Modell den Temperaturen
und der Luftfeuchtigkeit
an. Im Vergleich zu herkömmlichen
Klimageräten verfügen Geräte mit
sogenannter Luft-Luft-Kühlung über
ein zusätzliches Kondenswasser-
Recycling-System. Die Geräte verwenden
das Kondensat zur Kühlung
des Verflüssigers. Laut Hersteller
De’Longhi lassen sich mit dem mobilen
Gerät bis zu 90 Quadratmeter
große Räume kühlen. Ebenfalls cool:
das Gerätedesign mancher Verdunstungskühler.
Das belegen Modelle
wie der „Skyscraper Ice 4 in 1“ von
Klarstein oder das weltweit einzige
Klima gerät mit auswechselbarem
Bilderrahmen: Beim „LG Art Cool
Gallery“ wird eine geringe Gerätetiefe
von 15 Zentimetern mit innovativen
Filtersystemen und künstlerischer
Deckplatte kombiniert.
TURMHOCH ÜBERLEGEN
Von KLARSTEIN stammt der skulpturale
Verdunstungskühler Skyscraper Ice 4-in-1.
Passt ungeachtet des bombastischen
Produktnamens aber auch in kleinere
Wohnungen, € 154,89
Die saubere Kühle
Die Null-Energie-Bilanz wird im
Bereich der Kühlung immer mehr
zum Thema: Zwei visionäre Ideen
gibt es bereits
Andere Kühl-Strategien rücken ebenfalls
in den Fokus. Spannend, wenn
auch mit überschaubarer Auswirkung
auf das Raumklima, ist die Idee
der Designer Raphaël Ménard und
Jean-Sébastien Lagrange. Ihr „Zero
Energy Furniture“-Projekt inkludiert
einen Tisch mit anodisierten Aluminiumlamellen
an der Unterseite. Mittels
einer zusätzlichen Wachsschicht aus
„Phase Change Material“ (PCM) wird
dabei Wärme jenseits des 22°-Wohlfühlwerts
gespeichert und später wieder
freigesetzt. Das vom Fraunhofer
Institut entwickelte modulare System
„Clear Sky Cooling“ ist eine ähnlich
vielversprechende Idee: Es arbeitet
mit einfachem Wasser als Kühlmittel,
das in Kunststoffrohren zirkuliert,
und ohne Zugluft und Kondenswasser
Kühldecken (von Interpanel) betreibt,
die zugleich als Beleuchtungselemente
fungieren.
FOTO © COLOMBE CLIER, VIA 2015, WWW.KLARSTEIN.DE
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