Home_D_0619
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
WASSER AUF ALLEN WEGEN<br />
Es fällt vom Himmel, steigt aus dem Boden<br />
oder sammelt sich in der Luft an: Wie man<br />
Haus und Garten vor zu viel H₂0 schützt<br />
Auch wenn man bei globaler<br />
Erwärmung zunächst nur<br />
an Sonne denkt: Die Klimaprognosen<br />
vieler Forscher<br />
zeigen für die Zukunft auch ein verregnetes<br />
Bild: Aufgrund verstärkter<br />
feuchter Luftmassen in der Atmosphäre<br />
– bedingt durch steigende<br />
Temperaturen – wird sintflutartiger<br />
Extremregen häufiger. Nicht die Niederschläge<br />
haben sich erhöht, sondern<br />
die Verbauungsfläche, heißt es<br />
zwar von argumentativer Gegenseite.<br />
Sprich: Regenwasser trifft auf weniger<br />
saugfähigen Untergrund, um<br />
einzusickern. Aber egal, wie man<br />
dazu steht, ein zunehmend brisantes<br />
Thema sind Wasser und Feuchtigkeit<br />
beim Bauen und Wohnen bereits<br />
jetzt. In Italien, das zuletzt besonders<br />
häufig mit Starkregen konfrontiert<br />
war, tüfteln Firmen wie Ferrari BK<br />
längst an wasserdurchlässigen Böden<br />
für den Außenbereich. Das System<br />
„Lunix“ basiert etwa auf porösen<br />
Betonteilen, die mit feinen Abflussrillen<br />
verlegt werden und reizvolle<br />
optische Muster ergeben. Das dänische<br />
Designstudio Tredje Natur geht<br />
mit der Entwicklung eines modularen<br />
Fliesen- und Bodenplattensystems<br />
noch weiter: „Climate Tile“<br />
wurde als Konzept gegen spontane<br />
Überschwemmungen entwickelt und<br />
beinhaltet ein verborgenes System<br />
von kleinen Kanälen, Abflüssen,<br />
Drainagelöchern und Ablaufrillen.<br />
Im Idealfall werden sporadisch auftretende<br />
größere Wassermengen mit<br />
solchen Systemen in Richtung Grünraum<br />
weitergeleitet, zur zusätzlichen<br />
Bewässerung von Gärten oder Parks.<br />
Kampf der Schwüle<br />
Womit man die tropische Luftfeuchtigkeit aus der Atemluft entfernt –<br />
und gleichzeitig ungesundem Schimmel vorbeugt<br />
Doch Wasser kennt mehrere Aggregatszustände.<br />
Ein besonders unangenehmer<br />
ist Dunst. Während der<br />
letzten Sommer erlebten vor allem<br />
Stadtbewohner die Tücken des für<br />
unsere Breiten recht ungewohnten<br />
feuchten Tropenklimas hautnah – ein<br />
eher zweifelhafter Genuss. Die optimale<br />
Luftfeuchtigkeit im Haus sollte<br />
nach Expertenansicht zwischen 40<br />
und 60 Prozent liegen. Doch zugleich<br />
weisen viele deutsche Städte im Sommer<br />
eine relative Luftfeuchte jenseits<br />
der 70 Prozent auf. Je höher die Luftfeuchtigkeit,<br />
desto wärmer werden<br />
Temperaturen wahrgenommen. So<br />
liegt eine erste Checkliste auf der<br />
Hand. Ziel ist das Austrocknen von<br />
Feuchtigkeitsquellen. Zimmerbrunnen?<br />
Abschalten! Aquarium? Abdecken!<br />
Nach der heißen Dusche? Lüften!<br />
Zimmerpflanzen? Sofern möglich,<br />
nach außen übersiedeln! Und<br />
beim Kochen gilt: Dunstabzugshaube<br />
auf vollen Touren laufen lassen! Das<br />
sind die einfacheren Maßnahmen im<br />
Kampf gegen die Schwüle. Unterstützt<br />
werden sie durch technische<br />
Geräte. Digitale Hygrometer – ideale<br />
Platzierung: möglichst entfernt vom<br />
Fenster – zeigen zunächst mal an,<br />
worauf man sich gerade einstellen<br />
muss. Flexible, elektrisch betriebene<br />
Luftentfeuchter entziehen im<br />
Bedarfsfall bis zu 24 Liter Wasser<br />
pro Tag. So viel schafft die günstigere<br />
Alternative, der auf Basis von<br />
Wasser anziehenden Tabs funktionierende<br />
Adsorptionstrockner, zwar<br />
nicht – dafür arbeitet dieser stromund<br />
praktisch geräuschfrei. Noch<br />
einfacher funktionieren mehrere im<br />
Raum verteilte Schälchen mit Salz.<br />
Oder Katzenstreu, das praktisch die<br />
gleiche Wirkung hat. Besser, wenngleich<br />
teurer, sind selbstverständlich<br />
moderne Klimageräte. So gut wie<br />
jede moderne Air-Condition steuert<br />
neben der Raumtemperatur ja auch<br />
die Luftfeuchtigkeit. Unser Tipp: Setzen<br />
Sie das Thermostat auf „Auto“.<br />
Die feuchte Raumluft wird dadurch<br />
kontinuierlich nach außen geleitet. Je<br />
schwüler die Sommer werden, desto<br />
wichtiger ist es, regelmäßig die Filter<br />
auszuwechseln. Vielleicht ändert man<br />
bei der Gelegenheit aber auch gleich<br />
den Wandanstrich und ersetzt die alte<br />
Mauerfarbe durch das italienische<br />
Produkt „Airlite“. Sie hat als Luft<br />
reinigende Farbe gegen Schimmel<br />
von sich reden gemacht, die nicht<br />
nur muffig-feuchte Tropengerüche<br />
verhindert, sondern Bakterien und<br />
Schimmel in Innenräumen den<br />
Kampf ansagt.<br />
FOTOS SOLARLUX GMBH, © THIRD NATURE<br />
074