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mein/4 März 2020

mein/4 Stadtmagazin, Ausgabe März 2020

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mein/4

Buchvorstellung

Katharina Rhein und

Tom Uhlig (HG.)

Extrem unbrauchbar

Über Gleichsetzungen

von links und rechts

Rechtspopulistische Strömungen

finden auf ihrem

Feldzug gegen die Demokratie

ein mächtiges begriffliches

Mittel vor, welches

ihnen die bürgerliche Mitte

vorbereitet hat: die Extremismustheorie. Gewonnen

aus einer spezifischen Lesart totalitarismuskritischer

Arbeiten, etwa von Hannah Arendt, hat sich im Sprechen

über die Gesellschaft ein Hufeisenmodell durchgesetzt:

Eine Mitte der Gesellschaft werde von ihren

Rändern bedroht. Islamismus, Rechtsextremismus

und Linksextremismus arbeiten daran, die Demokratie

zu zerstören. Doch besonders die Gleichsetzung

von Rechtsextremismus und Linksextremismus

führt oft dazu, ersteres auf Kosten von letzterem zu

verharmlosen.

Zudem ist die Konstruktion einer gesellschaftlichen

Mitte selbst problematisch. Was gehört zu dieser Mitte,

was nicht? Gerade die aktuellen Erscheinungsformen

rechter Ideologien zielen darauf ab, gerade

noch anschlussfähig zum gesellschaftlichen Diskurs

zu bleiben und ihn durch kalkulierte Grenzverletzungen

nach rechts zu verschieben. Doch wenn selbst

der positive Bezug auf das Grundgesetz teilweise als

linksradikal diskutiert wird, desavouiert sich dieses

Hufeisenmodell endgültig.

(Edition Bildungsstätte Anne Frank)

Jan Plamper

Das neue Wir

Warum Migration

dazugehört: Eine

andere Geschichte

der Deutschen

Migration ist das Normalste

der Welt, Nation kein

Schimpfwort. Der Historiker

Jan Plamper erzählt

die deutsche Geschichte seit 1945 radikal anders:

Aus- und Einwanderung gehören zur DNA unserer

Republik. Das tut vor allem eines in der aufgeheizten

Migrationsdebatte – es enthysterisiert. In einem

ganz eigenen, mitreißenden Sound lässt Jan Plamper

die Erfahrungen der Menschen, die nach Deutschland

kamen, zu einem Teil unserer gemeinsamen Geschichte

werden.

Sie alle gehören dazu: die schlesischen Vertriebenen,

die „Gastarbeiter“ aus Italien und der Türkei, die

DDR-„Vertragsarbeiter“ aus Mosambik und Vietnam,

die Aussiedler aus der Sowjetunion und all jene, die

aus guten Gründen Asyl erhalten. Hier kommen die

Menschen selbst zu Wort, die Dazugekommenen und

jene, die schon länger da sind. Zusammen sind sie,

sind wir das neue Wir.

Am Ende entfaltet Jan Plamper eine konkrete Vision

davon, wie wir Deutschland neu denken, zu einem

neuen Wir-Gefühl kommen können. Denn es

wird klar: Die Geschichte der Einwanderung nach

Deutschland ist eine erstaunliche Erfolgsgeschichte.

Wider die Aufgeregtheit macht die historische Perspektive

Mut – für die Gegenwart und für die Zukunft.

Jens Balzer

Das entfesselte

Jahrzehnt

Sound und Geist

der 70er

Jens Balzer, einer der profiliertesten

deutschen Kulturjournalisten,

zeichnet ein

farbiges Panorama der Siebziger,

von der Mondlandung

und Woodstock über die Ölkrise und den Deutschen

Herbst bis hin zum Nihilismus des Punk. Ein Jahrzehnt,

in dem sich so ziemlich alles ändert:

Die Hippies erproben unerhörte Lebensweisen, die

antiautoritäre Erziehung und die Emanzipationsbewegung

ordnen die Familien- und Geschlechterverhältnisse

neu, weltumspannender Idealismus trifft auf

apokalyptische Weltuntergangsängste, und spätestens

als Hacker den ersten „Personal Computer“ bauen,

wird deutlich: Genau hier beginnt unsere Gegenwart.

Jens Balzer zeigt überraschende Verbindungen,

erzählt anschaulich und spannend und versetzt uns

ganz in diese aufregende Zeit.

62 mein/4

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