mein/4 März 2020
mein/4 Stadtmagazin, Ausgabe März 2020
mein/4 Stadtmagazin, Ausgabe März 2020
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mein/4: Bei dir sind es so viele Themen …
Meyer: Bei euch ja auch. Ich habe euer Magazin gelesen,
Gysi und Kaminer zum Beispiel. Ich fand’s total interessant
und habe es gerne gelesen. Jetzt fühle ich mich
etwas unter Druck gesetzt (lacht).
mein/4: Meine erste Erinnerung an dich war die
Überreichung der Goldenen Eins in der ZDF-
Hitparade. Später habe ich die Trophäe bei
meinem Cousin noch im Regal stehen sehen. Wo
ist deine?
Meyer: Ich habe keine. Wir bekamen nur eine überreicht
und die durfte der Leadsänger behalten.
mein/4: Es bekam nicht jeder eine? Hast du
keinen Protest eingelegt?
Meyer: Leider nein. Das ist immer noch die Ursache
tiefen Schmerzes (lacht). Nein, er darf sie gern haben.
Obwohl, es kann sein, dass sie inzwischen bei Hoppel
ist. Der macht bei uns das Archiv.
Idee der Klangrazzia: Ein Streichquartett spielt die ersten
Takte, da kommt Sigmund von Treiber und pfändet
die Instrumente. Das Quartett muss ohne Instrumente
weitermachen und von Treiber hört nicht auf zu nerven.
Das Ganze hat erstaunlich gut funktioniert.
mein/4: Habt ihr euch das zu fünft ausgedacht?
Meyer: Das Konzept haben mein Bruder und ich entwickelt.
Ich habe es dann geschrieben und im Austausch
mit ihm immer weiterentwickelt. Er aktualisiert seine
Comedyblöcke natürlich ohnehin nach Tagespolitik, aber
auch ich ärgere die Jungs damit, dass ich vor so ziemlich
jeder Vorstellung den Text verändere.
mein/4: Du hast zwei Söhne, elf und 13, wohnst
in Mitte. Wie läuft es an der Elternfront?
Meyer: Im Moment ist das eine Art Nahkampf. Ständig
muss die Hackordnung definiert werden, der Ältere ist
bereits mitten in der Pubertät. Er ist jetzt schon größer
als ich, macht Leistungssport, spielt intensiv Basketball
bei Alba und macht regelmäßig Muskeltraining.
mein/4: Ihr habt euch inzwischen wiedergefunden.
Aus „Echo-Echo“ wurde „Meier & die Geier“.
Gemeinsam mit deinem Bruder, dem Kabarettisten
Chin Meyer, habt dir das Programm
„Klangrazzia“ entwickelt. Im letzten Jahr wart
ihr im Renaissance-Theater, in diesem Jahr habe
ich noch keine Termine in Berlin gefunden?
Meyer: Es gibt in Berlin leider auch noch keine. Mein
Bruder hat über 150 Auftritte im Jahr, jeder von uns hat
seinen Beruf, die Koordination ist eine Katastrophe. Immerhin
haben wir bislang zwei Auftritte außerhalb von
Berlin. Ich bin aber guter Dinge, dass wir noch einen
Termin finden.
mein/4: Wie seid ihr auf die Idee „Klangrazzia“
gekommen?
Meyer: Das muss vor über 15 Jahren gewesen sein. Wir
wurden für die Dachauer Schlosskonzerte angefragt.
Bei den Verhandlungen fragte mich die Organisatorin
nebenbei, ob ich noch einen guten Kabarettisten kennen
würde. „Klar”, sagte ich, „meinen Bruder”. Der entwickelte
gerade seine Figur, den Steuereintreiber Sigmund
von Treiber. „Ach”, sagte sie, „und können Sie auch was
zusammen machen?” In solchen Situationen habe ich
immer eine große Klappe, also sagte ich ja. Zu Chin
sagte ich: „Ich habe einen Gig für dich, aber wir müssen
das irgendwie zusammen machen.” Und so entstand die
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