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Der Betriebsleiter 6/2020

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MONTAGE- UND HANDHABUNGSTECHNIK<br />

Autor: Helmut Schmid, Geschäftsführer<br />

Universal Robots (Germany) GmbH &<br />

Regional Sales Director West- und<br />

Nordeuropa<br />

Teamwork<br />

Wie Automaten zu Kollegen wurden<br />

Industrieroboter gehören in weiten Teilen der fertigenden Industrie<br />

längst zum Alltag. Sie blicken auf eine bewegte Geschichte zurück:<br />

Vom programmierbaren Manipulator ohne sensorielle Fähigkeiten<br />

bis hin zum feinfühligen Cobot war es ein langer Weg.<br />

Menschliche Bewegungen mechanisch<br />

zu simulieren und wie von Geisterhand<br />

geschehen zu lassen, hat Menschen<br />

seit jeher fasziniert. Bereits in der Antike<br />

gab es Bestrebungen, Prozesse durch ausgeklügelte<br />

Feinmechanik zu automatisieren.<br />

<strong>Der</strong> griechische Mathematiker Heron<br />

von Alexandria beispielsweise entwickelte<br />

im ersten Jahrhundert nach Christus einen<br />

Altar, dessen Türen sich durch eine Hebel-<br />

Seilzug-Konstruktion automatisiert öffneten.<br />

Leonardo da Vinci entwarf seinerzeit<br />

zahlreiche Skizzen für die Konstruktion eines<br />

Automaten in Ritterform, und der französische<br />

Ingenieur Jacques de Vaucansos<br />

soll 1738 eine mechanische Ente entwickelt<br />

haben, die Körner aufpicken und mit den<br />

Flügeln schlagen konnte.<br />

Dies alles geschah, noch bevor es den Begriff<br />

des „Roboters“ überhaupt gab. Diesen<br />

begründete erst 1921 der tschechische<br />

Schriftsteller Karel Capek, der damit in seinem<br />

satirischen Drama „R.U.R.“ („Rossum’s<br />

Universal Robots“) rechtelose Automaten<br />

beschreibt, die von ihren menschlichen<br />

Schöpfern ausgebeutet werden und<br />

schließlich gegen diese rebellieren. „Robota“<br />

bedeutet im Westslawischen so viel wie<br />

„(Fron-)Arbeit“; Capek charakterisierte Roboter<br />

also durch ihr hohes Arbeitspensum.<br />

Nach heutigen Definitionen gelten Industrieroboter<br />

gemeinhin als mehrachsige<br />

Bewegungsautomaten, deren mitunter sen-<br />

sorgestützte Bewegungen frei programmierbar<br />

sind und die mit entsprechenden<br />

Endeffektoren unterschiedlichste Tätigkeiten<br />

erledigen können.<br />

Unimate: erster Industrieroboter<br />

im Einsatz<br />

Den Grundstein für diese Art der Robotik<br />

legte 1954 der US-amerikanische Erfinder<br />

Georg Devol, als er ein Patent für einen programmierbaren<br />

Manipulator anmeldete.<br />

Zwei Jahre später begegnete er auf einer<br />

Cocktail-Party dem Ingenieur, Physiker und<br />

Unternehmer Joseph F. Engelberger, seines<br />

Zeichens begeisterter Leser der Roboter-<br />

Science-Fiction des russisch-amerikanischen<br />

Schriftstellers Isaac Asimov. Als Investor<br />

half Engelberger, Devols Ideen in die Tat<br />

umzusetzen. Noch im selben Jahr gründeten<br />

sie das Unternehmen Unimation (zusammengesetzt<br />

aus „Universal Automation“)<br />

und entwickelten 1959 einen ersten Prototypen.<br />

Unter dem Namen „Unimate“ kam das<br />

SCIENCE FICTION<br />

WIRD REALITÄT<br />

Mit der Entwicklung der Cobots ist Science Fiction<br />

Realität geworden. Mensch und Roboter arbeiten<br />

zusammen – Hand in Hand. Da die kollaborativen<br />

Roboter günstig in der Anschaffung sind und sich<br />

schnell amortisieren, lohnt sich diese zukunftsträchtige<br />

Art der Automatisierung auch für kleine und<br />

mittlere Unternehmen. Die Betriebe können so<br />

Herausforderungen wie kleiner werdenden<br />

Losgrößen, steigenden Qualitätsansprüchen und<br />

anhaltendem Fachkräftemangel effizient begegnen.<br />

MARTINA LAUN, Redakteurin<br />

12 <strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 06/<strong>2020</strong> www.derbetriebsleiter.de

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