Der Betriebsleiter 6/2020
Der Betriebsleiter 6/2020
Der Betriebsleiter 6/2020
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SERIE INTRALOGISTIK <br />
BEGLEITET J.D. NEUHAUS-JUBILÄUM<br />
Das Unternehmen J.D. Neuhaus kann auf eine lange<br />
Historie zurückblicken. Dem Anlass angemessen begleitet<br />
die Redaktion unserer Schwesterzeitschrift f+h dieses<br />
Ereignis über das ganze Jahr. In der vor Ihnen liegenden<br />
Ausgabe gehen wir auf die Unternehmenskultur der<br />
J.D. Neuhaus GmbH & Co. KG ein. Die Themen JDN-Werksinfrastruktur<br />
und nachhaltiges<br />
Wirtschaften stehen dann im<br />
Fokus der Ausgabe 7-8/<strong>2020</strong>.<br />
ser Personal, aber auch unsere Lieferanten und Kunden nachvollziehen,<br />
warum wir so arbeiten, wie wir arbeiten. Dies erhöht die<br />
Transparenz, das Vertrauen und das Verständnis für unser Handeln.“<br />
Und das Engagement in Sachen JDN-Weg zahlt sich aus, wie sich<br />
am aktuellen „Produktionssystem“ zeigen lässt. Vor etwa 15 Jahren<br />
hat man sich auf die Reise der systematischen Verbesserung des<br />
„Produktionssystems“ gemacht. In klassischen Change-Projekten<br />
wird vielfach versucht, die vier Produktionsfaktoren (Mensch, Maschine<br />
sowie Material und Methode) zu optimieren. Doch darin<br />
sieht Neuhaus-Galladé eine der Ursachen dafür, dass Change-Prozesse<br />
zwar vielfach durchgeführt werden, aber nicht immer gelingen:<br />
Weil der Mensch als Produktionsfaktor verstanden wird,<br />
gleichgesetzt mit der Maschine, dem Material und den Methoden.<br />
Bei einer derartigen Betrachtungsweise wird der Mensch als ein<br />
Kostenfaktor angesehen, anstatt ihn als Individuum einschließlich<br />
seiner Kreativität und seinen Ideen zu begreifen. „Kein Wunder also,<br />
dass dann die Motivation der Mitarbeiter häufig auf der Strecke<br />
bleibt – und viele Veränderungen von vorneherein zum Scheitern<br />
verurteilt sind. Dies wollten wir auf jeden Fall verhindern.“<br />
01 Wilfried Neuhaus-Galladé: „Die im JDN-Weg beschriebenen Werte<br />
bilden die Grundlage für jegliches Handeln in unserer Firmengruppe“<br />
& Innovation, Performance & Langlebigkeit sowie Partnerschaftlichkeit<br />
& Leidenschaft setzen den Grundstein für das tägliche Handeln.<br />
Dabei ist es Neuhaus-Galladé wichtig zu betonen, „dass der JDN-<br />
Weg gemeinsam mit der Neuhaus-Kernfamilie und den Mitarbeitern<br />
entstanden ist. Wir verstehen dieses Papier nicht als ein für alle Zeit<br />
festgeschriebenes Dokument. Vielmehr kann und soll das Papier flexibel<br />
auf neue Randbedingungen angepasst werden, immer aber auf<br />
der Basis unserer Wertepaare. Diese Veränderungen müssen aber<br />
immer von jedem mitgetragen werden. Durch das Papier können un-<br />
SCHRITT FÜR SCHRITT, MIT HERZ UND VERSTAND<br />
Ratsam ist es, bewährte Erfolgsgewohnheiten zu überprüfen, an<br />
diese anzuknüpfen und sie an neue Rahmenbedingungen anzupassen.<br />
Doch um auf solche sanften Verbesserungen anstelle<br />
von ständigen knallharten Veränderungen zu setzen, braucht<br />
man keine starre Change-Methodik. Gefragt sind vielmehr die<br />
Fähigkeiten und Ideen der Mitarbeiter – also derjenigen, die eng<br />
mit dem Prozess verbunden sind. Denn sie haben die Motivation<br />
und das Wissen, Verbesserungspotenziale zu erkennen. Die Mitarbeiter<br />
sind in der Lage, Gutes noch besser zu machen und nur<br />
das zu verändern, was tatsächlich korrigiert werden muss. <strong>Der</strong><br />
Mensch wurde sozu sagen in den Mittelpunkt gerückt und nicht<br />
die Maschinen.<br />
In diesem Sinne fanden die Analyse, die Optimierung und der<br />
Umbau des „Produktionssystems“ bei J.D. Neuhaus statt. Am Ende<br />
dieses Prozesses stand in den Hallen auf dem Werksgelände in Witten-Heven<br />
nur noch eine einzige Maschine am selben Platz wie<br />
vorher. Gleichzeitig haben Methoden und Prinzipien wie Lean Management,<br />
just in time oder das Pull-Prinzip Einzug in die Fertigung<br />
gehalten. Das heißt, erst wenn ein Kunde tatsächlich ein Hebezeug<br />
bestellt, beginnt auch dessen Produktion. Diese Arbeits weise setzt<br />
akkurat definierte und ablaufende Prozesse voraus. Informationen<br />
sowie Teile müssen immer zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen<br />
Qualität und Menge am vorgeschriebenen Ort sein. So lassen<br />
sich Bestände reduzieren, unnötige innerbetriebliche Transporte<br />
von Teilen verringern und eine Überproduktion vermeiden. Neuwww.derbetriebsleiter.de<br />
<strong>Der</strong> <strong>Betriebsleiter</strong> 06/<strong>2020</strong> 45