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antriebstechnik Marktübersicht 2021

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DIENSTLEISTUNGEN<br />

03 Vergleich der Zahnfußdauerfestigkeit σ Flim<br />

niederdruckaufgekohlter<br />

bzw. konventionell gasaufgekohlter Zahnräder<br />

vorteil der Gasabschreckung liegt allerdings in der Möglichkeit, Maßund<br />

Formänderungen im Vergleich zur Ölabschreckung deutlich zu<br />

reduzieren. Dies liegt daran, dass Gase während des Abschreckvorgangs<br />

keine Phasenumwandlung zeigen und damit im gesamten<br />

Verlauf des Abschreckvorgangs ein konstanter Wärmeübergang<br />

gewährleistet ist. Die Abschreckwirkung lässt sich durch einfache<br />

Regelung des Gasdrucks und der Gasgeschwindigkeit so einstellen,<br />

dass einerseits die erforderliche Kernfestigkeit erreicht wird und sich<br />

andererseits die Maß- und Formänderung minimieren lassen. Bei<br />

besonders verzugskritischen Bauteilen besteht die Möglichkeit, einen<br />

dynamischen Abschreckvorgang zu realisieren, d. h. die Abschreckparameter<br />

während des Abschreckvorgangs so anzupassen,<br />

dass die thermischen Spannungen im Bauteil gering bleiben.<br />

ANLAGENTECHNIK<br />

Für das Niederdruckaufkohlen mit nachfolgendem Hochdruck-<br />

Gasabschrecken stehen unterschiedliche Anlagensysteme zur<br />

Verfügung, die sich im Produktionsbetrieb bewährt haben. Sie<br />

sind mittlerweile vollständig in die Prozesskette der modernen<br />

Getriebefertigung integriert. Die Anlagen sind flexibel an wechselnde<br />

Produktions- und Prozessszenarien anpassbar von der<br />

Stand-alone-Anlage für flexible Kleinserienfertigung bis hin zur<br />

integrierten und vollautomatisierten Mehrkammerlinie für große<br />

Produktionsvolumina.<br />

VERZUG LÄSST SICH MINIMIEREN<br />

Verzüge nach der Wärmebehandlung sind in vielen Fällen nicht<br />

vermeidbar, sie lassen sich aber durch den Einsatz der Hochdruck-<br />

Gasabschreckung und einer geeigneten Prozessführung signifikant<br />

reduzieren. Das gilt sowohl für die absolute Höhe der Verzugswerte,<br />

als auch für deren Streuung. Können geometrische Kennwerte in<br />

der Weichbearbeitung vorgehalten werden, wie z. B. der Durchmesser<br />

von Bohrungen oder die Flankenlinienwinkelabweichung, so hat<br />

die Reduzierung der Streuung der Verzüge Vorrang vor der Reduzierung<br />

der Absolutwerte. Für Kennwerte, die nicht vorgehalten<br />

werden können, wie z. B. die Rundheit, ist die Minimierung der<br />

Absolutwerte entscheidend. Messungen zeigen, dass im Vakuum<br />

wärmebehandelte Getriebewellen deutlich bessere Rundheitswerte<br />

aufweisen als konventionell behandelte, dies gilt auch für die Streuung<br />

der Rundheit. Als Konsequenz daraus resultiert ein deutlich<br />

niedrigerer Wellenrichtaufwand nach dem Härten und damit einhergehend<br />

ein niedrigeres Risiko für das Auftreten von Richtrissen.<br />

Durch Einsatz der Vakuumtechnologie kann in vielen Fällen der<br />

Richtausschuss signifikant reduziert werden.<br />

Ein weiteres Beispiel einer gelungenen Verzugsminimierung geben<br />

Hohlräder. Es wurden verzugsempfindliche Hohlräder niederdruckaufgekohlt<br />

und im Gas abgeschreckt. Dabei wurden die Teile in<br />

mehrlagigen Großchargen (3D-Chargen) in einer ModulTherm-<br />

Anlage behandelt sowie im Vergleich dazu einlagig (2D-Charge) in<br />

einer SyncroTherm-Anlage. Ermittelt wurde die Änderung der<br />

Rundheit infolge der Wärmebehandlung. Dabei wurde festgestellt,<br />

dass sich bei der Wärmebehandlung mit 2D-Chargen sowohl der<br />

Absolutwert, als auch die Streuung des Verzugs deutlich reduzieren<br />

lassen und dies obwohl die Bauteile bei höherer Aufkohlungstemperatur<br />

und damit in verkürzter Prozesszeit behandelt wurden.<br />

Die dynamische Entwicklung in Richtung elektrifizierter Antriebe<br />

sorgt dafür, dass die Anforderungen an verzahnte Bauteile in der<br />

Antriebstechnik auch zukünftig steigen werden. Die Vakuumwärmebehandlung<br />

stellt sich dieser Herausforderung und bietet darüber<br />

hinaus noch ein gehöriges Optimierungspotential, das längst noch<br />

nicht ausgeschöpft ist.<br />

Bilder: ALD Vacuum Technologies GmbH<br />

www.ald-vt.de<br />

DIE IDEE<br />

„Konstrukteure von Getrieben und<br />

Antriebssträngen designen ihre<br />

Bauteile heute schon so, dass sie im<br />

Anschluss an unseren Vakuum-<br />

Wärmebehandlungsprozess einbaufertig<br />

sind, das heißt, so geringe<br />

Verzüge aufweisen, dass sie nicht<br />

mehr nachbearbeitet werden<br />

müssen. “<br />

Kelly Peters, Vice President of<br />

Operations ALD Thermal Treatment<br />

Inc., USA<br />

296 <strong>antriebstechnik</strong> <strong>Marktübersicht</strong> <strong>2021</strong> www.<strong>antriebstechnik</strong>.de

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