03.05.2021 Aufrufe

VPLT Magazin 45

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.

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Licht im Grenzgang<br />

Ein fast poetischer Exkurs zu „dekorativem Licht“<br />

Sind wir heute eigentlich alle Designer? Wir leben in einer Zeit, in der das Bedürfnis<br />

nach Individualität und Persönlichkeit ausgeprägter ist denn je. Es gibt<br />

nicht mehr den einen Trend. Individualität und Stilmix sind angesagt. So individuell<br />

unsere Bedürfnisse heute sind, so vielgestaltig sind auch die Lösungen<br />

der Designer. Wir leben in einer Art „Design plus“-Gesellschaft.<br />

Das Angebot der kommenden Light+Building und das parallel stattfindende<br />

Trendforum mit visualisierten Wohnszenarien der Zukunft zeigen: Produkte<br />

werden immer individueller und überzeugen längst nicht mehr nur durch ihre<br />

reine Funktionalität. Überdeutlich zeigt sich das derzeit in der Lichtgestaltung:<br />

Dekoratives Licht sucht nach neuen Strategien, Gestaltungsansätzen und<br />

ästhetischen Programmen, wodurch eine große Lösungsvielfalt entsteht. Für<br />

die derzeit erkennbaren Tendenzen stehen beispielhaft verschiedene Protagonisten.<br />

Dass Design alles andere als objektiv ist, sondern Entwürfe dezidiert von persönlichen<br />

Erlebnissen und biographischen Momenten inspiriert sind, zeigen<br />

unter anderem die Leuchten von Patricia Urquiola oder Marcel Wanders. Ihre<br />

Objekte erklären sich aus Rückgriffen in die Designgeschichte, die gebrochen<br />

und anders weitergeführt werden, aus eigenen Erinnerungen und Referenzen,<br />

gepaart mit einem phantasievollen und höchst vitalen Schöpfungswillen. Dabei<br />

werden Disziplinen gesampelt und bekannte Typologien infrage gestellt. Wie<br />

auch den Lichtobjekten von Joris Laarmann oder Enrico Franzolini und Vicente<br />

Garcia Jimenez, ist den Pendelleuchten von Urquiola und Wanders eine Opulenz<br />

zu eigen, die einer Rückkehr des Kronleuchters in neuem Gewand nahe<br />

kommt.<br />

Einen ganz anderen gestalterischen Weg geht der Altmeister des Lichts, Ingo<br />

Maurer. In seinen LED-Objekten vereint er Design und Technologie auf eine einzigartige<br />

Weise und bringt dabei immer wieder verblüffende und poetische Effekte<br />

hervor. Sein aktuelles Projekt, das LED-Wandpaneel, eine mit Leuchtdioden<br />

bestückte Tapete, erzeugt ein Wahrnehmungserlebnis, das außergewöhnlich<br />

und irritierend zugleich ist. Bislang verband man mit dekorativem Licht<br />

dreidimensionale Lichtobjekte, Ingo Maurer bricht mit diesem Prinzip und überführt<br />

es in die Zweidimensionalität. Das Licht wird Teil der Architektur, es wird<br />

selbst zur Wand. Licht ist nicht länger auf eine Quelle reduziert, von der aus der<br />

Raum beleuchtet wird, sondern die Architektur selbst wird zum Lichtspender.<br />

Zwischen dekorativem und technischem Licht unterscheiden zu können, wird<br />

immer schwieriger. Die stetigen Neuerungen auf beiden Seiten beeinflussen<br />

auch die Entwicklungen innerhalb der jeweiligen Gattungen maßgeblich. So<br />

gehen die seriellen Leuchten von Axel Meise von einem technischen Ansatz<br />

aus, entfernen sich aber davon, indem sie dekorative Intentionen verfolgen. Assoziierte<br />

man mit dekorativen Leuchten für den privaten Wohnbereich lange<br />

solitäre Objekte, schließen sie nun auch Systeme aus Lichtmodulen mit ein. Eine<br />

solche Ambivalenz zeigt sich auch in den Entwürfen von Yves Béhar für<br />

Herman Miller: Die LED-Büroleuchten durchbrechen die Grenzen des technischen<br />

Lichts und bekommen etwas enorm Dekoratives und äußerst Elegantes.<br />

Die Lichtobjekte eines Paul Cocksedge zeigen höchst künstlerische Verfahren,<br />

die die Grundsätze des Lichts infrage stellen. Er experimentiert mit Gin Tonic<br />

und optischen Lichtfärbungen, mit Vasen, die zu leuchten beginnen, wenn man<br />

eine Blume hineinstellt, oder mit Neongas gefüllten Glasröhren, in die Strom<br />

geleitet wird und die aufgrund chemischer Vorgänge rot leuchten. Die Funktion<br />

des Leuchtens selbst tritt zugunsten einer poetischen Aussage in den Hintergrund<br />

und das Design öffnet sich dem Raum der Kunst. Diese Entwicklung<br />

sieht man ebenfalls im Projekt von Florian Ortkrass und Stuart Wood, die ihren<br />

sogenannten „Light Roller“ über Oberflächen rollen, auf denen dieser ein fluoreszierendes<br />

Bild hinterlässt. Auch hier lässt sich die Lichtquelle zunächst<br />

ebenso wenig identifizieren wie bei Paul Cocksedge.<br />

Betrachtet man die phänomenalen Inszenierungen des Lichtdesigners Mario<br />

Nanni, wird unser herkömmliches Verständnis von Licht ebenfalls infrage gestellt.<br />

Er gilt als die italienische Antwort auf Ingo Maurer und geht ebenso magisch<br />

und innovativ mit Licht um wie dieser. Profan gesagt beleuchtet Mario<br />

Nanni schlicht Architektur. Was er macht, geht aber weit darüber hinaus: Er<br />

verwendet Licht als Baumaterial, setzt es als Element der Architektur ein. Im<br />

Vordergrund steht somit nicht mehr das Objekt „Leuchte“, sondern das Produkt<br />

„Licht“ mit all seinen inszenatorischen Möglichkeiten.<br />

Offenkundig lassen sich im Lichtdesign Entwicklungen in ganz verschiedene<br />

Richtungen feststellen. Sie führen uns unterschiedliche Formen des Umgangs<br />

mit Licht vor, entstehend aus ganz verschiedenen Intentionen, Ideen und Verfahren.<br />

Während wir gerade lernen, dass die herkömmlichen Kategorien und<br />

Zuordnungen immer fraglicher werden, wartet mit OLED (Organic Light Emitting<br />

Diode) schon die nächste Lichtrevolution auf uns, die eine vollkommen<br />

neue Generation von Lampen und Lichtobjekten verspricht. Welche erhellenden<br />

Antworten diese Entwicklung für das Design der Zukunft bereithält, bleibt<br />

abzuwarten.<br />

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Vertrieb: Manfrotto Entertainment Products<br />

Ultralite Deutschland GmbH<br />

Röntgenstr. 5<br />

D-89584 Ehingen<br />

Tel. +49.7391.7747-0 · Fax +49.7391.7747-77<br />

www.ultralite.eu · info@ultralite.eu

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