bull_03_06_Luxus

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Luxusgüter stehen hoch im Kurs Im Zug der Konjunkturerholung zeichnet sich für die Luxusgüterindustrie ein Silberstreifen am Horizont ab. Ausschlaggebend für die weitere Entwicklung dürfte das Verhalten der reisefreudigen Japaner sein: Sie generieren rund 30 Prozent der Gesamtnachfrage im Sektor. Harald Zahnd, Equity Research Montblanc ist ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Positionierung einer Marke. Die Resultate des Gesamtkonzerns bleiben aber vorläufig unterdurchschnittlich.
LUXUS Foto: Gee Ly Luxusgüter werden von Luxusgüterunternehmen produziert. Die grösseren Luxusgüterkonzerne sind in der Regel an der Börse kotiert. Eine nahe liegende Frage an Analysten lautet deshalb, ob die Aktien von Luxusgüterunternehmen steigen, wenn ein gutes Weihnachtsgeschäft bevorsteht, oder ob der Kurs davon nicht wesentlich betroffen wird. Hierauf eine kurze und klare Antwort zu geben, ist nicht einfach; verschiedene Faktoren für die Beurteilung der Kursentwicklung von Luxusgüteraktien sind zu berücksichtigen. Die Währungsentwicklung, insbesondere der Kurs des US-Dollars gegenüber dem Euro und der Kurs des japanischen Yens gegenüber dem US-Dollar, spielt für den Kursverlauf der Luxusgüteraktien eine grosse Rolle. Über 60 Prozent der Kursentwicklung lassen sich mit Wechselkursverschiebungen erklären. Das liegt daran, dass Luxusgüter vor allem in Europa produziert werden und die Produktionskosten deshalb in Euro oder Schweizer Franken anfallen. Die Verkäufe erfolgen, neben rund 30 Prozent gegen Euro, gegen amerikanische Dollar und den japanischen Yen. Im Luxusgütersektor ist die Praxis weit verbreitet, das Währungsrisiko abzusichern. Nur Richemont verzichtet konsequent darauf. Langfristig verursacht eine Währungsabsicherung vor allem Kosten, kurzfristig lassen sich die Gewinne der Unternehmen in Euro oder Schweizer Franken aber besser vorhersagen, weshalb Analysten Unternehmen mit einer klaren und transparenten Absicherungspolitik bevorzugen. Gegenwärtig neigen die japanischen und einige asiatische Währungen zur Stärke gegenüber dem Dollar, was gut ist für den Luxusgütersektor. Weniger zuträglich ist die Stärke des Euros gegenüber dem US-Dollar. Mit anziehender Konjunktur steigt die Nachfrage nach Luxusgütern Die Konjunkturmeldungen der letzten Wochen geben Anlass zu optimistischeren Erwartungen. Die Wachstumsraten in den USA haben im dritten Quartal die Sieben-Prozent-Marke überschritten und das Vertrauen in die US-Wirtschaft ist dadurch weiter gewachsen. Einige Indizien deuten darauf hin, dass vor allem die Bezüger höherer Einkommen, die am meisten vom negativen Vermögenseffekt der letzten Jahre (Kurseinbrüche an den Aktienmärkten) betroffen waren, den Aufschwung in den USA anführen. Das sind gute Neuigkeiten für die Nachfrage nach Luxusgütern. In Japan wurden die BIP-Wachstumsraten kürzlich nach oben revidiert. Eine anziehende Konjunktur ist ein günstiges Anzeichen, obwohl gerade Louis Vuitton stellt alle in den Schatten Der Luxusgüterkonzern LVMH, unter dessen Dach auch Marken wie Fendi und Ebel vereint sind, lässt punkto Marktkapitalisierung und Umsatz die Konkurrenz hinter sich. Quelle: Bloomberg 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 in Mio. EUR p Umsatz 2002 p Marktkapitalisierung 18.11.2003 Swatch Richemont LVMH Hermès Bulgari Gucci in Japan die Beziehung zwischen der Entwicklung des Volkseinkommens und der Luxusgüternachfrage nicht ausgeprägt ist. In Europa ist die konjunkturelle Erholung noch schwach. Vergleicht man diese Meldungen mit den Umsätzen im Luxusgütersektor, so zeigt sich Folgendes: Rund 25 bis 30 Prozent der Umsätze werden in Europa erzielt, rund 25 Prozent in den USA und rund 30 Prozent in Asien inklusive Japan, die Differenz entfällt auf die übrigen Länder der Welt. Japanische Touristen generieren nach verschiedenen Schätzungen indessen allein rund 30 Prozent der Gesamtnachfrage im Sektor, die vor allem in den Verkäufen an den Touristendestinationen (Hawaii, USA, Europa) enthalten sind. Damit sind die Touristen aus Japan mit Abstand die wichtigste Nachfragegruppe für den Luxusgütersektor. Die Statistiken der japanischen Auslandsreisen zeigen eine deutliche Verbesserung verglichen mit dem Vorjahr. Der Einbruch Ende 2001 ist eine Folge der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und der damit verbundenen Verunsicherung, der Einbruch im Frühjahr des laufenden Jahres geht auf den Irak-Krieg Credit Suisse Bulletin 6-03 19
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