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Credit Suisse bulletin, 2003/06

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LUXUS<br />

Foto: Gee Ly<br />

<strong>Luxus</strong>güter werden von <strong>Luxus</strong>güterunternehmen produziert.<br />

Die grösseren <strong>Luxus</strong>güterkonzerne sind in der Regel an der Börse<br />

kotiert. Eine nahe liegende Frage an Analysten lautet deshalb,<br />

ob die Aktien von <strong>Luxus</strong>güterunternehmen steigen, wenn ein gutes<br />

Weihnachtsgeschäft bevorsteht, oder ob der Kurs davon nicht<br />

wesentlich betroffen wird. Hierauf eine kurze und klare Antwort zu<br />

geben, ist nicht einfach; verschiedene Faktoren für die Beurteilung<br />

der Kursentwicklung von <strong>Luxus</strong>güteraktien sind zu berücksichtigen.<br />

Die Währungsentwicklung, insbesondere der Kurs des US-Dollars<br />

gegenüber dem Euro und der Kurs des japanischen Yens gegenüber<br />

dem US-Dollar, spielt für den Kursverlauf der <strong>Luxus</strong>güteraktien<br />

eine grosse Rolle. Über 60 Prozent der Kursentwicklung lassen sich<br />

mit Wechselkursverschiebungen erklären. Das liegt daran, dass<br />

<strong>Luxus</strong>güter vor allem in Europa produziert werden und die Produktionskosten<br />

deshalb in Euro oder Schweizer Franken anfallen. Die<br />

Verkäufe erfolgen, neben rund 30 Prozent gegen Euro, gegen amerikanische<br />

Dollar und den japanischen Yen.<br />

Im <strong>Luxus</strong>gütersektor ist die Praxis weit verbreitet, das Währungsrisiko<br />

abzusichern. Nur Richemont verzichtet konsequent darauf.<br />

Langfristig verursacht eine Währungsabsicherung vor allem Kosten,<br />

kurzfristig lassen sich die Gewinne der Unternehmen in Euro oder<br />

Schweizer Franken aber besser vorhersagen, weshalb Analysten<br />

Unternehmen mit einer klaren und transparenten Absicherungspolitik<br />

bevorzugen.<br />

Gegenwärtig neigen die japanischen und einige asiatische Währungen<br />

zur Stärke gegenüber dem Dollar, was gut ist für den <strong>Luxus</strong>gütersektor.<br />

Weniger zuträglich ist die Stärke des Euros gegenüber<br />

dem US-Dollar.<br />

Mit anziehender Konjunktur steigt die Nachfrage nach <strong>Luxus</strong>gütern<br />

Die Konjunkturmeldungen der letzten Wochen geben Anlass zu<br />

optimistischeren Erwartungen. Die Wachstumsraten in den USA<br />

haben im dritten Quartal die Sieben-Prozent-Marke überschritten<br />

und das Vertrauen in die US-Wirtschaft ist dadurch weiter gewachsen.<br />

Einige Indizien deuten darauf hin, dass vor allem die Bezüger<br />

höherer Einkommen, die am meisten vom negativen Vermögenseffekt<br />

der letzten Jahre (Kurseinbrüche an den Aktienmärkten)<br />

betroffen waren, den Aufschwung in den USA anführen. Das sind<br />

gute Neuigkeiten für die Nachfrage nach <strong>Luxus</strong>gütern. In Japan<br />

wurden die BIP-Wachstumsraten kürzlich nach oben revidiert. Eine<br />

anziehende Konjunktur ist ein günstiges Anzeichen, obwohl gerade<br />

Louis Vuitton stellt alle in den Schatten<br />

Der <strong>Luxus</strong>güterkonzern LVMH, unter dessen Dach auch Marken wie<br />

Fendi und Ebel vereint sind, lässt punkto Marktkapitalisierung und<br />

Umsatz die Konkurrenz hinter sich. Quelle: Bloomberg<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

in Mio. EUR<br />

p Umsatz 2002<br />

p Marktkapitalisierung 18.11.20<strong>03</strong><br />

Swatch Richemont LVMH Hermès Bulgari Gucci<br />

in Japan die Beziehung zwischen der Entwicklung des Volkseinkommens<br />

und der <strong>Luxus</strong>güternachfrage nicht ausgeprägt ist. In Europa<br />

ist die konjunkturelle Erholung noch schwach.<br />

Vergleicht man diese Meldungen mit den Umsätzen im <strong>Luxus</strong>gütersektor,<br />

so zeigt sich Folgendes: Rund 25 bis 30 Prozent der<br />

Umsätze werden in Europa erzielt, rund 25 Prozent in den USA und<br />

rund 30 Prozent in Asien inklusive Japan, die Differenz entfällt auf<br />

die übrigen Länder der Welt. Japanische Touristen generieren nach<br />

verschiedenen Schätzungen indessen allein rund 30 Prozent der<br />

Gesamtnachfrage im Sektor, die vor allem in den Verkäufen an den<br />

Touristendestinationen (Hawaii, USA, Europa) enthalten sind. Damit<br />

sind die Touristen aus Japan mit Abstand die wichtigste Nachfragegruppe<br />

für den <strong>Luxus</strong>gütersektor.<br />

Die Statistiken der japanischen Auslandsreisen zeigen eine<br />

deutliche Verbesserung verglichen mit dem Vorjahr. Der Einbruch<br />

Ende 2001 ist eine Folge der Terroranschläge auf das World Trade<br />

Center in New York und der damit verbundenen Verunsicherung, der<br />

Einbruch im Frühjahr des laufenden Jahres geht auf den Irak-Krieg<br />

Credit Suisse Bulletin 6-<strong>03</strong> 19

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