10.09.2021 Aufrufe

bull_03_06_Luxus

Credit Suisse bulletin, 2003/06

Credit Suisse bulletin, 2003/06

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WEALTH MANAGEMENT TOPICS<br />

Die Vergangenheit taugt nicht<br />

als Fernglas in die Zukunft<br />

In den Neunzigerjahren haben sich viele Anleger in den aufstrebenden Aktienmärkten<br />

ein blaues Auge geholt. Jetzt zögern sie mit einem Wiedereinstieg in die so genannten Emerging<br />

Markets. Ist ihre Skepsis berechtigt? Cédric Spahr, Equity Strategy<br />

Fotos: Gee Ly, Martin Stollenwerk<br />

Mit dem Begriff Emerging Markets verknüpfen<br />

viele Investoren Finanz- und Währungskrisen<br />

sowie unstabile politische Systeme. Eine<br />

nüchterne Analyse der Anlageergebnisse von<br />

1990 bis 2002 bestätigt diese Vermutung.<br />

Während dieser zwölf Jahre warfen Schweizer<br />

Aktien eine jährliche Rendite von 13 Prozent<br />

mit einer Volatilität von 23 Prozent ab. Aufstrebende<br />

Aktienmärkte lieferten bei einer Volatilität<br />

von 29 Prozent eine magere jährliche<br />

Rendite von 7 Prozent.<br />

Das Renditepotenzial ist ausgereizt<br />

Anleger wären also mit Schweizer Aktien<br />

besser gefahren und hätten sich erst noch<br />

einige schlaflose Nächte während der wiederkehrenden<br />

Krisen wie 1995 in Mexiko,<br />

1997 in Asien oder zwei Jahre darauf in Brasilien<br />

erspart.<br />

Wie so oft an den Finanzmärkten ist die<br />

Vergangenheit aber kein verlässlicher Massstab<br />

für die künftige Performance. Nach<br />

einer 20 Jahre dauernden Hausse bis Ende<br />

der Neunzigerjahre sind Obligationen und<br />

Aktien in den Industrieländern im langfristigen<br />

Vergleich relativ teuer, und abgesehen<br />

von der laufenden Aktienmarkterholung ist<br />

ihr Renditepotenzial langfristig ausgereizt.<br />

Die Aktien vieler aufstrebender Regionen<br />

hingegen sind verhältnismässig günstig. Die<br />

Aktienmärkte von Industrieländern werden<br />

mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)<br />

von17 gegenüber einem KGV von10 für aufstrebende<br />

Aktienmärkte bewertet (siehe<br />

Grafik auf Seite 54). Dieser Abschlag ist<br />

nur schon aus rein fundamentalen Gründen<br />

übertrieben. Seit rund zwölf Monaten haben<br />

aufstrebende Aktienmärkte die bereits entwickelten<br />

Aktienmärkte deutlich hinter sich<br />

gelassen, und dies notabene mit einer spürbar<br />

tieferen Volatilität.<br />

« Die Turbulenzen sollten<br />

endlich überwunden sein.»<br />

Cédric Spahr, Equity Strategy<br />

Die Exzesse wurden bereinigt<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrisen in den<br />

aufstrebenden Ländern haben eine tief<br />

greifende Strukturbereinigung nach sich<br />

gezogen – wenn auch zu einem leider oft<br />

erheblichen sozialen Preis. Die Verfilzung<br />

von Politik, Finanzsystem und Industrie ist<br />

jedoch vielerorts zurückgegangen und im<br />

Bankensystem wurden die Verschuldungsexzesse<br />

der Vergangenheit bereinigt. Dafür<br />

sind die Voraussetzungen für ein gesünderes<br />

Wachstum geschaffen worden. So<br />

hat Korea zum Beispiel das Bankensystem<br />

innerhalb von vier Jahren saniert und rekapitalisiert<br />

– den Japanern ist das in zehn<br />

Jahren nicht gelungen. Die Wachstumsperspektiven<br />

in Asien für 2004 sind eindrücklich.<br />

Zwar ist man von idealen Verhältnissen<br />

manchmal noch weit entfernt, aber<br />

die Fortschritte sind beachtlich. Die zentralund<br />

osteuropäischen Staaten haben strukturelle<br />

Reformen mit Blick auf einen baldigen<br />

EU-Beitritt umgesetzt, die EU-Länder wie<br />

Deutschland oder Frankreich jetzt erst und<br />

nach grossem Zögern angehen. Russland<br />

hat nach einer Phase des postkommunistischen<br />

Raubkapitalismus eine neue politische<br />

und wirtschaftliche Stabilität gewonnen. Nur<br />

Lateinamerika hinkt der globalen Tendenz<br />

noch hinterher. Aber selbst Brasilien und<br />

Argentinien befinden sich nun auf dem<br />

Genesungsweg.<br />

Mit Fonds schläft man besser<br />

Eine anziehende Weltkonjunktur verleiht den traditionell exportabhängigen aufstrebenden<br />

Ländern eine zusätzliche wirtschaftliche Dynamik und belebt die lokalen Aktienmärkte.<br />

Dieser Zusammenhang erstaunt nicht. Die in diesem Zyklus besonders eindrückliche<br />

Performance der Emerging Markets gegenüber den Industrieländern hängt von einer<br />

robusteren Binnennachfrage im historischen Vergleich und von einer sehr niedrigen<br />

Bewertung der Aktien aufstrebender Länder ab. Den Investoren empfehlen wir, ihre Anlagen<br />

in aufstrebende Aktienmärkte breit zu streuen, um die oft hohen länder- und unternehmensspezifischen<br />

Risiken zu minimieren. Anlagefonds bieten da meistens die beste<br />

Lösung, um dieses Ziel zu erreichen. Aus dem Fund Lab der Credit Suisse empfehlen wir<br />

folgende Fonds für Anlagen in Emerging-Market-Aktien:<br />

p Pictet Funds Emerging Markets P (Valor 1255424)<br />

p Swissca Emerging Markets Fund (Valor 466126)<br />

Credit Suisse Bulletin 6-<strong>03</strong> 53

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!