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Credit Suisse bulletin, 2003/06
Credit Suisse bulletin, 2003/06
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WEALTH MANAGEMENT TOPICS<br />
menden Kaufkraftabschöpfung. Heute dürfte<br />
der durchschnittliche Schweizer Haushalt nur<br />
noch über rund die Hälfte seines Einkommens<br />
frei verfügen können. Diese Überlegungen<br />
flossen in unsere Prognose des privaten<br />
Konsums ein. Wir leiten daraus zumindest<br />
wachstumsreduzierende Wirkungen ab, zumal<br />
2004 noch von einer Beschleunigung des<br />
beschriebenen Verdrängungseffektes ausgegangen<br />
werden muss. Öffentliche Tarife,<br />
höhere Steuern, steigende Krankenkassenprämien<br />
und Sparbemühungen der öffentlichen<br />
Haushalte sind die Stichworte der diesbezüglichen<br />
Agenda für 2004. Wir kommen<br />
zum Schluss, dass gegenwärtig und 2004<br />
wachstumshemmende Effekte noch überwiegen<br />
werden. Das Wachstumspotenzial des<br />
Konsums und die Konsumlaune bleiben wohl<br />
noch so lange eingeschränkt, bis die restlichen<br />
40 Prozent des BIP klarere und nachhaltige<br />
Signale einer konjunkturellen Besserung<br />
senden. Denn nur Wachstum schafft<br />
Vertrauen – auch bei den Konsumenten.<br />
Alois Bischofberger<br />
Tel. 01 333 61 26, alois.bischofberger@credit-suisse.com<br />
Martin Neff<br />
Tel. 01 333 24 84, martin.neff@credit-suisse.com<br />
Ausgabenstruktur 2001: Bedrängtes Konsumpotenzial<br />
Die Transferausgaben schöpfen mehr als ein Drittel des Konsumpotenzials der privaten<br />
Haushalte ab. Steuern, Krankenkassenprämien und die Sparbemühungen der öffentlichen<br />
Hand sind daher wichtige Stichworte der politischen Agenda 2004. Quelle: BfS<br />
2.5% Beiträge, Spenden, sonstige Übertragungen<br />
Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke 8.4%<br />
Alkoholische Getränke, Tabakwaren 1.3%<br />
13.3% Steuern, Gebühren<br />
Bekleidung, Schuhe 3.3%<br />
Transferausgaben (36.6%) Konsumausgaben (63.4%)<br />
20.9% Versicherungen<br />
Wohnen, Energie 17.7%<br />
Wohnungseinrichtung, Haushaltsführung<br />
3.2%<br />
2.4%<br />
Andere Waren, Dienstleistungen<br />
Gesundheitspflege<br />
4.5%<br />
6.5%<br />
Gast-, Beherbergungsstätten<br />
Verkehr<br />
7.3%<br />
0.4%<br />
6.6%<br />
Schul-, Ausbildungsgebühren<br />
Unterhaltung, Erholung, Kultur<br />
Nachrichtenübermittlung<br />
1.8%<br />
in %<br />
Der «Zwangskonsum» wächst und wächst<br />
Der autonome Konsum wird durch einen mehr oder minder institutionalisierten<br />
«Zwangskonsum» geschmälert. Dieser Prozess lässt sich gut am wachsenden Anteil<br />
der Steuern und Gebühren und der Versicherungen ablesen. Quelle: BfS<br />
80<br />
70<br />
60<br />
Sparen<br />
Steuern und Gebühren<br />
Versicherungen<br />
50<br />
40<br />
30<br />
Miete<br />
Bekleidung<br />
Getränke und Tabakwaren<br />
20<br />
10<br />
Nahrungsmittel<br />
0<br />
1960<br />
1970<br />
1980<br />
1989<br />
2001<br />
Credit Suisse Bulletin 6-<strong>03</strong> 49