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Credit Suisse bulletin, 2003/06

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WEALTH MANAGEMENT TOPICS<br />

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Das Risiko nimmt ab<br />

Sowohl die ausländischen Geldgeber als<br />

auch die Unternehmen und Regierungen in<br />

aufstrebenden Regionen haben Lektionen<br />

aus diesen schmerzhaften Krisen gezogen.<br />

Die grössere makroökonomische Stabilität<br />

und die erheblichen Kostenvorteile der aufstrebenden<br />

Länder haben seit etwa Mitte<br />

der Neunzigerjahre den aufstrebenden Regionen<br />

zudem einen steten Zufluss an ausländischen<br />

Direktinvestitionen gesichert. Diese<br />

haben sich als erstaunlich krisenresistent<br />

erwiesen und machen heute den grössten<br />

Teil der Nettokapitalzuflüsse aus (siehe<br />

Grafik Seite 52). Die Bedeutung der Portfolioflüsse<br />

– Aktien und Obligationen – und<br />

der Kredite hat stark abgenommen. Die<br />

Finanzierung von langfristigem Wachstum<br />

durch langfristiges Aktienkapital respektiert<br />

die goldene Bilanzregel, wonach langfristige<br />

Investitionen durch ebenfalls langfristige Verbindlichkeiten<br />

finanziert werden müssen, und<br />

macht diese Länder in der Zukunft viel weniger<br />

anfällig für Liquiditätskrisen. Das Risiko<br />

neuer Währungskrisen ist angesichts der vor<br />

allem in Osteuropa und Asien akkumulierten<br />

Hartwährungsreserven stark in den Hintergrund<br />

getreten.<br />

Die Mittelklasse wächst<br />

Ein gewichtiger Grund für Investitionen in die<br />

Aktienmärkte aufstrebender Länder besteht<br />

im starken Wirtschaftswachstum dieser Länder.<br />

Nebst den ausländischen Direktinvestitionen<br />

tragen die Expansion der aktiven<br />

Bevölkerung und der steigende Wohlstand<br />

zum Wachstum bei. Dies macht die aufstrebenden<br />

Märkte umso attraktiver, denn die<br />

demografische Lage in den Industrieländern<br />

im Allgemeinen und in Westeuropa im Besonderen<br />

verschlechtert sich rasch und wird das<br />

Wachstumspotenzial der dortigen Aktienmärkte<br />

beeinträchtigen. Die Bevölkerung ist<br />

in den aufstrebenden Regionen nicht nur<br />

jünger, sondern auch zunehmend gut ausgebildet.<br />

Sobald stabile politische Rahmenbedingungen<br />

vorhanden sind und eine vernünftige<br />

Wirtschaftspolitik betrieben wird, kann<br />

das vorhandene Wachstumspotenzial ausgeschöpft<br />

werden. Dies begünstigt auch den<br />

Aufstieg einer Mittelklasse, die dank zunehmendem<br />

Wohlstand einen nicht unwesentlichen<br />

Wachstumsfaktor darstellen dürfte.<br />

Die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre<br />

werden durch eine beschleunigte Industrialisierung<br />

der Zweiten Welt gekennzeichnet sein.<br />

Dies zieht eine steigende Nachfrage nach<br />

Rohstoffen und Energieträgern nach sich.<br />

Rohstoffexportierende Länder wie Kanada,<br />

Russland, Südafrika und Brasilien dürften<br />

dadurch Auftrieb erhalten. Dazu kommt, dass<br />

der Globalisierungstrend und die wachsende<br />

Akzeptanz marktwirtschaftlicher Ordnungsprinzipien<br />

in Ländern wie China und Indien<br />

einen Rückfall in die Turbulenzen der Neunzigerjahre<br />

verhindern sollten. Lokale Krisen<br />

sind möglich, aber flächendeckende Brände<br />

wie in den Neunzigerjahren sind heute um<br />

vieles unwahrscheinlicher.<br />

Cédric Spahr<br />

Tel. 01 333 96 48, cedric.spahr@credit-suisse.com<br />

Die Region hat Einfluss auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis<br />

Eine 20 Jahre dauernde Hausse hinterliess bei Aktien und Obligationen der Industrieländer Spuren.<br />

Aktien und Obligationen aufstrebender Länder weisen hingegen auch nach Korrekturen<br />

einen vergleichsweise tieferen Preis und ein höheres Renditepotenzial auf. Quelle: IBES, Datastream<br />

KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 20<strong>03</strong><br />

« Ein Exportschub<br />

ist derzeit im Gang»<br />

Martin K. Parsons<br />

Generaldirektor Hyundai (Schweiz) AG<br />

Ist der Erneuerungsprozess<br />

der koreanischen Wirtschaft<br />

abgeschlossen?<br />

Abgeschlossen ist er sicher<br />

nicht. Ein Exportschub Richtung<br />

USA und China ist derzeit im<br />

Gang. Weniger ausgeprägt<br />

wachsen Exporte nach Europa.<br />

Die Restrukturierungen der<br />

Firmenkonglomerate sind<br />

bei einigen abgeschlossen, bei<br />

anderen noch im Gang und<br />

einige ausgegliederte Firmen<br />

haben jetzt Finanzprobleme.<br />

Welches sind die wichtigsten<br />

Handelspartner der Koreaner?<br />

USA, China, Japan, Europa.<br />

Die Schweiz erzielt immer noch<br />

einen Handelsüberschuss mit<br />

Korea, weil sie bereits diversifiziert<br />

ist und Nischenprodukte<br />

von hoher Qualität anbietet.<br />

Koreas Exporte konzentrieren<br />

sich auf Fahrzeuge, Schiffe und<br />

elektronische Geräte.<br />

Gibt es etwas, das koreanische<br />

Produkte speziell auszeichnet?<br />

In vielen Fällen fängt es bei<br />

einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

an. Das gilt<br />

auch für unsere Autos. Dazu<br />

kommen bei Hyundai drei Jahre<br />

Werksgarantie, die voll konkurrenzfähige<br />

Qualität, und das<br />

breite Angebot von 13 Modellen<br />

plus die Nutzfahrzeuge sind<br />

ebenfalls bemerkenswert. Ausserdem<br />

handelt es sich durchwegs<br />

um neuere Modelle mit<br />

neueren Motoren, so dass die<br />

Schweizer Abgasnormen kein<br />

Problem darstellen. Und auch das<br />

Styling ist jetzt europäisch. (ba)<br />

MSCI World, KGV aufgrund 12-monatiger Gewinnschätzungen<br />

MSCI Emerging Markets, KGV aufgrund 12-monatiger Gewinnschätzungen

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